Ich habs ja nicht so mit Versicherungen. Traue der ganzen Branche nicht, weil sie dafür bekannt ist, einem etwas zu verkaufen, was man gar nicht braucht. Gerade sind wegen der niedrigen Zinsen die Lebensversicherungen wieder im Fokus – und im Verruf. Meine Mutter hat allerdings praktisch ihr Leben lang bei einer großen Versicherung gearbeitet und ist in Sachen Geld immer sehr gut drauf gewesen. Hat sich zwei Häuser und eine Eigentumswohnung finanziert. Keine Ahnung, wie. Oma kann ich also immer fragen, wenn es um Versicherungen geht. Aber ich will mal hier fragen: Brauchen wir eine Risikolebensversicherung?
Es wird ja nichts angespart, aber versichert. Das ist natürlich günstiger. Eine Risikolebensversicherung kann deshalb nicht mit einer kapitalbildenden Lebensversicherung gleich gesetzt werden. Nur wenn der Versicherte wirklich stirbt, erhält die Familie bzw. die Hinterbliebenen eine entsprechende Zahlung aus der Risikolebensversicherung. Dieses Geld kann dann dazu genutzt werden, den laufenden Unterhalt zu bestreiten.
Risikolebensversicherung als Absicherung für die Familie
Man muss schon sehr genau hinschauen, wo man steht und was man braucht. Ich kenne viele Beamte, die Familie haben. Hier wird es nie so eng, vor allem weil oft beide arbeiten. Aber wenn man hohe Kosten hat, was nicht ausbleibt, wenn man im Zentrum einer deutschen Großstadt lebt. Wie soll man den ganzen Kram bezahlen, wenn einer ausfällt. Wobei es ja nicht nur um Tod geht. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Seit ihr denn gute abgesichert? Denn ohne entsprechende finanzielle Absicherung drohen, wenn man Eigentum abzahlt, ganz schnell Zwangsversteigerung oder gar Privatinsolvenz. Drohworte geradezu, also schnell zur Versicherung?
Faustformel: Versicherungssumme sollte etwa die Höhe von 5 Jahreseinkommen betragen
Von geneigter Stelle wird stets betont, „wie wichtig eine Risikolebensversicherung ist. Gerade dann, wenn die ganze Familie vom Einkommen des Versicherten abhängig ist, erweist sich der Abschluss einer Risikolebensversicherung – auch wenn kein Immobilieneigentum abgezahlt werden muss – als eine erstklassige Alternative“. Als Faustformel gelte diesbezüglich: Ein Todesfallschutz zur finanziellen Absicherung der eigenen Familie sollte etwa in der Höhe von rund fünf Jahreseinkommen abgeschlossen werden. Mehr natürlich geht immer.
Die Frage ist eben: Wie viel muss ich aufbringen? Der Direktversicherer AllSecur legt zum Beispiel dabei folgende Kriterien rund um die Mindestversicherungssumme, Beitrittsalter oder auch Gesundheitszustand zu Grunde:
- Berufliches Risiko und Lebensweise: Ein Akrobat oder Dachdecker haben hier beispielsweise ein erhöhtes berufliches Risiko; auch Raucher bezahlen grundsätzlich mehr. Eine Gesundheitsprüfung ist in der Regel Pflicht.
- Versicherungsschutz wird ab 18 Jahre geboten; je nach Tarif beträgt das Höchsteintrittsalter 74 Jahre. Je jünger ich bin, desto günstigere Beiträge sind möglich.
- Im Normalfall endet die Versicherung nach 50 Jahren bzw. bei einem erreichten Alter von 75 Jahren.
- Die Mindestversicherungssumme beträgt 25.000 Euro. Allerdings kann unter bestimmten Voraussetzungen diese Summe ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöht werden.
7 Kommentare
Meiner Meinung nach braucht jede Familie mindestens eine, besser zwei Risiko-Lebensversicherungen.
Dabei kommt es auf der einen Seite darauf an, die laufenden Kosten bedienen zu können (bspw. Haustilgung, Miete & Co.).
Auf der anderen Seite solltest Du bedenken, was Dein Tod für die Familie auslöst. Neben all der Trauer ändert sich der komplette Ablauf in einer Familie. Das Familienmodell muss nach Deinem Tod komplett umgebaut werden. Vielleicht muss die Frau sich einen Job suchen, die Kinderbetreuung in diesem Fall organisiert werden, etc.
Wenn das sehr schnell gehen muss, weil sonst das Geld ausgeht und die Familie auf der „Strasse“ sitzt, kann das zu einem riesigen Problem werden.
Mit einer angemessenen Risikolebensversicherung verschaffst Du Deiner Familie zumindest vorübergehend ein Polster um sich auf die neue Situation einzustellen.
Genauso geht es übrigens auch wenn die Frau stirbt. Stell Dir vor, Du stehst auf einmal als Mann ganz alleine mit den Kindern da. Du brauchst vielleicht einen neuen Job in dem Du a) weniger arbeiten musst oder b) der näher an Eurem Wohnort liegt. Auch diese neue Lebenssituation muss organisiert werden und das geht am besten, wenn Du nicht sofort wieder in den „Alltag“ musst.
Ich bin daher der Meinung, eine Familie braucht zwei Risiko-Lebensversicherungen, eine für die Frau und eine für den Mann. Dank Direktversicherung ist das, je nach Versicherungssumme, mit ein paar hundert Euro im Jahr abgedeckt.
Andreas
Danke für deinen Beitrag und deine nachvollziehbare Ansicht.
Ich bin ebenfalls ein Befürworter der Risikolebensversicherung. In meinem Freundeskreis wurde das Thema auch öfter diskutiert und die große Mehrheit teilte meine Meinung. Der Abschluss einer Risikolebensversicherung macht aus meiner Sicht fast immer Sinn. Lediglich Menschen im hohen Alter würde ich davor abraten.
Folglich sollte in allen anderen Fällen nicht nach dem ob gefragt werden, sondern nach der Höhe der Versicherungssumme. Dementsprechend sollte sich eine Familie genau über ihren finanziellen Bedarf Gedanken machen und diesen als wichtigsten Indikator zur Entscheidungsfindung heranziehen. Prinzipiell empfehle ich die Versicherungssumme im Zweifelsfall immer höher anzusetzen, um der Gefahr einer Unterversorgung entgegenzuwirken. Da die Beiträge dadurch nicht übermäßig stark ansteigen, sollte die Finanzierung trotzdem umsetzbar bleiben.
MfG
Andre R., Berlin
Na, das wird ja hier eine richtige Fachdiskussion! 😉
Stimmt!
…es handelt sich bei einer Risikolebensversicherung auch um ein ansruchsvolles Thema, bei dem viel gefachsimpelt werden kann und auch soll.
Sehr spannendes Thema. Ich beschäftige mich im Moment auch damit und fand vor allem die Kommentare spannend. Ich denke auch, dass die Versicherung für Familien durchaus essentiell ist, zudem kostet sie nicht wirklich viel im Vergleich zu anderen Produkten.
Tja, vor allem für Leute, die was verkaufen wollen! 😉