Korrekt gendern – eine neue Sprache für die Geschlechter PAUSE innen

Korrekt gendern auch in Bildern

Wie ist das eigentlich mit der Gleichberechtigung in unserer Sprache und der Gleichwürdigkeit der Geschlechter? Hatten wir erst die Debatte über Rassismus in der Sprache – Stichwort Negerkuss und Zigeunerschnitzel – geht es jetzt um die Frauen, die durch das gute alte Deutsch benachteiligt werden, wenn man von Teilnehmern, Lehrern und Minstern schreibst und redet. Und Menschen, die bisher keinem Geschlecht zu geordnet werden konnten. Wir wird man ihnen gerecht?

Was ist GENDERN?

Wenn man gendert benutzt man eine Art „Respektsprache“, die nicht nur das im Deutschen vorhandenen „generischen Maskulinum“ ausmerzen möchte, sondern auch den „vielen“ anderen Geschlechtern gerecht werden möchte, in dem sie den entsprechenden Begriffen am Ende ein Sternchen und ein INNEN anhängt. Ausgesprochen wird diese neuerliche Worthülse mit einem kleinen Gab, einer „lauten“ Pause, was sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Damit sollen Menschen mit Cis und Trans*-Geschlecht respektiert werden, sowie Frauen und Mädchen, eben das Weibliche mitgenommen werden und nicht nur einseitig das Männliche gemeint sein. Man schreibt also statt Kanzler und Kanzlerinnen, einfach nur „Kanzler*innen“ oder „Kanzler_innen“ und spricht dieses * und das _ als eine sehr unnatürliche und deutliche Pause. Kann ja sein, dass es mal einen Trans-Kanzler* gibt. Es ist zwar gut gemeint, die Absicht ist edel, aber es klingt nicht nur schrecklich sondern verdirbt mir die Freude an unserer Sprache. Und es grenzt aus.

Da es zwar aus guter Absicht, aber trotzdem aus ideologischen Gründen mit Gewalt in die Sprache gequetscht wird, wird es Widerstand hervorrufen. Gegendert wird aus einer intellektuellen-Blase, so dass es eher überheblich und überanständig wirkt, als human und gerecht.

Auch diese Form des Gendern kommt aus dem Feminismus und wird rechten und reaktionären Kräften weiteren Zulauf beschweren wird. Gern ist die Rede davon, dass ja nur alte, weiße Männern das Gendern ablehnen. Aber das stimmt nicht. Es gibt auch Frauen, denen die Sprechlücke gegen den Strich geht und die sich zuvor von der Sprache erniedrigt fühlten.

Das sagen Kindern über das Gendern



Muss das sein?

Gerät unsere Speache wirklich durch das Gendern wirklich in Gefahr? Wirdt Deutsch zerstört durch den Gender-Gap? Wobei mit Gender-Gap eigentlich etwas anderes gemeint ist. Das Gender-Gap bezeichnet die Ungleichbehandlung, die ungleiche Bezahlung, die ungleichen Rechte zwischen Männern und Frauen, also die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Aber jetzt will man vor allem mit der Lautsprache Gerechtigkeit herstellen und die Gleichstellung aller Geschlechter ins das Bewusstsein rücken. Ob das gelingt bezweifle ist.

Es ist nicht Sprache, die die Ungleichheit herstellt und es ist auch nicht Sprache, die Gleichstellung beschließt. Das machen Menschen. Menschen trennen, Menschen behandeln andere Menschen verschieden und ungerecht. Es geht nicht um unterschiedliche Geschlechter, sondern um Menschen und Menschlichkeit. Und genau das kann beim Gendern von oben herab unter die Räder kommen. Die Menschheit hat oft genug erlebt, wie etablierte und privilegierte Menschen ihre Mitmenschen in die Pfanne gehauen, ausgebeutet und in die Irre geführt haben. Beispiele erspare ich mir, aber es gibt sie zuhauf.

Mögen sich die Sprachbewahrer erheben und den phonetischen Unfug beenden helfen.

