Europawahl 2024: Die Wahl der Qual der Jungwähler

Sinnbild/Illustration: Europawahl 2024 Jungwähler Deutschland

Na gut, JungwählerInnen. Bei der Europawahl 2024 gab es einen Rechtsruck. Gerade in Deutschland. Dafür sind auch die Jungwähler verantwortlich, die Neuwähler, die ab 16 nun über die Zusammensetzung des europäischen Parlaments bestimmen durften. Wie kommt es, dass sie sich von den GRÜNEN und der FDP abwendeten und zur AfD, aber auch zu VOLT wechselten?

Europawahl 2024 Jungwähler Deutschland

Bei der Europawahl 2024 haben die Jungwähler in Deutschland überraschend anders abgestimmt als erwartet. Zwei Parteien, die besonders gut bei den jungen Wählern abgeschnitten haben, sind die Alternative für Deutschland (AfD) und Volt Deutschland.

Ergebnisse der AfD

Die AfD hat bei der Europawahl 2024 bemerkenswerte Unterstützung von Jungwählern erhalten. Entgegen der Erwartungen vieler Experten, die dachten, dass junge Wähler eher progressive Parteien unterstützen würden, konnte die AfD signifikante Stimmengewinne verzeichnen. Dies zeigt, dass Themen wie nationale Souveränität und Kritik an der EU bei einem Teil der jungen Wähler Anklang finden​​.

Ergebnisse von Volt

Volt Deutschland, eine relativ neue und pro-europäische Partei, hat ebenfalls bemerkenswert gut bei den Jungwählern abgeschnitten. Volt steht für eine föderalere und stärker integrierte EU und konnte mit ihren progressiven und zukunftsorientierten Ansätzen viele junge Wähler überzeugen. Die Partei betont Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und soziale Gerechtigkeit, was sie für viele junge Menschen attraktiv macht.

Wahlbeteiligung und Einfluss:

Die Wahlbeteiligung unter den Jungwählern war höher als in den vergangenen Europawahlen, was auf eine zunehmende Politisierung und Engagement in dieser Altersgruppe hinweist. Die Unterstützung für die AfD und Volt zeigt eine wachsende Polarisierung unter den jungen Wählern, die entweder klare nationale oder pro-europäische Standpunkte vertreten​​.

Politische Bildung und Juniorwahl:

Projekte wie die Juniorwahl, bei der Schülerinnen und Schüler an einer simulierten Wahl teilnehmen, haben dazu beigetragen, das politische Bewusstsein und die Beteiligung junger Menschen zu fördern. Diese Initiativen sind wichtig, um junge Menschen frühzeitig in den demokratischen Prozess einzubinden und ihnen die Bedeutung ihrer Stimme zu vermitteln​ (Juniorwahl)​.

Die Europawahl 2024 hat somit gezeigt, dass die politischen Präferenzen der Jungwähler in Deutschland vielfältig und manchmal unvorhersehbar sind. Parteien, die sowohl progressive als auch konservative Positionen vertreten, konnten bei dieser wichtigen Wählergruppe punkten.

Meine Vatermeinung zur Europawahl 2024

Ich habe meine Tochter, sie ist noch nicht wahlberechtigt, da erst 15, gefragt, was sie wählen würde. Ich erklärte ihr, dass ich AUCH für sie und ihre Zukunft abstimmen möchte, da es ja darum geht: Um IHRE Zukunft. Sie wisse es nicht, hatte sie geantwortet und das ist nachvollziehbar.

„Ich wähle VOLT“, habe ich ihr gesagt. „Ja, die kenne ich. Die haben ganz viel Werbung gemacht, da laufen immer Videos von denen …“ Sie meint TikTok und Insta. Klar. Ich kenne VOLT und war 2020 schon mal auf einem Treffen der Hamburg-Gruppe. Mir gefällt diese junge Europapartei. Es sind eher linksliberal, wenn man sie schon einordnen möchte, aber eigentlich sind sie sehr pragmatisch, sehr klar und haben humanistische Werte. Klingt für mich alles vernünftig und auch anders, als wir es gewohnt sind. Neu eben. Und deshalb habe ich sie gewählt.

Ich fühlte mich von keiner anderen Partei so gut vertreten. Bei den einen fehlt es mir an Freiheitlichkeit und das Mitnehmen von Unternehmern und Solo-Selbstständigen, bei den anderen an sozialer Gerechtigkeit. Die, die es haben, sollen zahlen, nicht die, die eh kaum etwas haben. Das bildet VOLT unter anderem ab.

