Trennung brutal: Das grauenhafte Ende meiner Beziehung zu einer Borderlinerin

Borderlinerin und Kunst an der Wand

„Sie verletzt permanent, ist unfair und brutal abweisend.“ So ein Mann in einem Forum zum Thema „Trennung von einer Borderlinerin“. Ich habe mich in den letzten 6 Wochen zu einem Liebeskummer-Spezialisten entwickelt und kann hier guten und teuren Rat geben. Ich hatte das ja in den beiden Beiträgen zum Liebestod und zur Beziehungsarbeit hier öffentlich gemacht. Mein Erkenntnisstand ist nun aber weiter fortgeschritten und ich musste feststellen, dass ich es mit einer Borderlinerin zu tun hatte. Jetzt habe ich alle Puzzleteile zusammen, um besser verstehen zu können, was mir geschehen ist und weshalb diese Trennung so extrem schmerzhaft war.

Alle haben sich gewundert, dass ich so heftig und über mehrere Wochen nach der brutalen Trennung auf diese Sache fixiert war und nicht verstand oder verstehen wollte, was los ist. Ich spürte instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte. Es dauerte 6 Wochen, bis mir das Licht aufging und sich alles zu einem einigermaßen verständlichen Bild zusammenfügte. Ich war an eine Borderlinerin geraten, die eine Trennung ins Werkt setzte, die jedes emotionale System überfordert. Sie hat mich regelrecht traumatisiert, also schwer geschockt und das war mit der Grund weshalb ich so fixiert war auf diese Frau und die Trennung. Es war der krasse und äußerst brutale Kontaktabbruch, den sie vollzog, ohne noch einmal in Freundschaft mit mir geredet zu haben, und das Ghosting, was dann folgte. Das in Summe mit der vorigen, innigen, ja symbiotische Beziehung zu ihr hat mich aus den Latschen gehauen. Es ist nach meinem Dafürhalten mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu verstehen, weshalb ein Mensch auf diese Art eine Tiefe und schöne Bindung zerstören muss. Es gab auch keinen echten Anlass – weder Gewalt, noch Betrug oder ähnliches unreifes Zeug, das unter Umständen eine krasse und sofortige Trennung nach sich ziehen könnte. Um so schwieriger war es für mich, zu verstehen, WARUM sie tat, was sie tat und offenbar tun musste. Jetzt weiß ich: Sie wusste es nicht besser, sie konnte nicht anders, sie ist gestört.

Ich schreibe über meine schlimme Trennung von einer Borderlinerin hier aus drei Gründen:

  1. Um allen Betroffenen zu sagen, dass sie keine Schuld tragen und dass ihr Leid in Ordnung ist; dass es tragisch ist, an einer Borderlinerin – überwiegend Frauen sind von dieser Störung betroffen, Männer haben eher Sucht und Narzissmus – geraten zu sein und dass der Preis dafür ist, eine sehr schmerzhafte Wunde davongetragen zu haben, die Monate braucht, die sehr viel Zeit braucht, um zu verheilen; und dass sie in Ordnung sind, dass sie nicht allein sind, dass sie nicht spinnen, dass sie Mitgefühl verdienen.
  2. Borderlinerinnen – und vielleicht sogar IHR – mitzuteilen, dass der erste Weg zur Besserung die Einsicht, die Selbsterkenntnis ist. Wenn ihr ein Borderline-Syndrom habt, dann holt euch professionelle Unterstützung, ihr selber leidet viel zu viel – und ihr schadet euren Mitmenschen erheblich, ihr fügt ihnen sehr viel Schaden zu. Das muss sofort aufhören. Eine Störung zu haben ist keine Schande, aber sie ignorieren zu wollen, ist nicht Ok.
  3. Möglicherweise Betroffenen auf diese schwerwiegende Problematik hinzuweisen, um Schlimmeres – am Ende vielleicht sogar Suizid – zu verhindern!

Das grausame Ende einer tiefen Beziehung mit einer Borderlinerin

Mir ist am Wochenende der Erkenntnisdurchbruch gelungen – mit Hilfe von Freunden und einem abgefahrenen schamanischen Ritual. Ich möchte hier nicht in die Einzelheiten gehen. Aber ich konnte nun erkennen, dass die Frau, die ich so liebte und die mir so übel mitgespielt hatte – zwischen grundlosem Hass und Ghosting, plötzlichem Beziehungsabbruch und brutalster Ablehnung, die definitiv nicht mit meinem Verhalten korrespondierte – offenbar eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hat. Etwas Böseres als diese Trennung hatte ich bisher an dieser Stelle noch nicht erlebt.

Ich bin immer sehr vorsichtig mit solchen Diagnosen, aber alle Puzzleteile passen zusammen. Ihre unfassbare Wut, die sie zeigte – und teils hart unterdrückt (was sichtbar und hörbar ist, etwa wenn ihre Stimme ganz leise wurde) – ihre dauernden Beschuldigungen, der extrem harte absolute Kontaktabbruch, die Unverhältnismäßigkeit der Emotionen und die absolute Unfähigkeit zu einem normalen, erwachsenen, klärenden Gespräch sind klare Indizien für eine ernsthafte psychische Störung. Es gibt noch andere Indizien, die hier zu weit führen würden. Ich werde aber noch ziemlich ausführlich über diese Sache schreiben, weil sie wirklich extrem krass war und sich kaum jemand vorstellen kann, was das mit einem macht und wie man da hineinschliddert. Natürlich: Es gibt Ausnahme-Situation, in denen die Menschen extrem reagieren und manchmal am Rande des Wahnsinns operieren. In ihrem Fall ist es, dass ein normaler Alltag ohne Probleme möglich ist, aber wenn es eng wird, wenn Stress und Druck aufkommt, dann drängen die unterdrückten Persönlichkeitsanteile, die schwierigen Borderline-Aspekte in den Vordergrund und übernehmen das Handeln, fluten die Persönlichkeit. Jedenfalls ist das meine Erklärung. Doch Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung können nichts für ihr so sein, sie sind oft traumatisiert, bei Borderline steckt nicht selten eine Missbrauchserfahrung dahinter. In diesem Fall habe ich einen Verdachte, den ich aber hier nicht äussern möchte.