Mond und Mond PAUSE innen

Man überbewertet Sprache und Worte. Es gibt verschiedene Arten der Sprache. Sprache wächst. Aber hier wird von ober herab, aus Intellektuellen-Blasen heraus etwas verordnet – und auch GESPROCHEN.
Was hält dich denn davon ab Schöpfer und Schöpferin zu schreiben und zu sagen? Weil du unbedingt vorne dabei sein willst? Weshalb diese künstlicher Sprechpause in Worten wie Dingens PAUSE kirchinnen. Normale Leute werden so nie SPRECHEN.

Ich verweise ausserdem auf das TAO TE KING, in dem von einer Urmutter die Rede ist und einem Wesen, dass man mit Worten nicht beschreiben, das keinen Namen haben kann, weil es jenseits von den Begrifflichkeiten ist.

Frau und Mann sind biologische Tatsachen (und extrem seltene Zwischengeschlechter auch). Aber das sind sie nicht durch Worte, sondern durch Sein – gut, und natürlich Sein PAUSE innen.

Konsequent wäre dieses Gendern dann, wenn frau darauf bestünde, als Gästin angesprochen zu werden und die Yoga-Tanten, Entschuldigung, die Esoteriker*innen von der Mondin sprechen, aber nicht von Yogi_innen und Guru_innen, aber vielleicht von Adlerinnen und sicher irgendwann von der Eminenzin …

Ich persönlich habe nichts dagegen, die Sache vollständig auszusprechen: Ärzte und Ärztinnen, Besucher und Besucherinnen, Blogger und Bloggerinnen. Aber ich werde nicht das abstrakte, arrogant und dusselig klingende Ärzt_innen, Besucher_innen, Blogger_innen aussprechen. Dagegen streut sich alles, was ich habe. Klar, wenn du in der Kommunikation arbeitest, Texte schreibst, Beiträge, Artikel, Pressemeldungen geht es um Platz und die Anzahl der Worte. DAS ist ganz offensichtlich für mache Redaktion*innen ein Grund das Sternchen einzuführen. Ich finde es scheußlich.

gender kinder maedchen junge
Vier Geschlechter aber nur 2 Farben. Gendern versucht mehr Farbe in die Sprache zu zwingen
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4 Kommentare

  1. Hach ja – ich kenne dieses Widerstreben auch als Frau zu gut. Ich arbeite mit Kunden und helfe, Webseitencontent zu erstellen und da kommt immer wieder die Frage auf.
    Aktuell bevorzuge ich definitiv das generische Maskulin, aber wer weiß, was die Zukunft bringt 😉
    Liebe Grüße aus London,
    Uta

    1. Die Zukunft sind wir. Ich werde weiterhin so reden, wie ich reden möchte. Und vor allem schreibe ich, wie ich schreiben möchte. Wenn ich für Kunden schreibe, schreibe ich so, wie sie es wollen. Aber mir geht es um das SPRECHEN und diese arrogante, vollkommen verkorkste Pause in den Wörtern. Nein, ich mache das auch in Zukunft nicht mit. Es wird eine Modeerscheinung sein, die vielleicht in einigen Intellektuellen-Blasen überlebt. Aber nach unten setzt sich das nicht durch! Nur über meine Leiche! 😉

  2. Ich finde es schrecklich, dass dem generischen Maskulinum nun in allen Fällen ein Sexus beigemessen wird. Wie kommt das?

    Klar, dürfen wir uns Gedanken machen aber doch bitte grammatikalisch korrekt. Ich habe mich ebenfalls schin ausführlich mit dem Thema beschäftigt: https://visual-matter.com/gender-data-gap-generisches-maskulinum/ und bin daher immer an anderen Perspektiven interessiert.

    Und gerade beim Sprechen, wie du es betonst, sollte man doch eine andere Lösung finden. Dann bitte beide Geschlechter ansprechen! So viel Zeit haben wir dann auch. Und ansonsten das Partizip Präsenz bemühen.

    Mit der jetzige Lösung wird es sich doch „auch nur einfach“ gemacht. 🙁

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