Um so mehr war ich erstaunt zu sehen, dass viele Jungwähler AfD gewählt haben. Im Beitrag der Tagesschau wird das deutlich: Junge Menschen wählen anders
Über VOLT habe ich schon gesprochen, aber warum wählen junge Menschen AfD? In der Tagesschau kommen zwei junge Mädchen zu Wort, selber mit Migrationshintergrund, aber in 3. Generation hier aufgewachsen. Sie fühlen sich von den migrantischen Jugendlichen bedroht. Und ich kann auch diese Beobachtung bestätigen. Bei uns in Altona laufen regelmäßig Jugendliche „Migranten“ in kleinen Trupps durch die Gegend und verbreiten sehr viel Unruhe (um das Mal so zu sagen). Man kann Angst vor ihnen bekommen.

Weiter Richtung St. Pauli stößt du dann auf schwarzafrikanische Drogendealer. Das ist auch nicht Ok. Also, ich kann an DIESER Stelle nachvollziehen, dass viele junge Menschen, junge Mädchen vor allem, die AfD wählen, weil sie den Zustand, die Angst, die sie haben müssen, für nicht akzeptabel halten. Und ich auch nicht. Das muss aufhören und das müssen alle Parteien verstehen.

Der Rechtsruck bei dieser Europawahl ist nicht gut. Autoritäre Tendenzen scheinen zuzunehmen, Putin reibt sich die Hände. Aber noch sind wir Demokraten in der Mehrheit und können weiter daran arbeiten, für Gerechtigkeit, Ausgleich und Menschlichkeit zu arbeiten. Und zu Menschlichkeit gehört es eben auch, dass junge Frauen vor keiner ethnischen Gruppe bei uns Angst spüren sollten.

Es gibt noch sehr viel zu tun. Völker, hört die Signale!

Was sind Jungwähler?

Stell dir vor, du bist 16, vielleicht noch mitten in der Schule, und plötzlich hast du das Recht, bei politischen Wahlen mitzumischen. Du bist ein Jungwähler! Jungwähler sind junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren, die zum ersten Mal an die Wahlurne treten dürfen.

Aber was zeichnet Jungwähler eigentlich aus, abgesehen vom Alter? Nun, sie bringen oft frischen Wind in die politische Landschaft. Ihre Ansichten, Erfahrungen und Prioritäten unterscheiden sich häufig stark von denen älterer Generationen. Themen wie Klimawandel, digitale Transformation, Bildung und soziale Gerechtigkeit stehen bei ihnen ganz oben auf der Agenda. Sie sind digital vernetzt, oft gut informiert und konsumieren politische Inhalte auf Plattformen wie Instagram, TikTok und Twitter.

Das politische Engagement der Jungwähler kann sehr unterschiedlich sein. Manche sind leidenschaftlich dabei, organisieren sich in Jugendparteien oder Bewegungen wie Fridays for Future. Andere sind eher skeptisch und fühlen sich von der traditionellen Politik wenig angesprochen. Diese Vielfalt macht sie zu einer besonders spannenden und manchmal auch unberechenbaren Wählergruppe.

Ein weiteres Merkmal von Jungwählern ist ihre potenzielle Veränderungskraft. Da sie gerade erst beginnen, regelmäßig zu wählen, können sie langfristig großen Einfluss auf politische Trends und Entscheidungen haben. Parteien wissen das und bemühen sich, diese Wählergruppe mit speziellen Programmen und Kampagnen für sich zu gewinnen.

Jungwähler stehen oft vor der Herausforderung, sich im Dschungel der politischen Informationen zurechtzufinden. Sie müssen lernen, wie man Wahlprogramme liest, Politiker*innen kritisch hinterfragt und welche Rolle die Medien dabei spielen. Aber genau diese Herausforderung macht den ersten Gang zur Wahlurne zu einem besonderen und prägenden Erlebnis.

Also, wenn du ein Jungwähler bist oder jemanden kennst, der es bald wird, denk daran: Deine Stimme zählt. Du bist Teil einer Generation, die die Zukunft gestalten kann. Sei laut, sei kritisch und lass dir nicht einreden, dass deine Meinung weniger wert ist, nur weil du noch am Anfang deiner Wahlkarriere stehst. Die Welt braucht deine frische Perspektive und deinen Tatendrang!

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