„Borderline stellt (fast) jede Partnerschaft vor enorme Herausforderungen. Partner von Betroffenen fühlen sich häufig nach vergleichsweise kurzer Zeit überfordert, ohnmächtig, ausgelaugt und völlig am Ende mit ihren Kräften. Oft schlägt die anfängliche Liebe in Hass um, wird aus leidenschaftlicher Zugewandtheit leidenschaftliche Gegenwehr. Es hagelt Vorwürfe, mitunter kommt es zu heftigem Streit.“

Das Problem ist, dass man nicht geübt ist, die Signale richtig zu deuten und man zu wenig über diese Persönlichkeitsstörung weiß. Eine Beziehung mit diesen Menschen kann extrem destruktiv sein und dich konkret traumatisieren. Das geschieht eigentlich bei allen Persönlichkeitsstörungen, wie etwa beim Narzissmus oder Sadismus – der Außenwelt, die Mitmenschen leiden, denn die Träger der Störung verstehen nicht, dass sie das Problem sind. Nur kommen diese Erscheinungen nicht so plakativ wie im Kino daher, um sie gleich zu erkennen. Sie sind oft sehr subtil und erst dann greifbar, wenn es zu spät ist, du schon eine Bindung zu ihnen aufgebaut hast und plötzlich ganz blöd aus der Wäsche kuckst. Aber ich glaube, man kann das üben, kann lernen, diese Leute zu erkennen und sich gar nicht erst näher auf sie einzulassen. Deshalb schreibe ich das hier.

„Wenngleich Borderline als eine starre, diagnostische Kategorie daherkommt, gibt es hier – wie bei jeder anderen Krankheit auch – viele Abstufungen, Facetten und individuelle Persönlichkeits-Profile. Und: Diagnosen fokussieren Probleme, aber kein Leben besteht nur aus Problemen.“

Genau das war das Problem. Es machte wirklich einen guten, normalen, vielleicht etwas eckigen, leicht schwierigen Eindruck, die Frau war – und ist – sehr liebenswert und, wie ich finde, auch anziehend. Ich hatte tatsächlich eine wundervolle Zeit mit ihr. Aber so wird es auch beschrieben: Diese Leute sind in der Lage schnell eine große Nähe und Tiefe aufzubauen, also eine Bindung – und sie bei einem Fehler, auch nur der kleinsten falschen Bewegung komplett aus den Angeln zu heben und alles zu zerstören. Das ist das, was es so schmerzhaft macht. Das Plötzliche und die Radikalität, die mit großer Aggression daherkommt. Und du hast gar nichts gemacht, weißt nicht, wie dir geschieht, hast nur die üblichen, kleinen Bescheuertheiten an den Tag gelegt. Und die Borderlinerin flippt sofort aus. Borderliner haben grundsätzlich ein schwerwiegendes Nähe-Distanz-Problem – Stichwort „Abgrenzung“ – und stellen sehr schnell eine große Nähe her, die Richtung Verschmelzung geht, also Richtung Abhängigkeit und Richtung Symbiose. Ich bin von der Persönlichkeitsstruktur dafür anfällig und habe die Gefahr einer symbiotischen Beziehung, wie sie typisch ist wenn ein Borderliner dabei ist, unterschätzt. Als sie dann plötzlich und unvermittelt, den Kontakt voller Wut – ja voller Hass und brutaler Ablehnung meinersteits – abbracht, zerstörte sie damit diese feine und sehr tiefe Bindung mit aus meiner Sicht echter. psychischer Gewalttätigkeit. Diese Gewalttätigkeit muss sie selber irgendwann erlebt haben. Leider ist mit ihr kein konstruktiver Kontakt mehr möglich, so dass sie nicht verstehen will, wird und kann.

Borderliner Erkennen

Nach meiner Meinung, ist jemand, der aus einer Lappalie eine hochaggressive Auseinandersetzung macht – zumindest vom TON her – schon sehr nach dran an einer Borderline-Störung.

Es sollte noch ein Gespräch geben, bis gestern hatte ich darauf gehofft, ein normales, erwachsenes Gespräch mit ihr führen zu können, in dem die meisten Dinge aufgeklärt und aufgearbeitet werden können. Das funktioniert aber nicht mit Borderlinern, die kein Problembewusstsein haben, nicht an sich arbeiten wollen oder können, zu viel Angst vor dem inneren Chaos und einem innerpsychischen Zusammenbruch haben. Geht nicht. Diese Einsicht kam gestern, unterstützt von meinem lieben Freund. Die Kontur dieser krassen Persönlichkeit ist nun so scharf, dass ich es nun bin, der den Kontakt abbricht und auf ein unmögliches Gespräch endgültig verzichtet.

Ich habe ihr noch einen warmen, herzlichen, aber klaren Brief geschrieben, ihr noch einmal versichert, dass ich nichts Böses wollte und dass ich sie mag, aber das war es jetzt.

Auch wenn es einige Borderliner schaffen, ihre heftige Störung nachhaltig in den Griff zu kriegen, und manchmal einen sehr stabilen und ruhigen, vielleicht eher gleichgültigen Partner vom Leben an die Seite gesetzt bekommen, kann ich nur jeden davor warnen, sich auf diese Leute zu sehr einzulassen.

Zitate aus:
18 Tipps für Partner und Angehörige von Menschen mit Borderline

Die Borderline Persönlichkeitsstörung

Borderline ist eine sehr komplexe Persönlichkeitsstörung. Sie ist nicht immer leicht zu erkennen und schon gar nicht leicht zu verstehen, weil sie oft in unterschiedlichen Ausformungen daherkommt. Borderliner sind eigentlich Opfer, sie sind meist in ihrer Kindheit multitraumatisiert. Wir, also meine Freunde und ich, hatten schon vermutet, dass vielleicht eine Missbrauch hinter dem Verhalten der Borderlinerin steht. Ich weiß, dass die Trennung ihrer Eltern, als sie 10 Jahre alt war, als sie ihren Vater mit 10 Jahren verloren, weil der seine Familie mit 4 Kindern wegen einer jüngeren Frau … verließ. Sie, die Borderliner können also nichts dafür so zu sein, so beziehungsunfähig, kontrollierend, wütend, extrem (emotional) instabil, mit einem finsteren, destruktiven, bis depressivem Innenleben, es gibt nur Schwarz oder Weiß, ohne Krankheitseinsicht, ohne die Möglichkeit, sich selber aus sich heraus zu erkennen und an sich zu arbeiten …

Die Bindungsprobleme der Borderliner Borderliner sind beziehungsunfähig, weil sie keine Bindung stabil halten können. Sie können zwar lernen, mit ihrer Störung besser umzugehen, aber in der Regel verhindern die Bindungsängste, die Verlassenheitsängste, die Wut, die heftigen Emotionen, die Unsicherheit, die eigene Finsternis für eine normale und angemessene Beziehung.

