Jede Trennung oder Scheidung der Eltern stürzt das ganze Familienkonstrukt in einen Konflikt. Nicht nur die gescheiterte Paarbeziehung hinterlässt Wunden, für beide Elternteile muss die Versorgung der gemeinsamen Kinder zeitlich wie finanziell geregelt werden. Für jeden Beteiligten drohen Einbußen, für Vater, Mutter und Kind. Es gilt, die Verluste für alle im Rahmen zu halten.
Das ruinöse System für Trennungsväter
Finanzielle Einbußen liegen im Falle einer Trennung bei den Besserverdienenden oder beim dem Elternteil, das weniger Zeit mit dem Kind oder den Kindern verbringt. Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt in BGB §1606 die Unterhaltsverpflichtungen der nahestehenden Verwandten, also in den allermeisten Fällen der Eltern, gegenüber dem Kind. Dabei wird festgehalten, wer von den Elternteilen das minderjährige Kind hauptsächlich betreut, der andere Elternteil muss dafür Unterhalt zahlen. Dies gilt auch, wenn beide Eltern das Kind betreuen.
Die Unterhaltsleistungen für das Kind werden anhand der sogenannten Düsseldorfer Tabelle errechnet. Diese wird jährlich vom Düsseldorfer Oberlandesgericht erstellt. Dabei wird ein Selbstbehalt von ca. 1.000 Euro angerechnet und das Kindergeld zur Hälfte einbezogen. Allerdings werden dabei alle Väter benachteiligt, die ihre Kinder auch „weit über das übliche Maß hinaus“ betreuen. Ein einziger Tag weniger Zeit mit den Kindern in der Woche reicht allerdings aus, damit der Vater der zahlende Part ist.
Gerade, wenn der Vater kein üppiges Einkommen bezieht, entwickelt sich die Rechnung schnell zu seinen Ungunsten. Nicht wenige Väter investieren somit nicht nur mit zeitlichem und persönlichem Engagement ihre Kinder, sondern müssen die Betreuung in zweierlei Hinsicht finanzieren. Die Raummiete für ein Kinderzimmer, Essen, Kleidung, Schulsachen, Freizeitgestaltung für die Kinder plus den Unterhalt an die Mutter – dabei kommen unterm Strich schnell ein Minusbetrag heraus. Um den finanziellen Ruin abzuwehren und Engpässe zu überbrücken, sehen viele Väter nur eine Lösung: sie nehmen einen Kredit auf. Betroffene können geeignete Kredite hier miteinander vergleichen und prüfen, welcher für sie in Frage kommt. Die Option „zur freien Verwendung“ bringt eine Übersicht der Kredite, die sie ohne weitere Erläuterung aufnehmen und für ihre Zwecke nutzen können.
Das Familienrecht ist zu langsam. Die geltende Gesetzgebung hat die Fälle von gemeinsamer Betreuung der Kinder in diesem Sinne noch nicht hinlänglich erfasst. Die gemeinsame Erziehung der Kinder nach einer Trennung gilt immer noch als Ausnahme und wird nicht vom Staat gefördert. Der emanzipierte Mann fällt aus dem patriarchalen Rollenmodell schnell heraus. Im Zweifelsfalle gilt, dass die Mutter eher zu ihren Kindern gehört als der Vater und, dass der Mann der Ernährer der Familie ist.
Im Zweifel gegen den Vater
Das sogenannte Wechselmodell, bei dem beide Elternteile die Kinder gleichwertig betreuen, ist in Norwegen beispielsweise schon die Regel und gesetzlich integriert. Hierzulande muss noch nachgebessert werden. Vor allem für die Väter.
Das Problem stellt sich fast immer nur für die Väter. Denn sie sind es, die immer noch mehr verdienen. Was in einer intakten Familie dann zum Vorteil aller dient, gerät im Falle einer Scheidung oder Trennung schnell zum Problem für die Männer. Viele Väter müssen danach Unterhalt für das Kind oder auch die Ex-Ehefrau zahlen, verbringen dann aber meist viel weniger Zeit mit ihren Kindern. Das bedeutet nicht nur erhebliche finanzielle Einbußen für die Väter, sondern persönliche emotionale Verluste, weil die Beziehung zu ihren Kindern leidet.
Für die Kinder kann das Residenzmodell, also die gemeinsame getrennte Erziehung, vorteilhaft sein. Sie ist heute üblich geworden und nicht zwingend schlechter als das bekannte Familienmodell, wie Studienergebnisse belegen. Im Gegenteil: Die Kinder erfahren dadurch doppelte Ressourcen und entwickeln oft bessere soziale Fähigkeiten.
Aus dem Konflikt der Trennung eine Tugend machen
Je mehr sich beide Elternteile auf die Trennungssituation und eine neue Rollenverteilung einlassen, desto besser ist es für das Kind. Am besten ist es, wenn beide Partner sich einvernehmlich trennen oder sich auf eine Konfliktlösung z.B. mit Hilfe einer Familien-Mediation einlassen können. Wenn es modernen Vätern gelingt, die Verantwortung ihren Kindern gegenüber ernst zu nehmen, werden aus den Sprösslingen trotz Scheidung starke, lebenstüchtige Persönlichkeiten.