Tragödie in Kassel: zwei Kinder sterben in der Badewanne

Trauer

Der absolute Horror: Du verlierst deine beiden Kinder durch einen tragischen Unfall auf einen Schlag. So geschehen am Wochenende. Der Vater der zwei 4- und 6-jährigen Kinder verlässt das Haus, um nach einer Bahnverbindung zu schauen. Die Kinder platschen so lange in der Badewanne. Das tötliche Versehen war offenbar der Rasierappart, der, an einer Steckdose angeschlossen, in de Badewanne fiel. Für die Geschwister, ein Junge und ein Mädchen, kam jeder Hilfe zu spät. Es kann nichts Schlimmers für im Leben von Eltern geben.

Ich schreibe qausi nie über solche Meldungen in diesem Vaterblog. Doch diesmal ist es anders. Die Nachricht, inmitten all der andern erschütternden Katastrophen-Meldungen aus anderen Erdteilen, hat mich sehr erschüttert. Ich empfinde tiefes Mitgefühl mit der armen Mutter, die jetzt im wahrsten Sinne des Wortes, durch die Hölle gehen muss. Dafür gibt es keine Worte, wir, so unbeteiligt wir alle auch sind, finden für solch ein Unglück keine Worte. Ein Kriseninterventionsteam soll sich um die Eltern kümmern. Um das Leben dieser beiden Menschen zu retten, ist es unglaublich wichtig, dass sie jetzt, unmittelbar und sofort, professionelle Hilfe bekommen. In Deutschland gibt es so etwas. In anderen Teilen der Welt, denken wir etwa an Syrien, gibt es das nicht.

Die Kinder lebten bei der Mutter in Rahlstedt. Dort bin auch ich aufgewachsen, meine Mutter und mein Bruder leben noch in diesem Stadtteil Hamburgs.

Gegen den Vater, der für den Tod seiner Kinder verantwortlich ist wird natürlich ermittelt. Es geht sicher um die Verletzung seiner Aufsichtspflicht. Allerdings hat auch schon ähnliche Dramen gegeben, in denen es um Mord, ums Töten aus Verzweiflung geht. Es sieht hier nicht danach aus-

Auch der Vater der beiden toten Kinder, die einen schnellen, schmerzlosen Tod starben, hat mein tiefes Mitgefühl. Er hat einen unentschuldbaren, schrecklichen Fehler gemacht, der nicht wieder gut zu machen ist. Es ist wahrscheinlich, das sein Leben ebenfalls zerstört ist. Wer kann so etwas gesund überleben, wer kann diese Schuld ohne schweren Schaden an seiner Seele, bewältigen? Kein Mensch.

Der Vater ist ein Mensch. Wir alles sind Menschen. Wir alle machen Fehler. Wir können nur hoffen, dass wir in jeder Situation wach genug sind, solche Fehler, Unachtsamkeiten, Gedankenlosigkeien nicht machen, wenn es um unsere Kinder geht. Da ist kein Weg zu lang, keine Zeit so knapp, keine Sache so dringend, dass sie nicht noch warten kann, manchmal bis zum nächsten Tag. Eben weil wir wissen, wie schnell man etwas tut, was man sein Leben lang bereut.

Ja, klug reden kann jeder. Ich kann nicht ausschließen, dass mir so ein teuflischer Fehler nie passieren wird. Man soll nie nie sagen. Darum geht es mir auch nicht. Es ging mir darum, an dieser Stelle mein Mitgefühl mit den Eltern der verunglückten Kinder auszudrücken. Und meine tief empfundene Solidarität mit allen Eltern, die Kinder verloren haben. Und ich denke auch an die anderen, in bei diesen Tradödien schnell vergessen werden und ebenfalls tief erschüttert grausam leiden müssen: Die Freunde, Geschwistern, Großeltern, Nachbarn, Kindergärtnerinnen und all die anderen, die mit den Kindern und den Eltern vertrauensvollen Kontakt pflegten. Vergesst sie nicht, auch sie brauchen unsere Wärme und Solidarität, lasst auch sie nicht alleine.

Den Eltern sei der wichtige Verein bzw. der Bundesverband für verwaiste Eltern e.V. empfohlen. Ich traf eine Gruppe im letzten Jahr bei einem Workshop in Bremen. Die Arbeit, die Selbsthilfe, die die Menschen dieses Vereins leisten, ist unvergleichlich wichtig und bewunderswert.

Ich wünsche allen trauernden Eltern alle Kraft und alle Liebe, die es nur geben kann.
Es tut mir sehr leid. Ihr seid nicht allein.

Foto: „Roadside Memorial“ CC BY 2.0 by Rennett Stowe

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