Drama am Hamburger Flughafen – ein (entrechteter?) Vater rastet aus

Symbolbild: Kinder auf dem Hamburger Flughafen in einem Kettenkarussel

Das Familienrecht und deren Umsetzung in den Familiengerichten gehört zum krankesten Scheiß, den man in diesem Land erleben kann. Wir hatten letzte Woche den türkischen Vater, der 18 Stunden den Hamburger Flughafen lahmlegt. Er entführte seine eigene 4-jährige Tochter und verschanzte sich in seinem Auto auf dem Rollfeld neben einer Maschine der Turkish Airlines. Am darauf folgenden Wochenende eine ähnliche Situation nach Sorgerechtsstreit in Brandenburg mit Einsatz des SEK.

Wissen tun wir nichts

Wir alle halten den Atmen an, wissen nichts, hoffen, dass dem Kind nichts passiert, fühlen mit der verzweifelten Mutter und sind froh, dass es Sondereinsatzkräfte für diese Situationen gibt. Wir gehen davon aus, dass diese Täter – Väter – durchgeknallt sind und vermutlich ins Gefängnis gehören. Aber wir wissen nichts. Wir haben überhaupt keine Ahnung, was da im Familiengericht genau geschehen ist und werden es auch meistens nie erfahren. Das Familiengericht verhandelt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Heißt: Es kann mehr oder weniger machen, was es will.

Wir kennen die Statistiken nicht. Wir können es uns nicht einmal vorstellen, was Kindesentfremdung bedeutet, dass Kinder durch den Staat in Form der Familiengerichte regelmäßig ein Elternteil verlieren. Beziehungsweise umgekehrt. Meist sind es immer noch Väter, die den Kontakt und die wichtige Beziehung zu ihren Kindern verlieren. Gibt auch Mütter. Wir wissen nicht, was es bedeutet, Zahlvater, Bespaßungsdaddy und Wochendvater zu sein. Wir finden das einigermaßen normal – der Mann arbeitet halt und die Mutter kümmert sich, weil sie für die Kinder die angeblich wichtigste Bezugsperson ist – weil viele Väter freiwillig so leben.

Wir wissen nicht, wie viele Eltern sich nach einem Sorgerechtsstreit, nach einem Umgangsstreit, nach einem Gerichtsverfahren vor einem Familiengericht umbringen. Es wird hier absolut keine Statistik geführt. Wir wissen nicht, wie viele Väter, Kinder, Mütter, Angehörige sich das Leben nehmen, in therapeutische Behandlung müssen und wie sehr ein solches Verfahren ihr Leben zerstört. Keine Statistiken. Niemand interessiert sich dafür. Alle sind ohnmächtig. Außer die Juristen und GutachterInnen.

Das Drama hat rechtsstaatliche und gesellschaftliche Ursachen

Was wir aber wissen könnten, wenn wir wollten, ist, wie so ein Gericht funktioniert. Es sind die Rechtsanwälte und Gutachter, die die Dramen in den Familiengerichten betreiben und stark monetär von dem Elend der Familien profitieren.

Natürlich ist es nicht einfach, wenn es nach einer Trennung um die Kinder geht, um Geld, Kinder, Verletzungen, Macht und Ohnmacht. Aber dass Rechtsanwälte und Gutachter – Psychologen und Psychiater – monetär von diesen Kriegen in den Familiengerichten profitieren, ist mehr als ein Skandal. Es ist schlicht menschenunwürdig und widerwärtig. Denn viele diese Leute, die eigentlich HELFEN sollten, fachen die Konflikte erst so richtig an, gießen permanent Öls ins Feuer, anstatt nach Lösungen zu suchen und allen Beteiligten zu helfen, Kompromisse zu finden und Lösungswege zu beschreiten. Und die Gerichte lassen diese furchtbaren Streits, die Menschen zerstören können, zu. DAS ist der Skandal.

Viele dieser Konflikt zwischen Trennungseltern gehören nicht vor ein Gericht. Dem MUSS endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Und das Gutachterwesen rund um die Familiengerichte ist kaum von Korruption zu unterscheiden, manche Psychologin und manch ein Psychiater kann hier ihre/seine latente Menschenverachtung ausleben. Ich habe es am eigenen Leib und an der eigenen Seele erfahren.

Nicht, dass es auch schlimme Fälle von Kindeswohlgefährdung gäbe. Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch. Hier müssen Kinder viel zu oft konkret geschützt werden. Klar. Und die Sache ist schwierig manchmal. Aber dass bei ganz normalen Eltern, die ganz normale und emotionale Streitigkeiten nach einer Trennung durchleben, das ganze krasse Instrumentarium der Familiengerichtsbarkeit zum Tragen kommt, ist im Prinzip ebenfalls menschenverachtend.

Wenn diese Väter, die ihre Kinder entführen, mit Selbstmord und Tötungen drohen, komplett durchdrehen, ist das nicht die Schuld der Familiengerichtsbarkeit. Diese Männer sind vielleicht schon traumatisiert oder psychisch krank. Aber die JuristInnen und GutachterInnen tragen ihren Teil zum Drama bei und halten dafür noch die Hand auf. Ich wüsste kaum etwas, das verachtenswerter in der westlichen Zivilisation wäre.

Und deshalb müssen wir, wenn wir ein solches Drama wie zuletzt am Hamburger Flughafen sehen, wo ein kleines Kind in den Händen eines offenbar gewaltbereiten und verzweifelten Vaters – der am Ende zurecht ins Gefängnis kommt – dann müssen wir das nächste Mal genauer hinschauen und uns als Bürger und Gesellschaft endlich das Familienrecht und diese unmenschliche Familiengerichtsbarkeit zur Brust nehmen.

Ein Schritt von manch anderen, wäre es, das Wechselmodell als Regelmodell ins Gesetz zu schreiben. Bedeutet ja nicht, dass es Situationen gibt, etwa wenn die Trennungseltern in unterschiedlichen Städten leben, in denen das paritätische Betreuungsmodell (im Alltag) nicht funktioniert. Dann gibt es andere Lösungen. Aber es kann nicht sein, dass ein Kind von Gerichtswegen einen Elternteil verliert oder Vater/Mutter das Aufwachsen des eigenen Kindes nur aus der Ferne erahnen müssen. Die Zustände in den Familiengerichten sind immer noch unhaltbar und viel zu oft gegen jede Vernunft und Menschlichkeit ausgerichtet.

Links zu dem Drama am Hamburger Flughafen

Die Interessen von Vätern sind in der Politik nachgeordnet

An dieser Stelle möchte ich noch einmal daran erinnern, dass es praktisch keine aktive Männer- und Väterpolitik gibt. Allerdings gibt es bei der Väterpolitik eine wichtige Ausnahme. In diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an die Initiativen der Väternetzwerke in Betrieben. Aber hier das Schaubild des politischen Versagens in Sachen Männer- und Väterpolitik.

Väter- und Männerpolitik der großen Parteien
Quelle: MANNdat:
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