Inhalt
Am 19. November feiern wir den Internationalen Männertag – eine Gelegenheit, nicht nur die Rolle von Männern in der Gesellschaft zu würdigen, sondern auch darüber nachzudenken, welche Verantwortung wir tragen. In diesem Jahr nehmen wir den Männertag zum Anlass, ein Thema zu beleuchten, das uns alle betrifft: Gewalt gegen Frauen.
Die aktuellen Zahlen aus dem Bundeslagebild 2023 sind erschreckend: Immer mehr Frauen werden Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt. Doch wie können wir als Männer und Väter aktiv dazu beitragen, dass unsere Familien, Partnerinnen und Freundinnen sicher und respektvoll leben können?
Die Fakten: Gewalt gegen Frauen in Zahlen
Das Bundeslagebild 2023 zeigt eine deutliche Zunahme bei Straftaten gegen Frauen:
- 180.715 weibliche Opfer häuslicher Gewalt – ein Anstieg von 5,6% im Vergleich zum Vorjahr.
- 52.330 weibliche Opfer sexueller Gewalt – ein Plus von 6,2%.
- 322 frauenfeindliche Straftaten politisch motivierter Kriminalität – eine Zunahme um 56,3%.
Diese Zahlen sind mehr als Statistiken. Sie sind ein Aufruf an uns Männer, Verantwortung zu übernehmen und aktiv Teil der Lösung zu sein.
Zitat aus SPIEGEL Online:
„Der Anteil an weiblichen Opfern, die im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen Opfer von Tötungsdelikten wurden, lag laut Lagebild bei 80,6 Prozent. Das Risiko, Opfer eines Femizids zu werden, steige mit dem Alter, erklärte Kretschmer weiter. Das Lagebild ergebe eine hohe Betroffenheit der 60- bis 80-Jährigen.
Ein weiterer auffälliger Befund: Die Zahl der Straftaten, die ausschließlich auf frauenfeindlichem Gedankengut basieren, stieg im Jahr 2023 um mehr als 56 Prozent gegenüber 2022. Demnach wurden 322 Taten gegen Frauen erfasst, bei denen das Tatmotiv ausschließlich auf Vorurteile gegen Frauen oder das weibliche Geschlecht zurückgeht. Diese Taten werden dem Lagebild zufolge als Teil der politischen Kriminalität eingestuft – darunter Beleidigung (150), Volksverhetzung (46) und Nötigung oder Bedrohung (24). Im Jahr 2022 waren es noch 206 Straftaten dieser Art.“
Warum ist der Internationale Männertag wichtig?
Der Internationale Männertag erinnert uns daran, dass wir als Männer eine entscheidende Rolle spielen – nicht nur in der Familie, sondern auch in der Gesellschaft. Dabei geht es nicht nur um eigene Rechte, sondern auch darum, wie wir unser Handeln auf andere auswirken.
Dieses Jahr sollte der Fokus darauf liegen, wie wir Gewalt gegen Frauen verhindern können.
Praktische Tipps: Männer als Teil der Lösung
- Gewalt ansprechen, nicht ignorieren
Zeige im Freundeskreis und in der Familie klar, dass Gewalt gegen Frauen inakzeptabel ist – sei es physische, psychische oder strukturelle Gewalt. - Für Betroffene da sein
Biete Unterstützung an, wenn Du Hinweise auf häusliche Gewalt bemerkst. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (Tel.: 116 016) ist rund um die Uhr erreichbar. - Vorbild für Kinder sein
Als Väter tragen wir Verantwortung, unseren Kindern Respekt und Gewaltfreiheit vorzuleben – für eine neue Generation ohne toxische Männlichkeitsbilder. - Eigenes Verhalten reflektieren
Frage Dich: Fördere ich unbewusst Strukturen, die Gewalt begünstigen? Wie kann ich ein respektvolleres Miteinander fördern?
Fazit: Gemeinsam handeln
Zum Internationalen Männertag sollten wir nicht nur stolz auf unsere Stärken als Männer sein, sondern auch Verantwortung übernehmen. Es liegt an uns, die Gesellschaft aktiv zu verbessern, indem wir für Respekt und Sicherheit eintreten. Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein Thema für Betroffene – es ist eine Aufgabe für uns alle.
