Der Sonne so nah – wundervoller Roman über zwei deutsche Pioniere der Luftfahrt

Buchcover: Der Sonne so nah - Roman über die beiden bekanntesten deutschen Luftfahrtpioniere

Ein sehr unterhaltsamer, historischer (!) Roman erzählt die Lebensgeschichte der beiden deutschen Luftfahrt-Pioniere Otto Lilienthal und Ferdinand Graf von Zeppelin. In Der Sonne so nah schafft Autor Axel S. Meyer mit liebevollem Detailreichtum und einem so feinen, wie derben Humor vergangener Zeiten, ein richtig tolles Buch, das ich mit großer Begeisterung gelesen habe.

Zwei Männer der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts haben einen großen Traum – den Traum vom Fliegen. Der Eine möchte einen Ballon unabhängig von der Windrichtung steuern können, der andere fliegen, wie ein Storch. In diesem feinsinnig, äußerst lebendigen Roman wird die Zeit der beiden wieder lebendig. Die Verwerfungen in Deutschland zu jener Zeit zwischen Armut und Adel, die Arbeitsstituation in Berlin und deutschen Kleinstädten; der Bürgerkrieg in den USA und der deutsch-französische Krieg zu Bismarcks Zeiten. Hier leben die beiden, hier müssen sie sich ihrem Schicksal stellen. Beides Männer ihrer Zeit, die mit ihren Visionen nicht zum Arzt gingen, sondern in den Himmel aufstiegen.

Um euch etwas Geschmack zu machen, berichtige ich weniger von dem tollen Buch, ich das ich regelrecht verliebt bin – es macht wirklich große Freude, ist eine große Bereicherung, es zu lesen … und ich liebe diese Zeit, in der es spielt – stelle ich euch die beiden realen Protagonisten hier einmal vor. Und weiter unten könnte ihr das Buch „Der Sonne so nah“ … kaufen!

Graf Zeppelin

Flug der Graf Zeppelin 1928 in Farbe

Ferdinand Graf von Zeppelin war ein bekannter deutscher Erfinder und Unternehmer, der für die Entwicklung und den Bau von Luftschiffen und Zeppelinen bekannt ist. Er wurde am 8. Juli 1838 in Konstanz, Deutschland, geboren und absolvierte eine militärische Ausbildung, bevor er in den 1860er Jahren in den Staatsdienst eintrat.

Nach einer erfolgreichen Karriere in der Armee und im öffentlichen Dienst widmete sich Zeppelin in den 1890er Jahren der Erfindung und Entwicklung von Luftschiffen. Er war von der Idee besessen, ein sicheres und effektives Transportmittel zu schaffen, das die Reisezeit verkürzen und den Transport von Menschen und Gütern revolutionieren würde.

Zeppelin arbeitete hart an der Entwicklung von Luftschiffen und baute mehrere Prototypen, bevor er 1900 sein erstes voll funktionsfähiges Luftschiff, das LZ 1, fertigstellte. Das Luftschiff war ein großer Erfolg und inspirierte Zeppelin, weitere Modelle zu entwickeln und zu bauen.

Im Laufe der nächsten Jahre gründete Zeppelin die Zeppelin-Werke und arbeitete daran, Luftschiffe für den Passagier- und Frachttransport zu entwickeln. Seine Luftschiffe wurden weltweit bekannt und flogen regelmäßig von Europa nach Amerika und zurück.

Während des Ersten Weltkriegs wurden Zeppeline als militärische Waffen eingesetzt und dienten zur Bombardierung von Städten und Häfen. Nach dem Krieg sank das Interesse an Luftschiffen und Zeppelinen, und Zeppelin starb am 8. März 1917 im Alter von 78 Jahren.

Obwohl Ferdinand Graf von Zeppelin nicht den Erfolg sah, den seine Erfindung in der Luftfahrtindustrie erreichen würde, wird er dennoch als Pionier der Luftfahrtgeschichte verehrt und seine Entwicklungen waren ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Luftfahrt.