Für mich ist es immer noch sehr bitter, dass es überhaupt keinen Zugang zu der Frau gibt, das ein normales, erwachsenes, ruhige Gespräch über das, was gewesen ist und sein konnte, möglich ist. Und es liegt zu 100% nicht an mir.

Wie wird man mit der brutalen Trennung von Borderlinerin fertig. Auch hier hilft der kleine YouTube-Film von SuperExtrem:
Trennung von einer Borderlinerin

„Eine Trennung von einer Borderlinerin ist absolut dramatisch und überhaupt nicht vergleichbar mit einer normalen Trennung. Denn das ist viel intensiver, viel stärker, denn man wurde ja so stark abhängig gemacht und jetzt plötzlich ist die Borderlinerin nicht mehr da …“ Auch in diesem Video wird von einer Suzid-Gefahr gesprochen. Aus meiner Sicht besteht die nicht nur für denjenigen, der verlassen wurde, sondern auch für den Borderliner selbst.

„Und von der Intensität her ist eine Trennung von einer Borderlinerin überhaupt nicht zu vergleichen mit einer normalen Trennung, überhaupt nicht. Das ist um den Faktor 10 schlimmer. Davon loszukommen ist sehr schwierig.“ Es gibt also einen sehr, sehr starken Trennungsschmerz, der nicht vergleichbar ist mit einem normalen Trennungsschmerz.

5 Tipps mit Trennungen nicht nur von Borderlinern besser umzugehen:

  1. Werde alle Dinge und Sachen los, die du noch von ihr hast. Es soll dich nichts mehr an sie erinnern. Das ist wichtig.
  2. Den menschlichen Trieb, das menschliche Bedürfnis danach, Dinge zu verstehen abstellen. An dieser Stelle ist da unmöglich, die Dinge zu verstehen. Sie sind nur mit der Borderline-Störung zu erklären und für alle Betroffenen extrem schädlich. Das soll man sich bewusst machen. Wie bei einer Droge, Drogen sind IMMER schädlich und man sollte sich von ihnen fernhalten.
  3. Entzauberung. Dir Borderlinerin/den Borderliner vom Thron holen. Es war nicht alles Gold, was glänzt. Fokussiere die negativen Dinge und Geschichten der Partnerschaft.
  4. Suche dir professionelle Hilfe von einer Psychotherapeutin oder durch Psychologen.
  5. Mache neue Erfahrungen. Lerne neue Leute, andere Menschen, vielleicht einen neuen Partner kennen und erfahre, dass nicht alle Borderliner sind und du sehr schöne neue Erfahrungen machen kannst.
Hole Dir Hilfe, wenn du Depressionen oder suizidale Gedanken hast, wenn du glaubst, nicht mehr Leben zu wollen! Schnelle Hilfe und Kontakt gibt es zum Beispiel ganz unkompliziert bei der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 – oder bei anderen Beratungsstellen.
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28 Kommentare

  1. Wir selber haben einen inzwischen erwachsenen Bordi als Pflegekind und diese Psychospielchen aus dem Nichts, diese brutale Zurückweisung mit einhergehender Kälte, dieses Ghosting kenne ich nur zu gut. Sie sollte sich nur an Absprachen halten und hat dies (mal wieder) nicht getan. Auf meine vorsichtige, konstruktive Kritik reagierte sie mit kompletten Rückzug und völligem Kontaktabbruch. Die ganze Familie ist sprachlos, all die Jahre, all die Mühen, all die Liebe – unwichtig.

  2. Auch ich musste am 1. Februar die Trennung durch meine langjährige Partnerin erfahren. Wir kamen sehr schnell zusammen, da wir uns über das Internet kennen lernten. Dann bekamen wir kurz darauf also 9 Monate später sogar eine Tochter. Die Beziehung war ein ständiges auf und ab und nun nach 4,5 Jahre hatte sie sich schließlich am 1. Februar getrennt. Sie hatte mir selbst einmal gesagt, dass sie am Borderline leide, doch ignorierte ich diese Tatsache und behandelte ihre Launen so, wie man sie auch bei anderen Menschen behandelte.

    Irgendwann fing ich damit an sie zu ignorieren, versuchte ihr aus dem Weg zu gehen um unnötigen Streit zu verhindern. Wenn man sie auf Fehler ansprach die sie beging, endete dies meist in Wutausbrüchen ihrerseits der übelsten Sorte und sie ging mit Fäusten auf einen los.

    Sie flüchtete direkt in eine Neue Beziehung bzw. zu einem ihrer Ex Partner der schwerer Alkoholiker ist, sie es jedoch nicht wahrhaben will oder möchte. Sie möchte ihre Tochter haben, doch da ich weiß wie es aktuell bei diesen Menschen abgeht, sie sich letzte Woche das Leben nehmen wollte und er sie daraufhin ins Krankenhaus geprügelt hat, an einem Sonntag morgen, werde ich dies definitiv nicht zulassen.

    In unserer Beziehung wurde zwar auch mal etwas „konsumiert“, doch hielten wir uns da eher an die harmlosen Dinge.(Cannabis)

    Nun befürchte ich, dass sie auf die Chemischen Dinge zurückgreift, welche sie auch schon vor unserer Beziehung zu sich genommen hatte und davon anhängig gewesen war.

    Ich danke dir für deinen Text. Ich bin zwar noch weit davon entfernt über diese Trennung hinwegzukommen, aber ich glaube, dass ich auf einem guten Weg bin.

    Es macht einen einfach nur fertig zu sehen, wie sich ein Mensch langsam in den Abgrund stürzt und plötzlich ein anderer ist. Man wird nur noch fertig gemacht von dieser Person und weiß auch nicht mehr, ob die Liebe je echt war. Denn plötzlich behauptet sie auch vor ihren „Freunden“, dass sie mich nicht wirklich geliebt hat. Dies jedoch kann ich nicht glauben und ich denke auch, dass es jetzt eben die Phase ist, in welcher sie mich komplett Ab- und Entwertet.

