Da liegen drei Zitronen vor dem Autor auf dem Cover seines neuen Buchs. Es soll vermutlich die, sagen wir, unvorteilhaften Erfahrungen bei der Partnersuche symbolisieren. Kann einen auch leicht ansäuern, was man da so erlebt. Aber das ist nur meine Fantasie bevor ich das Buch Liebe zukünftige Lieblingsfrau von Michalis Pantelouris überhaupt aufgeschlagen hatte.
Mal schaun, was der Verlag schreibt
Nach zehn Jahren Ehe muss Michalis Pantelouris beziehungsmäßig wieder ganz von vorn anfangen: Seine Frau hat ihn verlassen. Auf der Suche nach einer nächsten Liebe seines Lebens wird ihm schnell klar, dass ihm die Rituale des Datens fremd geworden sind. Das letzte Mal hatte er kein gebrochenes Herz, und auch sonst ist heute vieles anders. Er beginnt, seine Sehnsüchte, Rückschläge und Unsicherheiten in außergewöhnlich ehrlichen Briefen an seine zukünftige Lieblingsfrau aufzuschreiben. Doch als diese Briefe als Kolumne erscheinen, steht seine Welt endgültig kopf.
Hier der Link zu der Singlekolumne der Süddeutschen Zeitung (SZ)
Was sagt Michalis Pantelouris selbst?
Was sage ich, Vater Single und aktuell auf Partnersuche nach meiner Lieblingsfrau?
Ich sage, die Frauen werden das Buch lieben. Michalis Pantelouris kann toll schreiben, seine Texte erscheinen ja nicht umsonst in der SZ. Die Thematik ist brandheiß und in einer Singlegesellschaft sehr aktuell. Beinahe jede 2. Ehe wird geschieden, ich kenne kaum jemanden, dem nicht zumindest eine Partnerschaft in die Brüche gegangen ist.
Jetzt schreibst du sehr gut – Frauen lieben es, wenn der Mann gut schreiben kann! – schreibst mit Esprit zu einem allgemein spannenden Thema, siehst gut aus und erreichst viele Menschen, also auch potentielle Lieblingsfrauen. Du wirst dich vor Post, Angeboten und Lieblingsfrauen kaum retten können. Und genau davon hätte ich gerne etwas ab. Tatsächlich erreichten Pantelouris „Tausende von Zuschriften, Liebeserklärungen und Heiratsanträge“ nach Erscheinen seiner Kolumne in der SZ. Wow.
Ich schreibe nicht so gut, bin auch älter als Michalis und sehe nicht so gut aus, wie er. Doch ich schreibe auch und lebe, wie er, in Hamburg. Aber ich schweife ab, denn ich beneide einfach die Möglichkeiten dieses Autors, aber ich gönne es ihm natürlich.
Sein Buch Liebe zukünftige Lieblingsfrau umfasst 19 Kapitel, also Kolumnen, plus Epilog und Danksagung. Es ist sehr schön zu lesen und überfordert niemanden. Und es gibt immer wieder die direkte Ansprache der „zukünftigen Lieblingsfrau“. Ach, ja, das ist schon sehr gut. Die Idee, die Aufmachung, der Name und die Geschichten. Die ganzen Holprigkeiten, Missverständnisse und Schrullen, die bei den Datings und der Kommunikation mit den Lieblingsfrauen von zukünftig anderen Männern so passieren, lassen mich manchmal denken: Habe ich diese Frau vielleicht auch schon mal getroffen?
Na ja, er berichtet auch schon mal von Datings, die im Bett geendet sind, und das ist etwas, das in der Regel nur unter Alkoholeinfluss vonstattengeht. Insgesamt ist dennoch viel Romantik in der Sache. Vielleicht auch etwas zu viel, vielleicht ist das Thema etwas überfrachtet und benötigt mehr Nüchternheit. Aber so erreicht es viele Frauen, also Interessierte, kaufkräftige, attraktive Frauen in den besten Jahren (zwischen Mitte 30 und Mittw 40). Und mich, mich erreicht es auch.
Ich kann das Buch nur empfehlen, vielleicht lernen wir etwas, wir Männer. Außerdem ist es sehr unterhaltsam und zumindest ich versuche, mir eine Scheibe davon abzuschneiden. Vielleicht schreibe ich ja auch mal ein Buch. Nur ganz anders. Mit mehr Zitronen.
Buch bestellen:
Liebe zukünftige Lieblingsfrau
von Michalis Pantelouris
208 Seiten, gebundene Ausgabe vom Oktober 2017
Kein & Aber Verlag
Ein Kommentar
Ich gebe Dir vollkommen recht, der Autor findet wirklich tolle Worte. Was ich bisher von der Kolumne gelesen habe, trifft oft mitten ins Herz und das ist auch mit ein Grund, warum ich das Buch noch lesen möchte.
Und ich denke wie du, dass er damit viele Single-Frauen anspricht und auch den Nerv der Zeit trifft. Nicht nur, weil so viele Beziehungen scheitern, sondern vor allem, weil man mit 40 einfach nicht mehr so unbefangen auf Partnersuche geht. Mir geht es zumindest so. Ich habe auch andere „Ansprüche“ als vor 20 Jahren, will mich nicht mehr verbiegen lassen und habe meine Macken, körperlich wie geistig. Und dem Mann gegenüber geht es vermutlich genauso. Also alles nicht so einfach