Otto Lilienthal

Otto Lilienthal’s erster Film

Otto Lilienthal war ein deutscher Ingenieur und Flugpionier, der in der Luftfahrtgeschichte als der „Vater des Segelflugzeugs“ bekannt ist. Er wurde am 23. Mai 1848 in Anklam, Deutschland, geboren und war ein begeisterter Naturforscher und Erfinder.

Lilienthal war fasziniert von der Idee des Fliegens und experimentierte intensiv mit Flugapparaten. Er arbeitete an der Entwicklung von Gleitflugzeugen und verbesserte die Technik des Flugsegelns, indem er den Drachen als Modell benutzte. Im Laufe der Jahre baute er mehr als 25 verschiedene Flugapparate und führte Hunderte von erfolgreichen Gleitflügen durch.

Lilienthal’s bahnbrechende Arbeit in der Entwicklung von Segelflugzeugen führte dazu, dass er als Pionier der Luftfahrtgeschichte angesehen wurde. Seine Erfolge inspirierten viele andere Flugpioniere, darunter die Gebrüder Wright, die später das erste motorisierte Flugzeug bauen sollten.

Obwohl Lilienthal zahlreiche Erfolge in seiner Arbeit als Flugpionier erzielte, war seine Arbeit auch mit Risiken verbunden. 1896 erlitt er bei einem Gleitflug einen Unfall, der ihn schwer verletzte, und am 9. August 1896 starb er an den Folgen seiner Verletzungen.

Trotz seines tragischen Todes hat Lilienthal eine bleibende Wirkung auf die Geschichte der Luftfahrt hinterlassen. Seine Arbeit in der Entwicklung von Segelflugzeugen und Gleitflugzeugen war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Luftfahrttechnologie und hat dazu beigetragen, dass der Traum vom Fliegen Wirklichkeit wurde.

Die Pioniere der Luftfahrt waren natürlich Männer

Tatsächlich war es zu dieser Zeit üblich, dass Männer in technischen Berufen und Erfindungen dominierten. Frauen hatten oft keinen Zugang zu Bildung und Karrieremöglichkeiten in diesen Bereichen und waren stattdessen auf traditionelle Rollen in der Familie und im Haushalt beschränkt. Dies erklärt zum Teil, warum die meisten Erfinder und Pioniere in der Luftfahrtgeschichte Männer waren.

Doch auch innerhalb der männlichen Gemeinschaft waren Lilienthal und Zeppelin in gewisser Weise untypisch. Lilienthal war ein Naturforscher und Erfinder, der sich leidenschaftlich für die Fliegerei interessierte, während Zeppelin als Graf und ehemaliger Offizier der kaiserlichen Armee eigentlich einem ganz anderen Berufsfeld entstammte. Beide Männer hatten jedoch eine starke Vision und einen unerschütterlichen Willen, ihre Ideen zu verwirklichen – und das macht sie zu wahren Pionieren der Luftfahrtgeschichte, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Der Sonne so nah – Roman

von Axel S. Meyer
Buch hier kaufen
480 Seiten,  ‎ Kindler Verlag (31. Januar 2023)
ISBN 3463000334
Gebundenes Buch 24,- Euro

Axel S. Meyer weiß atmosphärisch zu erzählen, schafft es, vor dem inneren Auge filmische Sequenzen ablaufen zu lassen, sodass man sich schon in einem Kinosaal sitzen sieht … Ein großes Vergnügen.

Claudia Kottisch ― NDR Info „Neue Bücher“

Axel S. Meyer, geboren 1968 in Braunschweig, studierte Germanistik und Geschichte. Während des Studiums verdiente er sein Geld unter anderem mit dem Zeichnen von Comicstrips, die er in Tageszeitungen sowie Angelzeitschriften und Erotikmagazinen veröffentlichte. Seit Ende der 90er-Jahre lebt er in Rostock, wo er als Reporter und Redakteur der „Ostsee-Zeitung“ tätig ist. Mit seinem Roman „Das Buch der Sünden“ gewann er den ersten Preis im Wettbewerb „Historischer Roman des Jahres“ des Rowohlt Verlags. Als nächstes lese ich vermutlich von ihm „Der Mann, der die Welt ordnete: Ein Roman über den Naturforscher Carl von Linné„! Er hat sein Thema gefunden!

Leseprobe Der Sonne so nah

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