    Ich wünsche allen Betroffenen, dass sie es schaffen, ihren Schmerz zu überwinden.

    Ihr seid nicht alleine

    1. Hallo Tobias, ich habe eine sehr ähnliche Story erlebt. Nur das die Ab und Entwertphase schon seit der Schwangerschaft anhält.
      Ich bin wirklich mit den Kräften am Ende. Ich darf die kleine 2 1/2 Jahre alt jetzt. Einmal die Woche sehen.
      Wie bekomme ich es hin, die kleine zu mir zu holen und wie bewerkstelligst du es? Melde dich gerne. LG Armin

    2. Hey, wenn man deine Tochter aus dem Thema lässt, erzählst du zu 100% meine Geschichte. Auch meine Exfreundin ist nach der Trennung ( von mir eingeleitet weils nichtmehr tragbar war ) DIREKT zu ihrem Drogenabhängigen Exfreund zurück gegangen.

  3. Ihr Lieben, bei aller Traurigkeit, die ihr hier beschreibt, und die auch ich fühle – es tut so gut zu lesen, dass man mit dieser Erfahrung nicht allein ist. Danke dafür.
    Ich hatte Silvester 2021 unter Feuerwerk den filmreifen Abgang meines Borderline Partners zu verkraften, nach mehr als 10 irren und auch irre schönen Jahren Beziehungs-Achterbahn. Mitunter gings zu steil bergab und man ist rausgefallen. Ich bin eine starke Frau. Ich habe länger schon mit ihm darüber geredet, dass er vermutlich diese Erkrankung hat, er soll sich bitte ankucken lassen. Nichts passierte. Nicht wahrhaben wollen, leugnen, beschimpfen. Nun der Abspann: er war nicht vorhersehbar. Eigentlich genau, wie Mark es beschreibt, das völlig überraschende krachende Ende ohne ein versöhnliches Gespräch, das ich zwar nach so einer langen Beziehung auch nochmal gesucht hatte, das aber der tiefschwarze Punkt unter unserer Geschichte wurde. Wir waren immer allerbeste Freunde, hatten eine sehr besondere intensive Love Story – für mich war es die große Liebe. Nach 4 Monaten, im Frühling 2011, habe ich das erste Mal mitbekommen, dass irgendwas nicht stimmt – willkommen in der ersten Phase der Spaltung: Mitten in der Nacht wegen einer verbalen Kleinigkeit aufstehen und das Haus verlassen plus tagelang Funkstille. Akt 1 in einer sehr langen, sehr anstrengenden Reise durch diese Gefühlswelt, mit vielen kleineren und größeren Trennungen, Vergessen, Verzeihen, wieder Versöhnen. Nach 3 Jahren zog ich die Reißleine und ging zurück in meine Heimat, Seitdem hatten wir eine Fernbeziehung. Hier war die Spaltung nach jedem Treffen inklusive. Eigentlich top, das Modell funktionierte längere Zeit gut. Rückblickend gab es viele seltsame Momente. Immer stand für mich darüber „Das hat alles nichts mit mir zu tun, er hat diese Krankheit. Ruhig bleiben.“ Das Schlimme ist, dass er nichts mehr davon weiß, sein Film davon ist schlicht ein anderer. Auch zur Trennung an Silvester sagt er, alles Gesagte sei doch Spaß gewesen. Real war es die Hölle. Noch nie hatte mich jemand in so einer Intensität abgewertet und grundlos verbal in unfassbarer Wut angegriffen. Ich blieb ruhig. Es war das Ende, ich fühlte mich emotional.so unendlich leer. Mein Liebster ist gestorben, es gibt ihn nicht mehr. Dieser Mensch jetzt ist ein anderer. Es bleibt, das Unfassbare verstehen zu wollen. Und ein tiefschwarzer See aus Traurigkeit. Manchmal spüre ich seine Wellen.
    Marbo

    1. Vielen Dank für deinen Beitrag, liebe Marbo. Bleib tapfer, es braucht Zeit.
      Ich will ergänzen, dass ich das äußerst komplexe Borderline-Syndrom nicht als Krankheit oder Erkrankung ansehe. Eine Krankheit kann man heilen – oder es ist eine unheilbare Krankheit. Aber hier ist es eine Persönlichkeitsstörung. Daher merken die Leute selber nicht, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Es ist sehr schwierig mit ihnen.
      Wie gesagt: Bleibt tapfer und achte auf dich!

  4. Hallo ,
    danke Mark für die genaue Beschreibung einer emotionalen Trennungs – Katastrophe von Borderliner . Bin nach ca. 3/4 Jahr immer noch mittendrin . Wegen Eifersucht meines Ex Mannes der diesen mir sehr emotional nahen Freund , keine körperliche Beziehung , zur Rede stellte . Und 6 Wochen danach ich nochmal mit meinem Ex in Urlaub bin hat er mir den Kontakt abgebrochen . Bei versuchen dannach mit ihm zu reden , lautstarke Abwehr und Flucht . Oder auch Beschimpfungen als Stalkerin war ich zutiefst erschüttert , diesen mir so vertrauten , geliebten Menschen so zu sehen . War fast 1 1/2 Jahre mit ihm und Hunden unterwegs . Er ist Hundepsychologe . Er hat mir immer wieder Distanz angezeigt , aber auch dannach sofort wieder nach Kontakt gefragt . Sicher ich war verheiratet , zu der Zeit . Aber trenne mich trotzdem von meinem Mann . Nachdem er sich kontrollierend , besitzergreifend in eine mir wichtige Freundschaft eingemischt hat . Hab nach 36 Jahren erkannt daß keine Gemeinsamkeiten mehr sind . Die Scheidung hat noch einige Hürden , wie mein Weg jetzt weitergeht . Doch es ist nicht schmerzhaft . Das ich den mir so wertvollen Freund vermisse und ich keine Chance hab mit ihm zu reden ist das was mir den Boden unter den Füßen wegzieht . Das schlimme ist das aus dem gemeinsamen Freundeskreis in alle in Schutz nehmen und es nicht möglich ist das , von ihm als zwischenmenschliches Problem bezeichnete , auflloesbar ist . Ich finde nicht richtig das Borderliner mit ihrer Art andere , die sie angeblich verlassen oder verletzt und enttäuscht haben , zu ignorieren . Sich als Opfer hinstellen . Dabei ist Ignoranz , größte Strafe und demütigend . Oder auch Psychologische Gewalt . Und wir die ehemals Idealisierten , müssen schaun wie wir mit der Abwertung und Kälte kämpfen . Welche Meinung habt ihr dazu .

