Screen Teens und wie man ihnen das Internet erklärt

Buchcover Screen Teens

Oder brauchen die gar keine Hilfe, die Screen Teens? Ich meine, doch. Wenn ich mir unsere Situation anschaue, wird deutlich, was Phase ist. Ein Trennungsvater mit einem Einzelkind und Alltag. Zu wenig Ansprache, zu wenig Menschen, zu wenig Anregung, zu wenig Möglichkeiten, zu wenig Gemeinschaft und Kontakt. Von allem zu wenig. Außer von Vater-Tochter. Da liegt es nicht fern, auf dem Tablet Teenie-Serien zu glotzen und die übrige Zeit zu tiktoken. Screen Teens ist eine genialer, ein bezeichnender Begriff und darüber gibt es jetzt ein Buch.

Jessica Wawrzyniak, die Screen Teens geschrieben hat, ist eine junge Frau und spezialisiert auf Datenschutz. Ihr wahres Alter ist offenbar ein Geheimnis, was darauf hin deutet, dass es an einer Portion Lebenserfahrung mangeln könnte. Aus meiner Erfahrung sind gerade die deutschen Datenschutz-SpezialistInnen mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, den die Wahrscheinlichkeit einer gewissen Betriebsblindheit ist sehr stark.

Nun hat sich Jessica mit ihrem Buch viel Mühe gegeben und es sind auch einige neue Ansätze vorhanden: Die Merkkästchen nach den Motiven und Bedürfnissen. Finde ich gut. Da sticht dann die Pädagogin durch. Aber die Pädagogin hat aus meiner Sicht keine Ahnung von Sucht, was Sucht ist, wie sie sich zeigt und vor allem, was sie bedeutet.

Andere Aspekt werden aufgeklärt – vom Berufswunsch Influencer, über Online-Beziehungen bis zu Fake News und Gaming. Aber nur hier, beim Gaming, wird die konkrete und umfassende Gefahr der Onlinesucht, die dort Computer- und Videospielsucht heißt. Das Kapitel „Sucht oder Leidenschaft“ eröffnet sie mit der WHO-Definition für Krankheiten. Das deutet darauf hin, dass sie sehr theoretisch an die Sache herangeht.

Sehr viele Teens sind handysüchtig, also echte Screen Teens. Ich frage sie manchmal, die Freundinnen meiner Tochter, und alle geben es zu. DAS sind die wahren Gefahren. Alles andere sind nur Folge-Gefahren oder sekundäre Gefahren. Und das werfe ich dem Buch vor: Ein guter Ansatz und den Kern des Thema, nämlich die Abhängigkeit vom Smartphone und damit vom Internet der Screen Teens kommt nur am Rande vor. Das darf nicht sein. Möglicherweise liegt das an der theoretischen Erfassung der Phänomene und an der mangelnden Lebenserfahrung – z. B. mit eigenen Kindern oder mit den heute sehr krassen Beschützereltern – aber bei einem solchen Thema, dass die Gesundheit unserer Kinder und damit die der Zukunft betrifft, darf das auf keinen Fall unterschätzt werden.

Nicht, dass es sich um ein schlechtes Buch handeln würde, das nicht. Es klärt auch auf. Die Sorgen aber scheinen sehr deutsch zu sein und daher den Punkt nicht zu treffen.

Fazit: Macht euch selber ein Bild vom Buch Screen Teens!

Ich habe die KI gefragt, ob sie etwas zum Thema handysucht schreiben kann. Hier das Ergebnis:

Handysucht bei Teenagern ist ein Thema von wachsender Besorgnis in der heutigen vernetzten Welt. Mit der ständigen Verfügbarkeit von Smartphones und der Vielfalt an Apps und sozialen Medien können Jugendliche leicht in eine Abhängigkeit geraten, bei der das Handy einen Großteil ihrer Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

Eine der Hauptursachen für Handysucht bei Teenagern ist die Faszination durch Social Media. Plattformen wie Facebook, Instagram, Snapchat und TikTok bieten eine ständige Quelle der Unterhaltung und sozialen Interaktion. Jugendliche können sich in einer Art virtueller Welt verlieren, in der sie Likes, Kommentare und Follower-Zahlen zu ihrem Selbstwertgefühl machen. Der Drang, ständig auf dem Laufenden zu sein und keine wichtigen Posts zu verpassen, kann zu einer exzessiven Handynutzung führen.

