Buchtipp im Advent #2: Zeit für einen Spurwechsel – wie wir aufhören uns selbst zu blockieren

Zeit für einen Spurwechsel - Ausschnitt Buchcover

„Leben ist Beziehung“. Ein einfacher Satz, den Frau Doktor Mirriam Prieß immer wieder so oder ähnlich wiederholt. Leben ist Beziehung. Und daher bedeutet ein Spurwechsel, die Beziehung zu sich selbst, zu anderen, zum Leben in eine andere Bahn zu bringen, in eine liebevollere, reichere, bessere. Eine lohnende Sache. Aber wie kann das gelingen? Gerade Männer und Väter, die viel arbeiten und sich möglicherweise stark mit dieser Arbeit, mit „Leistung“ identifizieren, haben an dieser Stelle deutliche Schwierigkeiten. Emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz bleiben auf der Strecke oder wurde nie gelernt.

Frauen sind eher bereit einen Spurwechsel hinzulegen und an ihren Beziehungen zu arbeiten. So scheint es zumindest. Lange nicht alle, aber von Männern halte ich an dieser Stelle eher weniger. Um so wichtiger ist es mir, auf so ein Buch hinzuweisen. Auch in Ihrem Buch Resilienz – Das Geheimnis innerer Stärke arbeitet Mirriam Prieß heraus, dass „Beziehung“ der Schlüssel zu den Problemlösungen ist. Das stimmt mit meiner Lebenserfahrung und meiner intuitiven Schlussfolgerung zusammen.

Vielleicht hebt gerade diese konkrete Arbeit an Beziehung (zu allem) Zeit für einen Spurwechsel von anderen Büchern über Lebenshilfe und Persönlichkeitsentwicklung ab. Es hört sich gut und nachvollziehbar an, vielleicht sogar zu banal, aber auch aus meiner Sicht ist dies der Kern zu einem guten Leben: „Spurwechsel bedeutet, aus der Spur des falschen Ichs herauszutreten und sich von dem Beziehungsmuster zu lösen, das daraus entstanden ist. Es bedeutet, Beziehung nicht mehr auf der Grundlage von Schmerz zu leben, sondern auf der Grundlage von Liebe, die wir nur in unserem eigenen Wesen finden können.“

Dabei geht es nicht (nur) um die Beziehung zum Liebes- und Lebenspartner, sondern primär um die Beziehung zu uns selbst, die ja die Grundlage von Beziehungen zu anderen. Beziehung zum Mannsein, ergänz ich, zum Vatersein, zur Arbeit und zur … eigenen Gesundheit.

Das Buch ist daher absolut lesenswert, wenn auch vielleicht etwas zu umfangreich und zuweilen langatmig, was jedoch all solchen Lebenshilfebüchern eigen zu sein scheint..

Was bedeutet „Spurwechsel“?

Sie wissen genau, was richtig ist, aber Sie handeln entgegengesetzt? Sie geraten immer wieder an falsche Personen und verharren in leidvollen Situationen? Dann ist es Zeit für einen Spurwechsel.

 

„Wir kommen in unserem Leben nicht an, weil etwas in uns genau das nicht will!“ ist die These der Burnout- und Resilienz-Spezialistin Dr. med. Mirriam Prieß. Sie zeigt, wie wir uns selbst unbewusst sabotieren. Verantwortlich dafür sind Prägungen aus unserer Kindheit. Sie führen in private, berufliche und gesundheitliche Sackgassen und verhindern eine gelingende Beziehung zu unserem wahren Ich und zu anderen. Die Folge ist eine wachsende Zahl von psychosomatischen Erkrankungen, Depression und Burnout.

Viele Therapien scheitern. Der neue Ansatz von Mirriam Prieß zeigt warum. Auf der Suche nach sich selbst verlieren sich viele Betroffene in ihren seelischen Verletzungen oder beginnen ihr „inneres Kind“ zu pflegen. Dadurch wird statt eines Spurwechsels die kindliche Spur vertieft und die Erschöpfung bleibt. Innere Realitäten sind Bewusstseinszustände der Ohnmacht und des Mangels, die es zu heilen, nicht zu pflegen gilt. Erst wenn der Mechanismus, der sich hinter kindlicher Prägung verbirgt, erkannt und gelöst wird, kann das Leben in die richtige und gesunde Richtung gesteuert werden. Nur so wird man der, der man tatsächlich ist und tut das, was man tatsächlich will.

Es reicht nicht zu wissen, dass wir selbst der Schlüssel für unser Glück sind. Die Frage ist: Warum können wir diesen Schlüssel nicht nutzen? Was in uns hält uns davon ab, wir selbst zu sein?

Zeit für einen Spurwechsel zeigt

  • woran viele Therapien scheitern und warum die Versorgung des inneren Kindes nicht zur Heilung führt
  • wie wir uns von Situationen und Personen befreien können, die uns nicht guttun
  • was kindliche Prägung ist und – das ist ausschlaggebend – wie der Mechanismus funktioniert, der sich dahinter verbirgt und wie man ihn lösen kann
  • wie entscheidend die ersten Lebensjahre sind
  • wie Resilienz entsteht und warum Burnout und Depressionen weiter zunehmen
  • wie wir lernen mit Emotionen umzugehen und den Schmerz aufzulösen
  • wie wir die innere Stimme finden und durch den inneren Dialog die Kraft des Selbst nutzen können
  • wie wir eine gelingende Beziehung zu uns selbst aufbauen und der werden, der wir tatsächlich sind
spurwechsel-leseprobe

Zeit für einen Spurwechsel – wie wir aufhören uns selbst zu blockieren

von Dr. med. Mirriam Prieß
224 Seiten, Südwest Verlag, 2 Auflage (14. Mai 2018)
ISBN: 9783517096421
Hardcover 20,- Euro

Dr. med. Mirriam Prieß, war 8 Jahre an einer psychosomatischen Fachklinik in Hamburg tätig und dort unter anderem zuständig für die Behandlungsschwerpunkte Ängste, Depressionen und Burnout. Seit 2005 ist sie in der Wirtschaft tätig, berät Unternehmen für ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement und coacht Führungskräfte im Bereich Konflikt- und Stressmanagement. In ihrer Praxis in Hamburg berät Dr. Prieß Menschen, die unter einem Burnout leiden, die sich in einer Krise befinden und die herausfinden wollen, welches Leben dem eigenen Wesen entspricht. Sie hält in Deutschland, Österreich und der Schweiz Seminare und Vorträge mit dem Schwerpunkt Resilienz, Burnout und Prävention.
(Visited 96 times, 1 visits today)

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert