Toxische Weiblichkeit und wie du sie erkennst

Das Urbild für toxische Weiblichkeit: Eine Frau reicht einen Apfel

Viel wird geredet über toxische Männlichkeit, über männliche Gewalttätigkeit, Übergriffigkeit, Dominanz, Lügen und Empathielosigkeit. Das ist auch gut so, das tue ich hier auch, wir Männern haben noch viel zu lernen. Und toxische Weiblichkeit? Gibts das überhaupt? Gibt es toxische Frauen? Und ob. Ich bin da zufällig auf ein Video gestoßen.

Die attraktive Schweizer Moderatorin, Kolumnistin und Autorin Tamara Wernli ist im Netz breit aufgestellt. YouTube, Twitter und vor allem Instagram werden von ihr souverän bespielt. Dort klärt sie auf, gibt Tipps, hat Freude daran, sich und ihr schönen Leben allen zu zeigen, veröffentlicht Videos und Bilder zu Themen, die die Welt bewegen. So weit, so gut.

Ich habe ihren YouTube-Kanal abonniert und so werden mir ihre neuesten Videos anzeigt. Ich wäre sonst nicht auf die Idee gekommen, nach toxischer Weiblichkeit oder toxischen Frauen zu googeln. Warum eigentlich nicht?

Offenbar bin ich zu sehr mit uns Männern, mit meiner Rolle als Vater und Mann beschäftigt, dass ich ein so wichtiges Thema gar nicht auf dem Radar habe. Denn so, wie es toxische Männlichkeit gibt, unter der die ganze Welt leidet, gibt es auch toxische Weiblichkeit. Und Tamara Wernli erklärt die Sache mit der toxischen Frau sehr, sehr gut, unterhaltsam und auf den Punkt.

Toxische Weiblichkeit

Tamara nennt in ihrem Video über toxische Weiblichkeit und wie man sie erkennt, sechs Punkte. Diese liste ich hier auf, weil ich finde, dass eine Übersicht die Sache klarer macht. Es gibt nämlich einige Unterschiede zwischen Männer und Frauen, was die Ausdrucksformen ihrer toxischen Verhaltensweisen angeht und das ist interessant.

Um das klarzustellen: Aggression, Kontrolle, Gewalt sind die toxischen Kernmerkmale. Diese Verhaltensweise sind natürlich nicht auf ein Geschlecht begrenzt, das wäre auch zu schön. Dennoch gibt es mehr oder weniger feine Unterschiede zwischen den Geschlechtern – sehr wahrscheinlich kulturell bedingt – die sich zu betrachten lohnen. Was tun toxische Frauen, was macht ihr Verhalten toxisch,

6 Warnzeichen eine toxische Frau zu erkennen

  1. Manipulation. Sie ist meistens schwer zu erkennen, weil sie subtil passiert und wir sie gewohnt sind. Erkennbar wird sie etwa, wenn im menschlichen Miteinander Ultimaten gestellt werden oder wenn versucht wird, dem anderen ein schlechtes Gewissen zu machen.
  2. Eifersucht. Exzessive und grundlose Eifersucht. Ein bisschen Eifersucht ist in jedem von uns, sie zeigt ja auch, dass einem der andere wichtig ist. Aber hier geht es um fatale Eifersucht. Erkennbar wird sie in unverhältnismäßigen Reaktionen. Vorwürfe und Schuldgefühle machen, weil man auf der Arbeit mit einer Frau zusammen arbeiten muss.
  3. Konfliktunfähigkeit. Das finde ich persönlich sehr interessant, weil ich das tatsächlich sehr oft bei Frauen beobachte. In einem Zusammenhang mit toxischer Weiblichkeit hatte ich das aber noch nicht betrachtet. Es meint die Unfähigkeit Konflikte oder Probleme offen anzusprechen, was ein Zeichen von Respekt ist, „denn nur so gibts du dem Gegenüber die Chance, angemessen auf das Problem zu reagieren. Stattdessen gibt sie sich beleidigt oder mimt den kleinen Dampfkessel. Das gibt es natürlich auch bei Männern. Tamara meint hier, dass es Männer tendenziell weniger Mühe haben, unbequeme Dinge anzusprechen oder in den Augen anderer als unangenehme Person zu gelten. Word!
  4. Unfähigkeit, mit Kritik umzugehen. Es geht um normale Kritik und die Unverhältnismäßigkeit der Reaktion darauf. Wenn sie etwa nach einer Kritik an ihrem Verhalten auf andere zeigt und andere für ihr eigenes Verhalten verantwortlich macht.
  5. Unversöhnlichkeit/Nachtragendsein. Das wäre „tendenziell eher unter Frauen anzutreffen“, erklärt Tamara. Männer würden viel mehr verzeihen, während Frauen noch Jahre später auf einem wunden Punkt herumritten. „Das ist nicht immer nur schlecht, aber in bestimmten Situationen kann es zum Fiasko führen“. Ich bestätige das und diese toxische Eigenschaft wird auch noch als weibliche Besonderheit verklärt und gefeiert. Wie erkennt man das? „Wenn sie nicht aufhört, einen Fehler zu erwähnen, für den du dich längst entschuldigt hast und ihn bei jeder Konfliktsituation wieder heranzieht. Oder wenn sie ein Verhalten von dir anprangert, obwohl es in dem aktuellen Streit um etwas ganz anderes geht.
  6. Kontrolle. Die vielleicht typischste negative weibliche Eigenschaft“, wie Tamara festhält. Ich persönlich habe mit diesem Phänomen noch nicht zu tun gehabt, jedenfalls nicht bewusst. Kenne es eher von meiner Mutter oder von Frauen, mit denen ich nichts zu tun habe. Ich lasse mich aber nicht kontrollieren, weil mein Freiheitsdrang viel zu stark ist. Bei mir wirken eher Mechanismen mit Schuld oder einem schlechten Gewissen.
Tamara Wernli über toxische Frauen

Das Urbild der toxischen Frau

Ein Wort nur zum Titelbild, dem Urbild für toxische Weiblichkeit: Eine Frau reicht einen (vergiften) Apfel. Wir kennen diese Szene aus zwei Geschichten, die sich ins kollektive Gedächtnis gesetzt haben: Die Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung aus dem Paradies. Und Schneewittchen.

In beiden Fällen, war es eine Frau, die zu dem Unglück führte. Hätte Eva sich nicht von der „sprechenden Schlange“ verführen lassen und Adam den Apfel gereicht, wären wir Menschen immer noch im Paradies. Somit ist Eva, also „die Frau“ Schuld an unserer Misere. So die dämmerhafte Erklärung diese Szene.

Bei Schneewittchen ist es eine neidische, eifersüchtige „böse Königin“, die versucht, ein unschuldiges Mädchen wegen ihrer Schönheit zu ermorden. Was für eine furchtbare Geschichte.

Aber Erzählungen aber gehören zum Patriarchat und sind dafür angetan, Frauen grundsätzlich herabzusetzen und die männliche Vorherrschaft zu legitimieren. Ich komme demnächst auf diesen umstand in einer Bruchbesprechung ausführlich zurück. Ich möchte hier nur anmerken, dass das Titelbild, dass die toxische Frau darstellen soll, lediglich der Aufmerksamkeit und der Verdeutlichung des Themas dient und in keinem Fall Weiblichkeit oder Frauen diskretisieren, verächtlich machen und schon gar nicht herabwürdigen soll.

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