Ein weiterer Faktor, der zur Handysucht beiträgt, ist die Vielfalt der Unterhaltungsmöglichkeiten, die Smartphones bieten. Von Spielen über Musik und Videos bis hin zu Messaging-Apps gibt es unzählige Ablenkungen, die Jugendliche in ihren Bann ziehen können. Die ständige Verfügbarkeit dieser Unterhaltung führt oft dazu, dass sie andere Aktivitäten vernachlässigen, wie zum Beispiel Hausaufgaben, soziale Interaktionen oder körperliche Aktivitäten.

Die Auswirkungen von Handysucht bei Teenagern können vielfältig sein. Es kann zu einer Beeinträchtigung der schulischen Leistungen kommen, da die Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne abnimmt. Zudem kann die soziale Interaktion im realen Leben leiden, da Jugendliche mehr Zeit damit verbringen, virtuelle Beziehungen zu pflegen, anstatt persönliche Gespräche zu führen. Schlafstörungen sind ebenfalls ein häufiges Problem, da viele Jugendliche ihre Handys bis spät in die Nacht nutzen und dadurch den Schlaf beeinträchtigen.

Es ist wichtig, dass Eltern, Lehrer und Gesellschaft insgesamt sich der Problematik bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um Handysucht bei Teenagern vorzubeugen und zu bekämpfen. Hier sind einige mögliche Ansätze:

  1. Aufklärung und Sensibilisierung: Jugendliche sollten über die Risiken und Auswirkungen von exzessiver Handynutzung informiert werden. Schulen und Eltern können Informationsveranstaltungen oder Workshops organisieren, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.
  2. Festlegung von Regeln und Grenzen: Es ist wichtig, klare Regeln für die Handynutzung aufzustellen. Dazu gehört beispielsweise das Festlegen von Bildschirmzeiten, in denen das Handy nicht verwendet werden darf, wie zum Beispiel während der Mahlzeiten oder vor dem Schlafengehen.
  3. Vorbild sein: Erwachsene sollten selbst ein gutes Beispiel geben, indem sie verantwortungsvoll mit ihren eigenen Handys umgehen und sich bewusst Zeit für persönliche Interaktionen und andere Aktivitäten nehmen.
  4. Alternative Aktivitäten fördern: Jugendliche sollten dazu ermutigt werden, andere Interessen und Hobbys zu entdecken

Genau das, was ChatGPT hier beschreibt, fehlt in dem Buch Screen Teens, wenn es auch viele wichtige Aspekte und Ansätze hat und beschreibt. Mir ist allerdings nicht ganz klar, an wen sich das Buch richtet. Ja, es sind die Eltern. Aber welche genau? Alle mit einem Teenie? Das glaube ich nicht. Ich glaube, Screen Teens richtet sich eher an sehr verkopfte oder verzweifelte Eltern – und insbesondere an PädagogInnen..

Screen Teens – Wie wir Jugendliche in die digitale Verantwortung begleiten

von Jessica Wawrzyniak 
Buch hier kaufen
224 Seiten, Kösel-Verlag (26 April 2023)
ISBN 3466311969
Paperback 18,- Euro

Der Verlag schreibt zum Buch:

Permanenter Blick aufs Handy? Fasziniert von Influencer*innen und YouTube-Stars? Oder stundenlang am Zocken?

Für Jugendliche sind Bildschirme das Tor zur Welt – ein Leben ohne Internet und Smartphone ist für sie kaum vorstellbar. Um gemeinsam sicher durch digitale Welten zu navigieren und sowohl Chancen als auch Risiken besser einzuschätzen, bietet dieses Buch Eltern und Pädagog*innen

  • lebensnahe und leicht umsetzbare Tipps für kompetente Mediennutzung
  • Perspektivwechsel und Gesprächsimpulse
  • hilfreiches Wissen rund um Social Media, Gaming und Datenschutz

Die engagierte Medienpädagogin vermittelt in Screen Teens fachkundig und einfühlsam zwischen den Generationen und zeigt, wie man angstfrei und kompetent Brücken in die digitale Verantwortung baut.

Jessica Wawrzyniak ist Erziehungs- und Medienwissenschaftlerin und arbeitet als Medienpädagogin mit Schwerpunkt Datenschutz. Sie informiert und schult regelmäßig Eltern, Schüler*innen und Lehrkräfte zum Thema Mediennutzung. Auf ihrem Blog kidsdigitalgenial.de bietet sie seit 2016 Schnellaufklärung zu digitalen Themen an, ihr Lexikon #Kids #digital #genial gibt es online und in Buchform.

(Visited 37 times, 1 visits today)

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert