Internetgefahren für Kinder und was Eltern wissen sollten

Internetgefahren für Kinder und was Eltern wissen sollten

Internetgefahren für Kinder. Über die Möglichkeiten des Internets brauchen hier keine Worte mehr verloren zu werden: egal ob Informationen jeglicher Art gesucht oder der Preisvergleich angestellt wird, das World Wide Web ist für die meisten Menschen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie fast immer im Leben hat auch diese Medaille zwei Seiten: wo Möglichkeiten und Chancen sind, lauern auch Gefahren.

Eine Schwachstelle sitzt dabei häufig direkt vor dem Monitor – insbesondere die Naivität von Kindern wird im Internet häufig ausgenutzt. Eine repräsentative Forsa-Umfrage von 2015 stellte fest, dass 56 Prozent der Eltern ihre Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren unbeaufsichtigt im Internet surfen lassen – und sich der Risiken nicht einmal bewusst sind, jedenfalls noch nicht. Wer einmal ein „Überraschungspaket“ erhalten hat, wird sich vermutlich noch einmal Gedanken über dieses Thema machen.

Internetgefahren: Überraschungspaket mit Märchenschloss

Einige Geschichten, die das Thema Internet Sicherheit für Kinder in den Fokus rücken, lassen durchaus schmunzeln – zumindest für Außenstehende. Erfahrene Eltern wissen durchaus um den Reiz eines „Barbie Schlosses“ für Kinderaugen, allerdings auch um die Kosten. Umso erfreulicher erscheint es, wenn dieses Prinzessinnen-Schloss einmal unverhofft als überraschendes Geschenk geliefert wird. Die Klärung im vorliegenden Fall ergab schnell: sämtliche Familienmitglieder waren nicht für die unverhoffte Gabe verantwortlich. Wenig überrascht zeigte sich lediglich die beschenkte sechsjährige Tochter: sie hatte sich den Wunsch vom Märchenschloss mit einigen Mausklicks erfüllt, während sich der Papa für einige Minuten vom Arbeitsplatz entfernt hatte. Natürlich ist es an dieser Stelle unnötig zu erwähnen, dass der volle Betrag für den architektonischen Traum in rosa vom Konto des staunenden Vaters abgebucht wurde. Selbstverständlich, das muss vollständigkeitshalber noch erwähnt werden, ist eine solche Shopping-Tour meist nicht ohne weiteres möglich, weil ein Login und die Eingabe der Bankverbindung erfolgen müssen. Wer dies in dem betreffenden Shop hinterlegt hat, setzt sich aber durchaus einer gewissen Gefahr aus, wie dieser Fall zeigt.

Nackt vor dem Rechner

Ein anderes Beispiel zeigt die Risiken von vermeintlich nützlichen Online-Lernspielen auf. Über den pädagogischen Nutzen solcher Lernspiele solch hier nicht gestritten werden, aber schnell landet der Sprössling auch auf Websites, die mit zweifelhaften Spieleangeboten locken. Eine Mutter musste mit Erstaunen feststellen, dass sich der vierjährige Sohn nackt vor den Computer setzte. Die Erklärung des pflichtbewussten Sohnemanns: die Spielregeln hätten vorgesehen, dass er sich ausziehen müsse. Tatsächlich sah er lediglich nackte Frauen, wie sie als Popup-Werbung auf einigen Websites durchaus auftauchen. Das sind sehr subtile und genauso absurde „Internetgefahren“ für unsere Kinder.

Wie sich das eigene Kind vor den Netzgefahren schützen lässt

Insbesondere Werbung in kostenlosen Online-Spielen sorgt letztlich für Einnahmen – und Werbung von Porno-Seiten wird besonders gut bezahlt. Damit es dazu nicht kommt, ist die Installation einer Kinderschutz-Software in jedem Fall notwendig. Die bereits erwähnte Forsa-Studie stellte allerdings fest, dass eine deutliche Mehrheit von 83 Prozent der Eltern eine solche Sicherung zumindest nicht auf allen von dem Kind genutzten Geräten tatsächlich auch durchführt. Besonders für Kinder im Vor- und Grundschulalter ist eine solche Sicherung allerdings wichtig. Für die Einrichtung sind keine besonderen IT-Kenntnisse erforderlich. Die Anwendungen funktionieren über White- und Blacklists von Websites. Eine häufig vorgefertigte Blacklist filtert problematische Inhalte heraus. Bei einer Whitelist wird die Gefahr gewissermaßen umgedreht; die Eltern legen ganz einfach fest, welche Seiten die Kinder überhaupt aufrufen dürfen. Ebenso lassen sich bei den Anwendungen häufig Zeitlimits festlegen, nachdem sich überhaupt keine Anwendungen oder Internetseiten mehr auf-rufen lassen. Die Anschaffung einer eigenständigen Software ist nicht immer möglich, zumeist handelt es sich um einen Bestandteil von konventionellen Anti-Virenprogrammen. Vor dem Kauf einer solchen Software sollte aber von den Eltern in Erfahrung gebracht werden, welche Funktionen das Programm diesbezüglich mitbringt. Das Vergleichsportal Netzsieger hat die Gegenüberstellung unterschiedlicher Softwarelösungen bereits vorgenommen; hier konnte die Security Suite von Kaspersky unter anderem durch umfangreiche Kinderschutzfunktionen punkten:

  • Seitensperrung
  • Verweigerung des Zugriffs auf Spiele
  • Verhinderung der Preisgabe von sensiblen Daten
  • Einstellung der Nutzungszeiten
  • Kontrolle der Online-Aktivitäten

Vordefinierte Websites lassen sich nach Themengebieten sperren, darunter Gewaltdarstellungen oder Pornographie. Außerdem lässt sich explizit der Zugriff auf Spiele verweigern, wenn hierfür keine geeignete Altersfreigabe vorliegt. Sogar Weitergabe von persönlichen Daten lässt sich verhindern, indem diese sensiblen Informationen von der Software erkannt werden. Eine Beschränkung der Nutzungszeit, sowie eine vollständige Überwachung aller Online-Aktivitäten sind ebenso möglich.

Verbote helfen nicht

Auch wenn die Gefahren im Internet, die Internetgefahren kaum von der Hand zu weisen sind: Eltern sollten diesen Risiken nicht in der Weise begegnen, dass sie ihr Kind letztlich vom PC fernhalten. Verbote mögen eine gewisse Zeit funktionieren, mit steigendem Alter ist die allgegenwärtige Digitalisierung auch aus dem Leben des Kindes nicht mehr zu verbannen. Vielmehr raten Fachleute dazu, den „aktiven“ Weg zu gehen und den Kindern den richtigen Umgang mit den digitalen Medien zu lehren und eine offene Kommunikation zu erlauben.

(Visited 82 times, 1 visits today)

Du magst vielleicht auch

2 Kommentare

  1. Im Großen und Ganzen treffend und auch gute Beispiele. Der abschließende ist mMn die Quintessenz und kann gar nicht laut genug geschrieben werden.

    Ich persönlich denke das größte Risiko bei der ganzen Thematik ist jedoch nicht die Naivität des Kindes, sondern die der Eltern. #nohate #nichalleübereinen kamm und so.

    Aber genau hier winkt nen ganzer Lattenzaun. Ich hoffe es ist eine Frage der Zeit. Verkehrserziehung startete ja auch nicht parallel zur Erfindung des Autos 😉

    optimistische Grüße
    Rolando

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert