Die Schulen der Zukunft und die Sinn-Stiftung

Schulkinder

Über Twitter, ein Tweet auf Twitter erschien in meiner Timeline und zufällig sah ich ihn: Die Schulen der Zukunft. Obwohl meine Tochter noch mehr als 3 Jahre Zeit hat, bevor sie in die Schule kommt, interessiert mich das Thema brennend. Und nachhaltig. Im Gegensatz zu unseren Politikern, die es ungern konkret werden lassen und sich lieber auf Lippenbekenntnisse spezialisieren, und einem Großteil unsere Gesellschaft, wie beispielsweise das grandiose Scheitern der Schulreform in Hamburg belegt. „Wir wollen lernen“ skandierten ihre Gegner und ließen offenbar aus Angst alles beim Alten. Eine herbe Niederlage für die Zukunft der Schulen, aber nur eine von sehr vielen.

Dass es immer noch nicht genug Kita-Plätze gibt, dass die Erzieherinnen immer noch schlecht bezahlt sind, dass Studiengebühren nur abgeschafft werden, weil sie wichtiges Wahlvieh – die später „Besserverdienenden“ – zu den Kreuzen an den gewünschten Stellen animieren, sind nur einige und nicht mal die Schlimmsten Niederlagen für die Bildung in diesem Land.

Und nun stoße ich auf dieses Video, auf Die Schulen der Zukunft und erstmals auf die Sinn-Stiftung. Und das passt genau zu den Themen, die mich aktuell bewegen. Sofort fühle ich mich an den wunderbaren Frithjof H. Bergmann, ein Philosoph und der Begründer der New-Work-Bewegung, erinnert, der die aktuelle Arbeitssituation für viele Menschen als eine „milde Krankheit“ beschreibt. Exakt genau so verhält es sich mit der Schule, die, wie auch manche Arbeit, zu einer schrecklichen Krankheit werden kann, gegen die kaum ein Kraut gewachsen ist. Ich kenne sehr viele Leute, für die die Schule eine Katastrophe war und viele, für diese wie eine „milde Krankheit“ verlieft. Aber kann das sein?

Ich werde tun was ich kann, um diese Situation für meine Tochter nicht aufkommen zu lassen. Und ich bekenne mich mit Nachdruck, wie als Eltern bekennen uns ohne einen Zweifel dazu, dass unsere Tochter den Beruf ergreifen darf, den sie möchte. Sei es den der Künstlerin, Erzieherin, Müllabfuhrwagenfahrerin oder Holzfällerin. Es ist ihr Leben und sie muss damit glücklich werden. Lernen – und Schule – um den Bedürfnissen einer irre gewordenen Gesellschaft zu entsprechen und unter erheblichen Leiden einen der gut dotierten Jobs zu erlagen, solle ihre Sache nicht sein. Die Freude am Lernen um des Lernens willen wäre ein guter Anfang. Wir suchen also eine Schule, die so ist, wie Gerald Hüther sie in diesem Video beschreibt. Wo die Schüler weinen, wenn sie in die Ferien … müssen. Und nicht, wenn sie zurück zur Schule kommen (müssen).


Gerald Hüther: Schulen der Zukunft

Mehr davon, auch zum Nachhören, und Sendungen im deutschen Fernsehen finden Sie auf der Website der Sinn-Stiftung unter dem Titel Aus Sendung. Dort, auf der Internet-Präsenz dieser faszinierenden und offenbar einzigartigen Stiftung, findet sich auch etwas für uns, die Väter, für die Männer von morgen. Die Initiative Männer für morgen kümmert sich wie dieser Väterblog um ein anderes Männerbild – nicht um die Klischees der Presse von den „neuen Vätern“ – sondern um einen Zugang zu einem ganz neuen „Selbstverständnis von Männern und Frauen“. In diesem Sinne hat mir das Video, diese Sinn-Stiftung und Gerald Hüther wieder neuen Mut gegeben, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Wir sind nicht allein!

Foto: Bestimmte Rechte vorbehalten von Mark McQuade

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Ein Kommentar

  1. hoert sich gut an, auch ich bin dazu „eingeladen worden, mir das Wissen das darueber bereits existiert anzueignen“, wie Huether treffend das Ziel von Bildung/Erziehung formuliert. Ich bin gespannt welche Schulen sich auf der Liste finden werden, vielleicht auch die Helena-Lange in Wiesbaden, oder ein und andere Montessori-Schule? Es ist wirklich bedauerlich, wenn man aufgrund seines Wohnortes keinen Zugang zu alternativen Angeboten hat. Ich denke nach wie vor, dass keine Philosophie auf alle Kinder zutrifft, schon an der Definition „Mensch“ scheitert die Illusion wir seien alle gleich, lernen alle gleicht, etc.. Doch das Angebot ist wichtig, die Auswahl zu haben, nicht gezwungen zu sein es allen gleichtun zu muessen – wie es eben ja auch in der Erziehung moeglich ist seiner eigenen Ueberzeugung nach zu handeln. Die Vielfaeltigkeit unserer Gesellschaft sollte auf vielfaeltigen Ausbidlungsmoeglichkeiten basieren, besonders im Zeitalter der Ausbildung von „global citizens“.

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