      1. Hallo Claudia,
        wollen wir uns mal austauschen ? Du deine Geschichte erzählen kannst ! Würde so gerne mal wissen , was den Personen , die uns so behandeln und wir sie trotzdem noch moegen so denken . Wenns uns so schlecht damit geht ! Borderline Betroffene fragen wär gut .
        Melde dich gerne

  5. Hallo 🙂
    Ich habe mich vor 6 Wochen von meinem Borderline partner getrennt , er hat mir heftigen Schuldzuweisungen und einem Riesen Hass den Kontakt abgebrochen.
    Ich leide heftig unter der Trennung und weiss oft nicht wo hinten und vorne ist. Ich stehe jetzt auf der Warteliste für eine stationäre Aufnahme in der Psychiatrie, weil ich kaum noch meinen Alltag bewältigt bekomme .
    Ich habe mich in der Beziehung schon mit diesem Thema beschäftigt , geredet, Verständnis gezeigt, alle Tips befolgt wie man mit jemandem Mit dieser Diagnose umgehen sollte. Leider hat er nur Gelogen, war untreu , gemein, unnahbar, Schuldzuweisungen , schuldumkehr, leere versprechen . :(. Zurück bleibt ein riesen Scherbenhaufen

    1. Tut mir sehr Leid. Offenbar bist auch du weit über deine eigenen Grenzen gegangen. Aus Liebe. Aber genau das darf eben nicht geschehen. Liebe, ja, aber die eigenen Grenzen wahren. Und man muss sich erst einmal richtig kennenlernen, auch das dauert seine Zeit und in dieser Zeit – 1,5 Jahre mindestens – sollte man wirklich gut auf eben diese eigenen Grenzen aufpassen.

      Danke für deinen Kommentar. Du bist nicht allein!

      1. Bitte nennt so etwas nicht Liebe. Nennt es beim richtigen Namen: Abhängigkeit. Wenn Menschen weiterhin dieses Märchen der „Liebe“ erzählt wird, nimmt der Teufelskreislauf kein Ende. Und „Borderliner“ ziehen nur bestimmte Menschen an. Bitte nachdenken um heilen zu können. Hier sind 2 verletzte Menschen, die die Schuld auf den jeweils anderen schieben. Ein Borderliner (und auch andere wie Narzissten) hat keine Chance bei einem geheilten erwachsenen Menschen.

        1. Danke für deine Rückmeldung.
          Ich persönlich finde es bemerkenswert, wenn Menschen sich die Deutungshoheit über den Begriff „Liebe“ aneignen. Manche gründen sogar eine ganze Religion darauf.

          Ich teile deine Ansicht nicht. Mir ging es um Austausch und Kommunikation, die nicht einmal hinterher stattfand, weil sie von der Verflossenen nicht erwünscht war.
          Und ich finde nicht, dass man so miteinander umgehen sollte. Hier geht es um mehr, als um zwei Menschen.

          Auch „heilen“ ist so ein Begriff, mit dem leichtfertig hantiert wird. Nur eins ist klar: durchs Nachdenken ist noch niemand geheilt worden.

          Jeder und jede geht seinen Weg. Ich möchte Teil der Lösung sein. Ich bin nicht perfekt und auch nicht geheilt. Aber erwachsen.
          Ich habe eine entsprechende Resonanz in dieser Geschichte nicht erfahren. Das ist traurig. Aber es ist IHR Weg, mit der Welt, den Männern und der Liebe fertig zu werden.

  6. Hallo,

    ich selbst bin Betroffene der Borderline-Persönlichkeitsstörung und bin erschrocken darüber wie du über Betroffene der Erkrankung sprichst und wie sehr du pauschalisierst. Ich will nicht absprechen, dass du eine traumatische Erfahrung mit dieser Person erleben musstest. Dass dich diese Erfahrung nachhaltig beeinflussen muss, ist mir bewusst. Aber ohne professionellen Hintergrund eine Diagnose zu stellen, ist fahrlässig. Aber noch fahrlässiger ist es, die Symptome von Betroffenen zu pauschalisieren und sie als beziehungsunfähige Menschen darzustellen, die gefährlich sind. Sicherlich können nicht therapierte Borderline-Betroffene manipulativ und aggressiv reagieren. Aber nicht jede:r ist so. Zumal es einfach falsch ist, dass die Krankheit nicht heilbar ist.
    Ich bitte alle Betroffenen der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung sich diese Worte nicht zu Herzen zu nehmen und diese vermutlichen Fakten nicht als Wahrheit zu betrachten. Sprecht mit Personen, die eine fundierte Ausbildung haben über eure Probleme anstatt euch von Menschen, die zwar traumischte Erlebnisse hatten, aber dennoch lediglich eine einzige Erfahrung mit Betroffenen hatten, einreden zu lassen wie anstrengend, schwierig und wertlos ihr seid.

    Ja, der Umgang ist vielleicht eine Herausforderung, aber dein Erlebnis hatte ich selbst auch mit Menschen, die nicht an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden.

    Ich wünsche dir, dass du irgendwann an den Punkt kommst, an dem du selbst reflektieren kannst, dass dein Blog-Eintrag nicht der Realität entspricht.
    Und ich bedauere es sehr, dass ich über deinen Blog gestolpert bin. Du hilfst Menschen nicht, da du nicht aufklärst. Du setzt Vorurteile in die Welt, die nicht auf alle Betroffenen zutreffen und das ist unglaublich schade!

    1. Danke für deinen Kommentar. Du nimmst meinen Beitrag persönlich. Das musst du nicht.
      Immerhin ist meine SUBJEKTIVE ERFAHRUNG eine Diskussion wert und ist einer der meistgelesenen Beiträge auf PAPALAPAPI.DE. Das an sich finde ich erfreulich. Da ich sehr ermutigende Rückmeldungen erhalten habe und auch ein Video zeige, dass meine Erfahrungen sehr gut erklärt, ist es nicht so, dass nur ich solche Geschichten erlebe.

