Gerald Hüther ist bekannt, da er seit vielen Jahren publiziert und eine Menge Bücher zu unterschiedlichen Themen veröffentlicht hat. Beispielsweise über das „Männliche Gehirn“, über Schule und Bildung, über Würde, Spielen, Kommunale Intelligenz, über Demenz und Krankheiten, und hier jetzt eben über die Lieblosigkeit in unserer Gesellschaft, in uns und was das mit uns macht. Er findet in den Medien statt, YouTube ist voll mit Interviews mit ihm, es wird als „Hirnforscher“ in Coaching-Zirkeln zitiert und in Esoterik-Foren herumgereicht. Hüther ist und hat eine Stimme.
Es ist gut, dass sich Gerald Hüther mit diesen eigentliche naheliegenden Themen auseinandersetzt. Aber außer ihm scheint das keiner zu tun. Ich habe jedenfalls kein anderes Buch gefunden, dass die Entwicklung des männlichen Gehirns in der Pubertät allgemein verständlich und ergreifend beschreibt (Männer – Das schwache Geschlecht und sein Gehirn). Hier finden wir wichtige Erkenntnisse über das Heranwachsen unsere jungen Männer und wie wir etwa in der Schule darauf reagieren können.
Wer sonst sollte diese wirklich wichtige Sache, bei der alle Fäden zusammenlaufen – Gehirnentwicklung, Mannsein, Liebe, Lernen, Würde und Altwerden – denn man Namen nennen, wenn nicht Hüther. Und er tut es. Es sagt klipp und klar, wie es eine Art ist, wo der Hase im Pfeffer liegt, nämlich bei der Lieblosigkeit.
Lieblos mit uns selbst und mit anderen
Die Lieblosigkeit, mit der wir mit uns selber umgehen, ist hier das Thema. Und ich finde es ist DAS Männerthema. Denn vermutlich ist es genau so, dass Männer früher sterben liegt daran, dass sie sehr lieblos mit sich umgehen. Sie trinken und rauchen, essen Mist, bewegen sich zu wenig und behandeln andere, manchmal sogar ihre Frauen und Kinder schlecht. Und all das beruht auf der Lieblosigkeit, mit der ich mit mit selbst umgehe.
Elefantenbabys gehen ein, wenn sie alleine sind und keinen Köperkontakt haben. Wie Menschenbabys auch. Und wir Menschen werden krank, wenn wir selber mit uns lieblos umgehen und der großen Lieblosigkeit in unserer Gesellschaft schutzlos ausgeliefert sind. Oder ist es so, dass die Gesellschaft so lieblos ist, weil die Menschen lieblos zu sich selber sind? Ein gigantisches Thema.
Angesichts der Bedeutung des Themas, ist der Umfang des Buches mit 172 Seiten in einem relativ kleinen Format doch sehr bescheiden. Aber es werden die wichtigen Themen angefasst und herausgearbeitet. Beispielsweise in dem Kapitel „Woran diejenigen leiden, die es in Kauf nehmen, lieblos mit anderen umzugehen.“ Ein wichtiges Kapital, ein brillanter Ansatz, mit dem wir uns viel zu wenig beschäftigen. Aber das wäre der Schlüssel, wenn man diese Leute heilen könnte oder vielmehr sie sich selbst heilen könnten, hätte wir schnell eine ganz andere Gesellschaft. Wobei der Kern immer der ist, dass wie lieblos zu uns selber sind und das ändern könnten, was viele Vorteile hätte. Darum geht es, DAS ist das eigentliche Thema der Bücher von Gerald Hüther – eine menschlichere, lebenswerte Gesellschaft.
Auch hier möchte ich nicht so viel vorweg nehmen, denn ihr sollt dieses Buch lesen. Ich empfehle es herzlichst. Schaut ich die Videos zum Thema hier an, lest den Klappentext und die Leseprobe, und dann lasst uns aufhören, uns selber schlecht zu behandeln. Gerade wir Männer und Väter sollten uns selbst, unsere Kinder, aber auch andere Menschen liebevoll behandeln, das allein ist der wirksame Ansatz, die großen Zerstörungen auf dem Planeten und in unseren Seelen aufzuhalten und zu beheben. Und wir Männer, das ist meine Meinung, spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden
Das beste und aufwendigste Gesundheitssystem allein wird die Menschen nicht gesünder machen. Gerald Hüther, renommierter Hirnforscher und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung, erklärt in seinem neuen Buch, dass es auf etwas ganz anderes ankommt: Jeder Heilungsprozess ist letztlich immer ein Selbstheilungsprozess des Körpers – der auch von der fortschrittlichsten Medizin nur unterstützt werden kann. Diese Selbstheilungsfähigkeit des menschlichen Körpers wird durch liebloses Verhalten sich selbst und anderen gegenüber oft unterdrückt. Das macht Gerald Hüther mit Erkenntnissen aus der Hirnforschung überzeugend anschaulich.
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen in einer von Druck und ökonomischen Zwängen dominierten, zunehmend globalisierten und digitalisierten Welt krank werden – nicht nur seelisch, sondern auch körperlich. Gerald Hüther schlägt in seinem Buch eine ebenso wirksame wie leicht umsetzbare Herangehensweise vor, die jedem und jeder Einzelnen den Weg aus der Spirale der Lieblosigkeit weist.
Gerald Hüther, Dr. rer. nat., Dr. med. habil., ist einer der bekanntesten Neurobiologen. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen von Angst und Stress sowie der Bedeutung emotionaler Reaktionen. Er ist Gründer der »Akademie für Potentialentfaltung« und lebt in der Nähe von Göttingen.
Lieblosigkeit macht krank – Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden
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von Gerald Hüther
176 Seiten, Verlag Herder (18. Februar 2021)
ISBN 3451600994
Gebundenes Buch 18,- Euro
Leseprobe Lieblosigkeit macht krank!
leseprobe-lieblosigkeit-macht-krankVideo-Interview mit Gerald Hüther zu seinem neuen Buch
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