Ich liebe den Fußball. Mir ist es deshalb am Ende vollkommen egal, wer da gegen wen spielt, ob Männlein oder Weiblein, ob Weltmeister oder DFB-Frauen – Hauptsache es ist ein packenden Match. Und das war es gestern, als die DFB-Frauen im EM-Finale gegen die englische Auswahl in Wembley verlor. Das Spiel war unglaublich spannend und hat uns allen große Freude bereitet.
Gender-Sport? Mir ist das wumpe, schnurzpiepegal!
Muss man das heute noch erwähnen? Muss man das immer wiederkauen? Dass es Ok ist, dass Frauen Fußball spielen oder moderieren? Ich bin es so Leid. Und sicher geht es vielen wie mir. Vor allem Frauen.
Ich sehe es absolut nicht ein, weshalb ich als Mann und Kerl, Fussballliebhaber und Spieler irgendetwas gegen Frauenfußball haben sollte? Auch, dass eine Frau ein Männerspiel moderiert. Meine Fresse. Aber es gab Ausfälle gegen die Moderatorin und gegen den Frauenfußball. Ich bin daher der Überzeugung, dass wir Männer dagegen aufstehen und Farbe bekennen müssen: Frauen haben selbstverständlich und ohne, dass sie sich rechtfertigen müssen oder irgendjemand eine Rechtfertigung anbringen müsste, dieselben Rechte wie Männer. Weil wir in erster Linie Menschen sind und das Geschlecht zwar biologisch, aber seine Rollen, die Geschlechterrollen kulturell und damit variabel sind. Ach, nee, ich bin es Leid in Bezug auf Fußball darüber zu reden. Fußball ist toll. Ob Männer ihn spielen oder Frauen. Basta.
Die DFB-Frauen und die EM-Finales in Wembley
Die Engländer haben durchaus gemischte Erfahrungen – sportliche Erfahrungen – mit den deutschen in ihrem Traditionsstadion Wembley gemacht. Aber nicht nur. Bei der Männer-EM im letzten Jahr verloren die Engländer gegen Italien, die Fußballeuropameister wurde. Was die Kerle nicht schafften, müssen nun die Frauen richten. So sieht es für mich aus. Und das ist gut so.
Wenn man diese Erfahrung aus dem Sport nur in alle Bereiche ausdehnen könnte. Aber das kommt noch. Es sieht für mich wirklich ganz danach aus, als müssten Frauen mehr Einfluss, mehr Macht, mehr Möglichkeiten erhalten, und zwar überall, in allen Ländern und in allen Positionen. Ist es das, was uns die DFB-Frauen zeigen, auch wenn Sie „nur“ Vize-Europameisterin wurden? Man kann es so sehen.