In meinem Fall sind es die 4. Weihnachten ohne eigene Familie. Das 4. Mal „feiere“ ich Heiligabend nicht mit meiner Tochter. Sie kommt zwar Weihnachten, wie meist am 1. Weihnachtstag zu mir, um ihre Geschenke zu zeigen und neue zu erhalten, aber auch sie hat keine „heile“ Familie am Weihnachtsfest. Das ist traurig. Obwohl wir Eltern wieder gut sind, uns einig sind und auch mal was miteinander zusammen mit der Tochter unternehmen, ist die Tatsache einer zerbrochenen, gescheiterten Familie, gerade an Weihnachten besonders bitter.
Aber mir geht es gut, ich komme klar. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich den Heiligen Abend vielleicht mal mit der Familie einer NEUEN Freundin verbringe. Aber leider ist es mir bisher nicht gelungen, eine neue Liebe zu finden. Und so verbringe ich Heiligabend mit Freunden. Nur dieses Mal mit einem anderen Teil meiner Familie. Meine Stiefschwester ist mit ihrer Tochter (19) aus den USA (Kalifornien) hier und wir feieren alle zusammen mit ihrer Mutter. Das ist sehr schön. Gibt Kartoffelsalat mit Würstchen und keine Geschenke.
Mir ist es irgendwie gegeben, tolle Gelegenheiten mit wundervollen Leuten zu finden und zu erleben. Da habe ich ganz viel Glück. Wie gesagt: Heiligabend verbringe ich mit der klitzekleinen – und ebenfalls vor über 50 Jahren zerbrochenen – Familie meiner Stiefschwester. Morgen kommt meine Tochter einen halben Tag zu mir, Geschenke zeigen und Geschenke abholen. Wie schenken ihr das erste Smartphone. Ich werde berichten. Am 2. feiern wir schon traditionell bei meiner guten Freundin in ihrem Häuschen am Stadtrand, essen Raclette, singen Lieder und erzählen uns Märchen. Also das wird ganz schön.
So viel Glück haben leider nicht alle Menschen. Und diesen widme ich diesen Beitrag. Ich wünsche von ganzem Herzen, allen Trennungsväter, die Weihnachten ohne ihre Kinder verbringen müssen, allen Trennungskindern, die Weihnachten ohne einen ihrer Eltern verbringen, allen Angehörigen von Trennungsfamilien, die das Fest ohne Enkel, Nichten und Neffen, Cousins und Cousinen, ohne Brüder und Schwestern verbringen müssen, trotz all dem einen besinnliches und auch fröhliches Weihnachtsfest. Wir sind alles noch da und sollten uns und das Leben feiern und genießen. Was immer geschehen ist und was immer auch geschieht.
Frohes Fest!