Bei der Legalisierung von Cannabis enthalte ich mich der Debatte. Ich kann nicht entscheiden, ob eine Cannabis-Legalisierung richtig ist oder ob das Verbot aufrecht erhalten werden muss. Im Zweifel wäre ich gegen eine Freigabe der Droge. Ich sehe aber viele Leute, die kiffen und dich nicht kriminalisiert werden sollten.
Ich verstehe natürlich, dass es darum geht, die oft jugendlichen Konsumenten – früher sagte man „Hascher“ – nicht zu kriminalisieren und die Sache irgendwie kontrolliert auf den Markt zu bringen. Aber Cannabis ist nun einmal ein Suchtmittel. Der Hype um diese Rauschdroge ist eine Art Verdummungskampagne und interessiert mich einen Shit.
Die Legalisierung müsste eingebettet sein eine großangelegte Reform der Drogenpolitik. Und die sollte man der verheerendsten aller Drogen anfangen: Beim Alkohol. Verbote können es nicht sein, aber Aufklärung, echte Aufklärung und viel mehr Geld in Prävention und den gesunden Menschenverstand.
Wenn ihr mich fragt: Lasst es! Lasst das Kiffen und das Saufen. Versucht stattdessen ein gutes Leben zu führen, setzt euch für andere ein, engagiert euch in der Gesellschaft, kümmert euch um eure Gesundheit und pflegt verdammt noch mal eure Beziehungen, eure Liebe, die Familie und kümmert euch um eure Kinder. All das funktioniert nur mit einem klaren Kopp. Scheiß auf alle Drogen – ob Cannabis-Legalisierung oder nicht.
Was fehlt in der Drogen-Debatte
Ja, es wird gesagt, dass Cannabis – auch andere Drogen – das Gehirn von Heranwachsenden negativ beeinflussen kann. Für Jugendliche sind halluzinogene Drogen, alle Drogen, auch Alkohol, sehr gefährlich. Erst kürzlich erzählte mir ein Freund eine Geschichte über eine Jugendliche, die mit über 3 Promille Alkohol im Blut auf die Intensivstation musste. Sie hatte versehentlich viel zu viel Wodka getrunken. So geht das, das passiert häufig. Versehentlich, nicht mit Absicht, als eine Art Unfall.
Die Erwachsenen, auch junge Erwachsene sind Erwachsene, machen es vor mit ihrem Gesaufe. Wir leben leider leider leider in einer alkoholischen Gesellschafft. Das Gift ist überall. Kürzlich war ich auf einer großen Electroparty in Hamburg. Je später der Abend, desto mehr Betrunkene, desto krasser die Wand zwischen den jungen Leuten und mir, desto absurder der Ausdruck von aller Art Drogenmissbrauch und Schwerstkonsum von Alkohol. Was soll das? Das ist Lebensfreude? Das soll Party sein?
Wenn du dich umnebelst, wenn du dich selber manipulierst, wenn du dein Gehirn, dein Bewusstsein, deine Gefühle mit chemischen Substanzen beeinflusst, bist du nicht mehr du selbst. Du bist nicht in der Lage, deine Probleme oder überhaupt irgendwelche Probleme zu lösen, geschweige denn zu sehen. Deine Würde erreicht einen Tiefpunkt und du tust Dinge, die du mit klarem Kopf niemals machen würdest. Und je häufiger du Drogen und Alkohol einsetzt – um deine Hemmungen, deine Schüchternheit zu kaschieren, um runterzukommen, zur Entspannung, um dich Größer und Selbstsicherer zu fühlen, um fröhlich und nicht traurig zu sein, um deine Sorgen einen Moment vergessen zu können – desto weniger bist du in der Lage dich selber, dein Leben und deine Probleme zu kontrollieren.
Du verlierst Schritt für Schritt deine Problemlösungskompetenz (Kreativität). DAS sollte im Fokus der Debatte stehen! Das! Alle Drogen sind Scheiße! Ausnahmslos, ausnahmslos alle. Es gibt Situationen in denen diese Mittel ihre Berechtigung haben – kontrolliert und als Ausnahme. Zur Heilung, zu einem besonderen Anlass oder einfach für eine außergewöhnlich Erfahrung. Benutzt aber werden Drogen und Alkohol in unserer Gesellschaft regelmäßig, täglich, an jedem verdammten Wochenende. Und das kann es nicht sein.
Wir brauche eine andere Gesellschaft und vermutlich keine Cannabis-Legalisierung. Es gibt viel zu tun. Lasst uns klar und offen, frei und direkt, clean und aufrecht sein, um alle Probleme zu lösen, die sich uns stellen. Dies geht nur und ausschließlich mit einem grundsätzliche klarem Kopf. Behaltet ihn!
