Bei uns ist es immer so geregelt, dass unsere Kleine Weihnachten bei der Mama ist und Silvester bei mir. Natürlich, ich sehe sie am 1. oder 2. Weihnachtstag, sie bekommt dann von mir die Geschenke, und dieses Jahr war auch ihre Mama mit dabei. Aber Heiligabend mit der Familie – leider keine Großfamilie – ihrer Mama, und damit ohne den Papa, ist vollkommen Ok. Ihre Großeltern sind da und alles ist beinahe, wie es sein sollte.
Da ich nicht gern Silvester feiere und sowieso keinen Alkohol trinke, haben wir es so geregelt, dass unsere Tochter Silvester bei mir ist. Dieses Mal haben wir den Umgang etwas dynamische gestaltet, aber das ist hier nicht wichtig. Silvester war sie bei mir und ich feiere das auch sehr gern mit ihr. Bisher hatten wir die Nacht zum Jahreswechsel immer anderswo verbracht. Bei Freunden und mit Freunden. Jetzt aber waren wir zum 2. Mal bei der Silvesterfeier einer türkischen Großfamilie eingeladen und das war wirklich toll und sehr großzügig von dieser Familie.
Es ist die Familie zweier Klassenkameradinnen meiner Tochter, die beide Cousinen sind. Ihre Eltern haben jeweils 10 Geschwister. Alle leben hier bei uns, sind hier zur Schule gegangen, haben gute Ausbildungen und sind wundervolle Leute. Muss man nicht alles extra erwähnen. Mein Töchterchen ging mit beiden Cousinen in eine Grundschulklasse und nun noch mit einer der beiden in die 5. Klasse der weiterführenden Schule. Sie sind also gute Freundinnen und haben sich sehr gefreut, dass sie wieder miteinander feiern, knallen und Spaß haben konnten. Und wir Eltern freuen sich natürlich mit unseren Kindern.
Toll so eine Großfamilie
Ich sehe das sehr gern, dass eine so große Familie mit so vielen unterschiedlichen Menschen und ganz vielen Kindern zusammen feiert. Jeder bringt etwas zu essen mit, Getränke und gute Laune. Es fand wieder in einem kleinen Theater statt, sodass es eine ganz besondere Atmosphäre war. Einige Mitglieder der Großfamilie spielen Instrumente oder singen. Und das zeigten sie auch. Toll war das. Es wurde dann getanzt, aber natürlich nicht nur zu türkischer Musik. Aber auch. Und auch das fand ich wundervoll.
Ich beneide diese Großfamilie. Vor allem den Zusammenhalt, der ohne eine Frage gegeben ist. Sicher gibt es auch in Deutschland große Familien mit tollem Zusammenhalt. Aber es ist eher die Ausnahme. Vor allem in Großstädten. Und unsere Familie ist sehr klein. Durch die Flucht aus Ostpreußen wurde die Familie grob verstreut. Abgesehen davon, dass nicht alle Mitglieder die Flucht und die Folgen des schrecklichen Krieges überlebt haben. Und so kenne ich nur unsere kleine Familie, deren Erweiterung auch noch durch die Trennung von mir und der Mutter meiner Tochter verunmöglicht wurde.
Um so mehr habe ich mich voller Dankbarkeit darüber gefreut, dass meine Töchterlein und ich mit dieser wundervollen türkischen Großfamilie feiern durften. Vor allem meiner Tochter, die sehr viel Wert auf Freundschaften legt, habe ich es von Herzen gegönnt! Mal sehen, was in diesem Jahr wird.
2 Kommentare
Hallo Mark,
ich heiße Jannick, bin Fernsehredakteur und habe eben mit großem Interesse deinen Artikel gelesen. Für ein neues TV-Format bin ich aktuell auf der Suche nach einer türkischstämmigen Großfamilie. Dabei geht es um ein Dokumentationsformat, also nichts fiktives, es gibt kein Drehbuch oder ähnliches. Wir wollen besondere Familien (u.a. auch eine Zirkusfamilie, eine Selbstversorgerfamilie usw.) einfach in ihrem Alltag mit der Kamera begleiten und suchen dafür aktuell auch eine türkische Großfamilie. Ich würde dir gerne einige weiterführende Details im nicht-öffentlichen Rahmen erzählen und würde mich daher freuen, wenn du einmal per Mail zu mir Kontakt aufnehmen könntest. Wenn du möchtest, kannst du mir auch gerne eine Telefonnummer mitschicken, unter der du gut zu erreichen bist – telefonisch ist das alles noch etwas einfacher. Ich hoffe sehr darauf, bald von dir zu hören und wünsche dir nun erstmal noch einen schönen Tag!
Viele Grüße
Jannick
Hi Jannick,
an dieser Stelle kann ich dir leider nicht helfen und ich bitte um Verständnis dafür. Aber ich habe den Kommentar veröffentlicht, vielleicht liest ihn ja jemand, der sich dafür interessiert.