Erzieher werden

Erzieher werden - Vorraum in einer Kita

Ich treffe immer wieder auf Leute, die Erzieher sind oder werden wollen. Ganz im Gegensatz zum gefühlten Trend, dass kaum jemand als Erzieher oder Altenpfleger arbeiten will. Der Fachkräftemangel scheint in sozialen Berufen gravierend. Demografischer Wandel, das schlechte Image einer angeblich miesen Bezahlung entfalten ihre Wirkung. Dabei wird in diesen Berufen kein schlechtes Geld verdient, es ist nur im Verhältnis zur Verantwortung unterbezahlt. Was diese sozialen Berufe angeht, für die man kein Studium brauchen, fällt es manchen Männern nicht leicht, sich mit ihnen zu identifizieren. Das Klischee vom sehr gut verdienenden Mann in einem Beruf, in dem man sich beweisen und durchsetzen muss, sitzt tief. Aber eben nicht bei allen.

Väter als Erzieher

Ein neuer Freund von mir, der deutlich jünger ist als ich – wir kennen uns über unsere Töchter – arbeitet als Erzieher und hat jetzt gerade seine Ausbildung abgeschlossen. Ich finde das toll. Ein Mann in diesem Beruf ist wichtig für die Kinder und für uns Männer allemal. Denn es geht natürlich auch darum die Rollenklischees auszubrechen, um die Gesellschaft weiterzuentwickeln.

Ein Vater eines Mädchens aus der neuen Klasse meiner Tochter ist ebenfalls Erzieher. Ihm hätte ich das überhaupt nicht zugetraut. Beide Männer sehen auch gar nicht danach aus. Aber wie sieht man aus als … „Kindergärtner“? Man ist voller Klischees, gerade was diese „helfenden“, sozialen Berufe angeht. Dabei ist die Ausbildung anspruchsvoll. Und es gibt verschiedene Wege einen solchen Beruf zu ergreifen und unterschiedliche Aufgaben in den Bereichen.

Was auch kaum bekannt ist, wenn man sich mit diesem Thema nicht beschäftigt, sind die neuen Studiengänge im Bereich Pädagogik. Man kann sich auch als Erzieher weiterentwickeln, also studieren. Ein Kindheitspädagogik Studium ist eine komplexe Ausbildung, die den modernen Anforderung in diesem Berufsfeld, in Kitas und Ganztagsschulen gerecht wird. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt, aber es wertet das Berufsbild eindeutig auf.

Gute Ausbildung in Pädagogik und Pflege

Darum geht es eben auch. Nicht nur die Rollenklischees aufzubrechen und mehr Männern die Arbeit in Kitas oder Grundschulen schmackhaft zu machen, sondern angesichts des immer dramatischer werdenden Fachkräftemangels gerade in sozialen Berufen, diese aufzuwerten. Da hilft natürlich so ein Studium. Aber nicht nur. Es geht auch um die Bezahlung und die grundsätzliche Wertschätzung der Arbeit mit unseren Kindern.

Ein Neffe von mir hat sich mit Mitte 20 entschieden Altenpfleger zu werden. Ich war sehr überrascht und habe großen Respekt vor seiner Entscheidung. Auch hier kann man die jungen Männer wirklich bewundern, die einen solchen Beruf bewusst ergreifen und offenbar keine Probleme mit ihrer Männlichkeit dabei habe. Ob mit oder ohne Studium – gut ausgebildet wird man hier auf jeden Fall.

Was meine Tochter angeht, so hatten wir bisher viel Glück und fühlten uns in der Kita und Schule stets in guten pädagogischen Händen.

(Visited 83 times, 1 visits today)

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert