Mit Kindern über das Tabuthema Tod sprechen

Mit Kindern über den Tod sprechen

Wenn die Kinder beginnen, Fragen über den Tod zu stellen, trifft das die Eltern meist unvorbereitet. Denn genau wie Sexualität ist der Tod ein eher unangenehmes Thema, das die Eltern vor Herausforderungen und einigen Fragen stellt.

Wie beantworte ich die Fragen meiner Kinder zum Thema Tod? Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen? Das e-Book „Wie erkläre ich meinem Kind den Tod?“ von CosmosDirekt, in dem Elternblogger zu ihren persönlichen Erfahrungen befragt wurden, zeigt, wie unterschiedlich Eltern an die Sache mit dem Sensenmann herangehen. Fakt ist: Wenn man sich früh genug damit beschäftigt, fällt es hinterher leichter, die Kinder schonend, aber ehrlich an dieses bittere Thema heranzuführen. Denn der Tod muss und darf kein Tabuthema sein – auch wenn einige Eltern diese Thematik so lange vermeiden, wie es nur geht, weil sie ihre Kinder (und sich selbst) „schützen“ wollen.

Leider ist eine solche Haltung manchmal nicht gerade hilfreich. Denn wenn plötzlich ein Haustier oder sogar ein Familienmitglied stirbt, brauchen die Kinder Antworten, die ihnen das abstrakte Phänomen des Todes verständlicher machen.

Wann?

Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, um mit Kindern über den Tod zu reden. Jedes Kind ist anders. Einige Kinder stellen die ersten Fragen mit drei Jahren, andere viel später. Wenn es einen konkreten Anlass gibt, kann genau das den Kindern helfen, den Tod besser zu verstehen. Das muss nicht der Tod eines geliebten Menschen sein, sondern ist manchmal auch ein alltäglicheres Erlebnis wie zum Beispiel der Fund eines toten Tieres am Wegesrand.

Wie?

Wichtig ist, dass die Frage die Eltern nicht überrascht oder offensichtlich überfordert. Aus dem Stegreif gibt jeder manchmal Antworten, die er im Nachhinein gerne anders formuliert hätte. Daher sollte jeder Papa und jede Mama sich vorher überlegen, wie konkret er oder sie den Tod erklären möchte, ob eher biologisch oder spirituell. Generell hilft es, ehrliche und klare Antworten zu finden. Allerdings sollte die Erklärung nicht zu komplex sein, denn gerade am Anfang haben die Kinder Probleme damit, die Endgültigkeit des Todes zu begreifen. Metaphern wie „Einschlafen“ oder „Weggehen“ können Kinder verwirren, da sie entweder davon ausgehen, dass der Tote wieder aufwachen oder wiederkommen könnte, oder Angst vor dem Einschlafen bzw. Weggehen anderer Personen entwickeln. Die Eltern müssen also eine Antwort finden, die weder zu drastisch noch zu schwammig ist, damit ihre Kinder keine Verlustängste entwickeln.

Die Reaktionen der Kinder auf den Tod können sehr unterschiedlich ausfallen. Das Spektrum der Emotionen reicht, wie bei den Erwachsenen, von Wut über Resignation bis hin zu Gleichgültigkeit. Aber die Kinder sollten lernen, dass Trauer richtig und wichtig ist und dass sie den Tod irgendwann akzeptieren müssen. Wenn die Eltern vorbereitet sind, fällt es ihnen um einiges leichter, ihre Kinder bei diesem Prozess zu begleiten.

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