      Das heißt aber nicht, dass jede(r) mit einer Persönlichkeitsstörung dich behandelt wie den letzten Dreck. Ich weiß auch nicht, wo ich das behauptet habe. Natürlich liegt es – bis zu einem gewissen Grad – in meiner Verantwortung auf wen ich treffe und warum. Aber wie ich mit den Erfahrungen umgehe, liegt zu 100% in meiner Verantwortung.

      Sag niemals nie, das empfinde ich als zutreffend. Aber wenn ich mitbekomme, dass jemand eine nicht reflektierte Persönlichkeitsstörung oder Anzeichen einer schweren Traumatisierung aufweist, werde ich keine Nähe, keine Partnerschaft, keine Bindung zu ihm/ihr aufbauen.

      Klar kann und will ich keine Diagnose stellen. Aber es gibt Indizien, die für meine Annahme sprechen. Und wenn du sagst, dass man mit Menschen ohne Persönlichkeitsstörung sehr miese Erfahrungen machen kann, so ist das sicher richtig. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch, der dich ohne Not schwer kränkt, einen an der Waffel hat, ist ziemlich hoch.

      Alle sind verletzt, habe ihre Not und ihre Geschichte. Aber es muss Grenzen geben. Ich habe keine Probleme mit dem „normalen Elend“ der Leute, aber mit emotionalen Extremen, ernsthaften Störungen, kann ich nur beruflich konstruktiv umgehen – ansonsten ist es gesünder für mich, einen sehr weiten Bogen um diese Menschen zu machen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    2. Komisch nur dass ganz viele Menschen selbe bzw ähnliche Erfahrungen machen. Dieses nicht alle sind gleich bla bla ist mindestens genau so gefährlich. Vorallem für Angehörige die keine Ahnung haben. Frag mich was das bringen soll. Es ist ein in die Falle locken ahnungsloser. Borderliner sollten ihr Verhalten vernünftig reflektieren und dann selbst zu dem Entschluss kommen sich von Liebesbeziehungen fernzuhalten. zumindest solange bis sie eine wirklich vernünftige Therapie gemacht haben. Borderliner können es nichtmal ansatzweise nachfühlen was sie andere Menschen antun. Wenn sie es könnten würden sie damit aufhören. Ich hab einmal mit einer betroffenen geschrieben die selber gemerkt hat das sie es nicht in den griff bekommt. Und sich darauf entschieden keine Beziehung einzugehen. Dass kann respektieren. Aber für dieses es sind nicht alle gleich bla bla hab ich kein Verständnis mehr.

    3. Hallo Marie!
      Da gebe ich dir vollkommen Recht. Mir wurde vor 4 Jahren auch eine BPS seitens eines niedergelassenen Psychiater attestiert. Im Vorfeld hatten mir nahestehende Personen es schon immer vermutet. Ich wollte dem aber kein Gehör schenken und tat dies ab, aber fühlte mich irgendwie vorverurteilt.
      Wann hattest du Deine Diagnose bekommen und wie bist du damit umgegangen?
      Über ein feedback von dir würde ich mich freuen. Ich wünsche dir viel Kraft im Umgang mit der BPS.
      Liebe Grüße aus Sachsen-Anhalt
      Julia

  7. Ist es nicht immer wieder verblüffend, wie viel Verständnis und Nachsicht derart psychisch gestörten Menschen gegenüber eingefordert oder aufgebracht wird, währenddessen diejenigen, deren Leben und Liebe sie mutwillig zerstören, als die nicht Verständnisvollen dargestellt werden?
    Täter/-innen verstehen sich stets gut darauf, sich als das eigentliche Opfer darzustellen.
    Hier noch ein Zitat eines unbekannten Betroffenen: “Man stirbt mit der Trennung…, weil ein Herz es nicht verkraftet, wenn man dort seine Liebe mit Gewalt herausreißen muss…”

    1. Ja, danke für die Rückmeldung. Ich ertappe mich selber, dass ich manchmal „automatisch“ eher nach einem Verständnis für die Gewalttäterinnen, für die Toxer suche, als für die, die vollkommen sinnlos, böswillig und entwertend tief verletzt wurden.

  8. Guten Abend… ich habe versucht mich kurz zu fassen, ist aber nicht gelungen, als ebenfalls mehr oder weniger ehemals Borderline-Betroffene. Bei meiner Diagnose waren sich die Ärzte nicht einig. Extreme Emotionen, Angst vor dem Verlassenwerden, Abhängigkeitsgefühle und symbioseartiger Beziehungswunsch kann ich allerdings nachempfinden. Meistens sind die Betroffenen tatsächlich auch hochsensible Menschen, die allerdings wie du schon sagtest oft auch vielfach traumatisiert sind. Das ist durchaus sehr schlimm und auch gefährlich. Dass nun ein Kommentarschreiber fordert, man sollte keine Nachsicht mit diesen Menschen haben, ist eine weitere schwere Verletzung, die wir offenbar dulden müssen. Allerdings muss ich mich hier unbedingt Marie anschließen, denn hier werden tatsächlich Dinge als Tatsachen von dir hingestellt, die auf gar keinen Fall welche sind, vor allen Dingen, dass es sich hierbei um eine unheilbare Störung handelt. An sich finde ich deinen Beitrag gut geschrieben und auch einigermaßen gut reflektiert, ich kann das sehr verstehen und nachvollziehen. einerseits. Andererseits solltest du dich bei der Veröffentlichung eines solchen Beitrages unbedingt zusätzlich (noch mehr) fachlich informieren, um eben solche Fehler auszuschließen und damit vielen Betroffenen nicht noch den letzten Mut rauben, irgendwie durchzuhalten. Ja das halte ich für echt gefährlich.
    Die Ausprägungen dieser Störung sind bei jedem Menschen anders und gehen oft sogar noch mit anderen Störungen oder Erkrankungen einher und müssen unbedingt differenzierter betrachtet werden. Auch kann man in der Fachliteratur nachlesen, dass wie du schon sagtest, die Störung häufig bei Frauen auftritt, aber nicht nur, aber dass diese Störung in den meisten Fällen mit dem Alter nachlässt und sogar ganz verschwinden kann, wenn die Betroffene sich nicht vorher durch die Schwere der Störung etwas antut oder sich das Leben nimmt. Es kommt auf jeden Menschen im Speziellen an. Ich konnte meine Störung tatsächlich bis zu einem gewissen Punkt bearbeiten und auch überwinden. Aber sicher bleibt etwas. Es ist möglich, dass deine Expartnerin eine Betroffene war, die noch nie Hilfe in der Hinsicht erhalten hat und der vielleicht ihre eigenen Traumatisierungen, die zu dieser Störung führten, nicht wirklich klar war. Diese als Traumata zu begreifen ist meiner Meinung nach der erste Schritt. Über vieles muss ich allerdings wirklich nachdenken. Kann es sein, dass ich das Problem bin in all meinen gescheiterten Beziehungen? … wobei ich glaube, dass es umso komplizierter wird, wenn auch der andere Partner gewisse Störungen oder Tendenzen aufweist. Ich habe diesbezüglich auch sehr brutale Sachen erlebt. Extreme Abwertung usw. Es hat mich in meinem Zustand beinahe umgebracht… das zu überstehen ist unendlich schwer. Aber wir sollten uns alle selbst hinterfragen. Laut zu werden, die Stimme zu erheben geschieht doch meist nur aus dem einen Grund: Angst. Und wer mit Angst nicht umgehen kann, der rutscht ab in furchtbare Wut. Indem man das zerstört, was einen am meisten verletzt (am meisten verletzen kann uns nur dasjenige, das wir am meisten lieben) kann es uns nicht mehr verletzen, so wahrscheinlich die gestörte Wahrnehmung. Dass man dabei ohne Kontrolle den einzigen Menschen zerstört, den man liebt, das ist tatsächlich Teil der Störung. Und wenn man unter der Störung ein Mensch voller Liebe und Empathie ist, ist es das schlimmste was man erleben kann, selbst die Menschen ohne Kontrolle zu verletzen die man liebt.

    So viel erstmal von mir. Ich verstehe, wenn man selbst nicht gerade ein super stabiler, unausgelasteter Therapeut ist, dass man eine solche Beziehung lieber nicht eingehen sollte. Es gibt aber durchaus sehr unterschiedliche Abstufungen dieser Störung und jeder Mensch befindet sich in jedem neuen Lebensjahr in einer anderen Phase. Diese Störung kann sich verändern und sie kann sich auch lösen. Ein stabiles Umfeld und ein stabiler Partner oder eine Familie sind sicher der erste Schritt den es dazu braucht. Es ist sehr tragisch, dass dieses Zusammenspiel oft eine so unlösbaren Zustand annimmt.

    Als erstes sollte der Betroffene sich klar werden darüber, was es ist, was ihn so unendlich quält. Davor ist er sicher nicht beziehungsfähig. Wenn man diesen Menschen jedoch wirklich liebt und er eben nicht jede Tür zuschlägt, kann man auch sehr viel mit Fachliteratur und Auseinandersetzung mit dem Thema erreichen. Geduld, einem dicken Fell und Liebe. Wenn die Person aber alles abblockt… ich verstehe, dass da kaum noch etwas zu machen ist. Es ist unendlich tragisch. Denn entweder sie hat dich wirklich so sehr geliebt, oder ihre kaputten Gefühle waren dazu gar nicht mehr in der Lage und versuchten nur diese schmerzhafte innere Leere zu füllen.

    Menschen mit starken Gefühlen können aber auch eine unendliche Erfüllung sein. Symbioseartig, wie du es genannt hast. Für viele vielleicht zu viel, ich jedoch will nichts anderes und dazu stehe ich…

    ich bin gerade selbst schwer enttäuscht worden von jemandem… daher schreibe ich jetzt so viel. viel Spaß beim Lesen falls es wirklich jemand liest…

    zur kleinen Info: mit dieser angezweifelten Halbdiagnose Borderline die mir gestellt wurde gesellen sich die Erkrankung Depressionen und die Posttraumatische Belastungsstörung. es ist also durchaus nicht einfach und ich bin für jede einzelne Form der Nachsicht dankbar. Es ist im Grunde eine lebenslange Aufgabe, diesen Schaden, den wir oft in jungen Jahren davongetragen haben, nach und nach wieder so auszubeulen, Verhalten und Glaubenssätze zu verändern, bis man wieder ein halbwegs funktionierendes Leben führen kann. Und ich glaube, manchen gelingt es nie. Und bitte, nehmt niemals Drogen… oder hört sofort damit auf.

    1. Vielen lieben Dank für deinen tollen, langen und auch berührenden Kommentar.
      Ich gebe dir völlig Recht und deine Perspektive ist wichtig. Ich freue mich darüber, dass sie meinen Beitrag ergänzt.
      Was ich regelmäßig unterschätze – vielleicht geht es anderen ähnlich – ist tatsächlich die Entwicklungsfähigkeit auch von Borderlinern. Aber vor allem von jedem Menschen. Ich bin auch nicht mehr der, der ich war, als ich diesen Beitrag voller Schmerz schrieb. Ich würde das heute so nicht mehr raushauen, denn auch ich habe mich entwickelt und viel gelernt.

      Ja, ich kann auch intensive Nähe, intensive Gefühle und tiefe Körperlichkeit. Diese Fähigkeit, die ich eher einer Hochsensibilität zuschreibe, vermutlich ebenfalls durch Traumen ausgelöst, macht es, dass ich an diese hier beschriebenen Menschen „andocke“. Ich habe es jedoch Schwarz auf Weiß, dass ich keinen Persönlichkeitsstörung und keine psychische Erkrankung habe. Wurde im Rahmen einer Begutachtung im Familiengericht festgestellt. Auch ich bin anders, lebendiger, intensiver – und ich meine, menschlicher.

      Ich habe durch eine Kommentatorin in einem ganz anderen Zusammenhang erfahren, dass die Wissenschaft bzw. die Pschotherapie nicht mehr von „Persönlichkeitsstörung“ spricht, sondern von „Beziehungsstörung“. Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn Beziehungsstörung drückt die komplexe Problematik sehr schön aus. Und impliziert eben, dass man sie beheben kann, diese Störung. Mehr oder weniger.

      Ich danke dir, liebe Unbekannte!