Wissens- und lesenswertes zur Cannabis-Legalisierung
- Zitat zum Thema Verbot: „Was das prohibitive internationale Drogenkontrollregime angeht, kann somit festgehalten werden, dass dieses trotz intensiver Interventionen das globale Drogenproblem weder angebots- noch nachfrageseitig zu lösen vermochte. Die nicht-intendierten Auswirkungen der Kriminalisierung sind indes nicht (mehr) von der Hand zu weisen, sodass der prohibitive Konsens der internationalen Drogenkontrolle mittlerweile brüchig zu werden droht – nicht zuletzt auch durch das Einbringen zivilgesellschaftlicher Organisationen in die UN General Assembly Special Session on Drugs (UNGASS) 2016.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung Zur internationalen politischen Ökonomie illegaler Drogen - Zitat zum Thema Kosten: Wir haben Zahlen für die USA, die sich aber lediglich auf Cannabis beziehen. Dort kommen Schätzungen auf Mehreinnahmen und Kosteneinsparungen von etwa 13,7 Milliarden Dollar pro Jahr. In Deutschland lebt ein Viertel der US-Bevölkerung. Also wären das für Deutschland zwischen drei und vier Milliarden Euro pro Jahr, einmal durch die Steuereinnahmen und einmal durch eingesparte Gerichtskosten und Ermittlungsarbeit. Mit dem Geld könnte der Staat dann Präventionsarbeit bezahlen oder bessere Therapieangebote schaffen.
Quelle: Wirtschaftswoche Online Ökonomie der Drogen – „Die deutsche Drogenpolitik ist gescheitert“ - Zitat zum Thema Folgen für die Gesundheit: „Trotz ihres Potenzials als therapeutische Substanzen bei vielen Störungsbildern ist der Einsatz von Cannabinoiden mit einem nicht zu unterschätzenden gesundheitlichen Risiko verbunden. Dies gilt insbesondere für Personen mit einer psychischen Vorerkrankung. So sind eben immer mehr Cannabis-Psychosen zu beobachten. Andererseits kommt es auch verstärkt zu Abhängigkeiten und zu schädlichem Gebrauch“, erklärt Professor Schönfeldt-Lecuona. So lässt sich in der Studie zeigen, dass der Anstieg der Fälle ab 2017 noch einen Tick stärker ausfällt.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft Drogen-Trip ins Krankenhaus – Ulmer Studie zeigt starke Zunahme von Cannabis-Psychosen
Cannabis, Partydrogen Alkohol und die gesundheitlichen Folgen für Gehirn und Gesellschaft
Drogen, einschließlich Cannabis, Partydrogen und Alkohol, können erhebliche Auswirkungen auf das Gehirn und die Gesellschaft haben. Hier sind einige Informationen zu den gesundheitlichen Folgen und den Auswirkungen auf die Gesellschaft für jede dieser Substanzen:
Cannabis
Cannabis ist eine psychoaktive Substanz, die aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Es enthält den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der für die meisten psychoaktiven Effekte verantwortlich ist. Kurzfristige Auswirkungen des Cannabiskonsums können Euphorie, Entspannung, gesteigerte Sinneswahrnehmung und veränderte Wahrnehmung sein. Langfristiger und übermäßiger Konsum von Cannabis kann jedoch zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:
- Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, insbesondere bei jungen Menschen, deren Gehirn noch in der Entwicklung ist.
- Erhöhtes Risiko für psychische Gesundheitsprobleme wie Angststörungen, Depressionen und Schizophrenie, insbesondere bei Personen mit Veranlagung zu diesen Erkrankungen.
- Beeinträchtigung der Lungenfunktion bei Rauchern, ähnlich wie bei Tabakrauchern.
- Potenzielle Abhängigkeit und Entzugssymptome.
Partydrogen
Partydrogen wie Ecstasy (MDMA), Kokain, Amphetamine und andere Substanzen werden oft auf Partys oder in sozialen Situationen konsumiert. Diese Substanzen können kurzfristig euphorische Gefühle, gesteigerte Energie und gesteigerte Geselligkeit verursachen. Jedoch können sie auch erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen:
- Akute Auswirkungen wie Überhitzung, Dehydrierung, Herzprobleme und epileptische Anfälle.
- Langfristige Verwendung kann zu Schäden am Herz-Kreislauf-System, zu kognitiven Beeinträchtigungen und zu psychischen Gesundheitsproblemen führen.
- Abhängigkeit und Entzugssymptome können auftreten.
Alkohol
Alkohol ist eine weit verbreitete psychoaktive Substanz, die gesellschaftlich akzeptiert und legal ist. Mäßiger Alkoholkonsum kann unter Umständen unbedenklich sein, aber übermäßiger oder langfristiger Konsum kann schwerwiegende Folgen haben:
- Leberschäden, Herz-Kreislauf-Probleme und Schädigung anderer Organe.
- Erhöhtes Risiko von Unfällen, Verletzungen und Gewalttaten.
- Abhängigkeit, die zu Alkoholismus führen kann.
- Beziehungsprobleme, soziale Isolation und andere negative Auswirkungen auf das soziale Leben.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Der Missbrauch von Drogen, sei es Cannabis, Partydrogen oder Alkohol, kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, darunter:
- Belastung des Gesundheitssystems durch medizinische Behandlungen für drogenbedingte Gesundheitsprobleme.
- Erhöhtes Risiko von Verkehrsunfällen und anderen Verletzungen.
- Soziale Instabilität, Kriminalität und Arbeitsplatzprobleme durch Drogenabhängigkeit.
- Herausforderungen im Bildungssystem aufgrund von schulischen Problemen und kognitiven Beeinträchtigungen bei jungen Menschen.
Es ist wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein, die mit dem Konsum dieser Substanzen einhergehen, und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Prävention, Aufklärung und Unterstützung sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen von Drogen auf die Gesellschaft zu minimieren.
Mehr Informationen zum von vielen verharmlosten Cannabis-Konsum
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