The Freedom Clause: mutiger Blick junger Frauen auf moderne Beziehungen

Buchcover: The Freedom Clause

Mit ihrem Debütroman „The Freedom Clause“ wagt Hannah Sloane einen radikalen Blick auf Liebe, Ehe und die Suche nach individueller Erfüllung. Es ist eine Geschichte, die unsere Vorstellungen von romantischen Partnerschaften infrage stellt und aufzeigt, wie fragil die Balance zwischen Nähe, Freiheit und Vertrauen sein kann.

Mir erscheint dabei das Wichtige, dass eine junge Frau die Geschichte geschrieben hat. Denn ich denke, wir älteren Kerle bekommen gar nicht so richtig mit, was sich bei den jungen Ladys heute alles so abspielt. Es ist eine andere Generation. Meine Tochter ist Jugendliche und ich hoffe sehr, dass sie ihren eigenen Weg in Liebesbeziehungen findet und sich nicht an den gestanzten, immer noch stereotypen Vorgaben orientiert.

Dieses Buch aber werde ich einer erwachsenen Frau meiner Generation schenken. Einer Frau, die ich sehr mag, die lange in London gelebt hat – die Autorin ist Engländerin – und … na ja, von der ich mehr will, die aber sagt, sie hätte keine Zeit, ist in zu vielen Verpflichtungen eingebunden. Na ja, schaun mer ma.

Darum geht es in dem Roman

Daphne und Dominic, ein Ehepaar, das von der Routine ihrer Beziehung eingeholt wurde, beschließen, ihre Ehe zu öffnen – aber mit Regeln: nur eine Nacht im Jahr, keine Wiederholungen mit derselben Person, und es wird nicht darüber gesprochen. Was zunächst wie ein erfrischender Impuls wirkt, entwickelt sich schnell zu einem komplexen Geflecht aus Wünschen, Eifersucht und Unsicherheiten.

Daphne, die zunächst zögerlich zustimmt, findet in der Vereinbarung eine ungeahnte Möglichkeit, ihre eigene Stimme zu entdecken. Ihre anonyme Blogplattform wird zur Bühne, auf der sie ihre Erlebnisse teilt und reflektiert. Doch mit der neu gewonnenen Freiheit kommen auch Zweifel: Wie stark ist ihre Liebe? Was bedeutet Ehe wirklich? Und ist es möglich, individuelle Erfüllung und gemeinsames Glück in Einklang zu bringen?


Hannah Sloanes literarische Stärke

Sloane erzählt mit einer scharfen Beobachtungsgabe, die sowohl die Intimität der Charaktere als auch die gesellschaftlichen Erwartungen an Beziehungen beleuchtet. Ihr Stil ist präzise, humorvoll und gleichzeitig voller emotionaler Tiefe. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, komplexe Gefühlswelten in klare, unaufdringliche Sprache zu übersetzen.

Die Dialoge sind lebendig und authentisch, und die wechselnden Perspektiven zwischen Daphne und Dominic lassen Leser:innen beide Seiten der Vereinbarung nachvollziehen. Sloane zeigt, dass es keine einfachen Antworten gibt – und genau darin liegt die Stärke ihres Romans.


Ein Debüt im POLA-Verlag: Stimmen junger Frauen sichtbar machen

Mit „The Freedom Clause“ hat der POLA-Verlag, der sich auf weibliche Perspektiven und relevante Themen spezialisiert hat, einen Volltreffer gelandet. Der Anspruch des Verlags, ungeschönte Lebensrealitäten junger Frauen abzubilden, wird hier eindrucksvoll erfüllt. Sloanes Geschichte ist sowohl gesellschaftlich relevant als auch zutiefst persönlich – eine perfekte Balance, die den POLA-Verlag als Plattform für feministische und progressive Literatur bestätigt.


Kritik und Reflexion

Während der Roman mit seinem Thema provoziert und inspiriert, bleibt er stellenweise in der Tiefe der Charakterentwicklung hinter den Erwartungen zurück. Besonders Dominics Perspektive hätte eine stärkere Ausarbeitung verdient, um die emotionale Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren noch überzeugender zu gestalten.

Dennoch: „The Freedom Clause“ ist kein Buch, das schnelle Lösungen bietet – und das ist auch nicht sein Ziel. Es fordert die Leser:innen auf, eigene Vorstellungen von Beziehung und Selbstverwirklichung zu hinterfragen.


Die Autorin: Hannah Sloane

Hannah Sloane, geboren und aufgewachsen in England, lebt heute in Brooklyn. Ihr Debütroman zeigt, dass sie eine Stimme ist, die es zu beobachten gilt. Mit ihrem feinen Gespür für emotionale Nuancen und gesellschaftliche Themen hat sie einen Roman geschaffen, der sowohl unterhält als auch nachhallt.


Für wen ist das Buch geeignet?

  • Für Leser:innen, die moderne Beziehungsmodelle erkunden wollen.
  • Für alle, die sich für feministische Perspektiven interessieren.
  • Für Fans von introspektiven Geschichten über Selbstfindung und Liebe.

Leseprobe The Freedom Clause

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