  9. Lieber Mark,
    angefangen hat es mit meiner Partnerin damit, dass Sie an einem Wochenende einen alten Freund in einer anderen Stadt besuchen wollte. Durch einen Kontakt zu Ihrer Freundin erfuhr ich, dass sie Ihren Ex schonmal mit ihm betrogen hat. Sie beteuerte davor immer nur, mit dieser Person hatte sie nie etwas. Nach etwa 6 Monaten Mistrauen ihr gegenüber und ständigem von ihr “ ich habe in einem Gästebett dort geschlafen“ ist herausgekommen, sie hat Kokain konsumiert und auch in seinem Bett geschlafen. Bis heute beteuertt sie, dass dort etwas gelaufen ist. Und ich sei verantwortlich für alles. Wir haben kurz danach einen Sohn bekommen und das Verhältnis ist sehr schwer. Zu Ihren Exfreunden pflegt sie übrigens sehr intensiven Konakt ( was ja auch normal sein kann). Aber es sind alle. Besonders zu einem, den sie über mich stellt. Ich musste immer rausgehen wenn sie mit diesem telefoniert hat, und hat ihm sämtliche Chatgespräche seit anfang an unserer Beziehung diesem geschickt. Ich weiß jetzt nicht ob es Borderline ist, weiß aber, dass sie sexuell genötigt wurde mit 5 Jahren und Ihr Vater Alkoholkrank ist und die Mutter eine Schizophrenie hat und sich geritzt hat. Es tut sehr weh alles. Ist das normal?
    Gruß aus Bremen, Lukas

  10. Hallo,

    vielen Dank für die Erfahrungsberichte. Ich (40) war 7 Monate mit einer Frau (26) mit Borderline-Symptomen zusammen. Die Beziehung ist seit Februar 23 beendet und ich bin immer noch nicht über sie hinweg. Wir lernten uns über eine Dating Plattform kennen und die Beziehung startete sehr leidenschaftlich, aufregend, intim und voller Zuneigung. Sie war offensichtlich gerne bei mir, suchte meine Nähe und nahm trotz ihres stressigen Jobs oft den Weg in Kauf, um mich zu besuchen. Ihre Narben an Armen und Beinen waren für mich zwar ungewohnt, aber es störte mich nicht weiter und ich hinterfragte es auch nicht genug bzw. verdrängte es, da die schönen Dinge alles überstrahlten. Mitunter war ich jedoch leicht schockiert, als sie ein paar Mal aufgrund der Einnahme von Antidepressiva teilnahmslos neben mir saß oder sich selber begann, zu schlagen. Sie sagte mir, dass es früher alles schlimmer gewesen sei, dass ihr die Medikamente gut tun und sie dabei ist, mit der Vergangenheit abzuschließen. Ich verstand ihre Aussagen also als etwas positives, ohne zu wissen, was der Auslöser für Ihre psychischen Probleme gewesen war, da sie nicht offen mit mir darüber sprach. Ich lernte ihre Familie kennen und sie meine. Dabei merkte ich bereits, dass sie sich unwohl und irgendwie ängstlich dabei fühlte, neue Leute kennenzulernen. Ich lernte auch ihren Freundeskreis kennen (Ich selber besitze nur vereinzelt Freunde). Sie war sehr unternehmungslustig und wir machten bereits Pläne, wohin unsere nächsten Reisen gehen sollten. Ab einem gewissen Punkt kamen dann kleinere Meinungsverschiedenheiten auf (Maskenpflicht in den öffentlichen, Geld, soziales, etc.). Sie war ein anderer Typ als ich, eher alternativ von ihrer Erscheinung, ich eher bodenständig, worin ich aber nie ein Problem gesehen hatte. Ihr Freundeskreis war sehr nett, genau wie ihre Familie. Sie selber gönnte sich jedoch auch ab und zu teure Sachen. Wir waren zwar unterschiedlich, teilten aber auch viele Gemeinsamkeiten, z.B. unseren Filmgeschmack. Zu Weihnachten backte ich für die Familie und für Sie einen Stollen oder brachte ihr eine Wärmflasche ans Bett, wenn ihr kalt war. Dann waren wir mit den Eltern zusammen im Urlaub. Nach weiteren kleineren Konflikten beendete sie die Beziehung an unserem ersten Tag im Urlaub. Sie verlangte von mir, dass ich mir ein Hotel suche und ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Ich hatte ihr so viel Vertrauen entgegengebracht und war auf einmal in einem fremden Land auf mich alleine gestellt. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass sie sich mit mir in Gesellschaft unwohl fühlt, dass unsere politischen Ansichten nicht zusammenpassen, sie öfter Sex haben wolle und das wir uns gegenseitig einfach nicht gut tun. Für mich war das alles nur schwer nachzuvollziehen, da wir bis dato kein offenes Gespräch über unsere Zukunft, mögliche Probleme oder ihre Psyche geführt hatten, sondern es nur kleinere Meinungsverschiedenheiten gab. Ich war bis dato ein Mensch mit einer stabilen Psyche, brauche seitdem jedoch professionelle Hilfe, da ich es nicht von alleine schaffe, mich aus dieser Leere, dieser Traurigkeit in der ich mich befinde von alleine herauszuziehen. Oft sage ich mir noch, dass es anders hätte sein können, wenn ich mehr über Sie Bescheid gewusst hätte, einfühlsamer und vorsichtiger gewesen wäre. Stattdessen bleibe ich verständnislos zurück und muss einsehen, dass ich nichts tun kann um Ihr zu helfen oder nochmal irgendetwas für unsere Beziehung tun zu können.

  11. Ist auch so ein riesen Problem. Sie schaffen es das man die Fehler bei sich sucht. Nein egal was du getan hättest, es wäre immer das selbe dabei rausbekommen.

  12. Fragt euch mal warum Borderliner immer auf solche Bloggs kommen. Wenn ich eine wirkliche Krankheiteinsicht habe dann würde ich eventuelle triggern vermeiden. Nein die Geilen sich an dem elend was sie bei andere hinterlassen auch noch auf. Deswegen sind sie hier

    1. Stimmt meiner Erfahrung nach auch. Sie klagte über zu wenig Sex, lässt einen aber nur dann „ran“, wenn es nur ihr passt (Kontrollzwang). Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung sollen sich in Therapie begeben, oder Beziehungen bleiben lassen. Diese Menschen haben trotz ihrer Persönlichkeitsstörung auch Verantwortung – ggü. sich selbst und anderen Menschen (Partnern). Punkt. Ein Relativieren lehne ich genauso ab wie Flo.

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