Cybergrooming bei Kindern – Das schockierende RTL-Experiment

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  • Beitrag zuletzt geändert am:13. August 2025
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Set und Regie. Cybergrooming bei Kindern – Das schockierende RTL-Experiment. Foto: RTL

Es ist ein Verbrechen, das meist im Verborgenen passiert – und viel zu oft unterschätzt wird: Cybergrooming bei Kindern. Am 11. September zeigt RTL um 20:15 Uhr in einem aufrüttelnden TV-Experiment, wie schnell und skrupellos Täter online vorgehen. Moderator Steffen Hallaschka und sein Team machen sichtbar, was sonst im Dunkeln bleibt – und liefern erschütternde Beweise dafür, wie gefährlich die digitale Welt für Kinder werden kann.

Was ist Cybergrooming?

Cybergrooming bezeichnet die gezielte Kontaktaufnahme von Erwachsenen zu Minderjährigen im Internet mit dem Ziel sexueller Ausbeutung. Täter suchen bewusst Orte im Netz auf, an denen sich Kinder und Jugendliche bewegen – Social Media, Online-Spiele, Messenger-Dienste. Sie geben sich oft als Gleichaltrige aus, bauen Vertrauen auf, stellen harmlose Fragen und steigern sich Schritt für Schritt zu sexuellen Inhalten. Manche locken mit Geschenken oder Komplimenten, andere setzen Druck und Drohungen ein.

Laut einer Umfrage der Landesmedienanstalt NRW aus dem Jahr 2024 war bereits jedes vierte Kind zwischen 8 und 17 Jahren betroffen. Das bedeutet: Wahrscheinlich kennt jede Familie mindestens ein Kind, das Erfahrungen mit Cybergrooming bei Kindern gemacht hat – auch wenn darüber selten offen gesprochen wird.

Das RTL-Experiment im Detail

Für die Recherche gaben sich zwei volljährige Schauspielerinnen online als 12-jährige Mädchen aus. Innerhalb weniger Tage meldeten sich Dutzende Erwachsene – viele davon mit eindeutigen sexuellen Absichten. Manche schickten sofort unangebrachte Fotos, andere bauten systematisch eine „Vertrauensbasis“ auf.

RTL-Reporterin Maria Mack und ihr Team beobachteten, wie diese Täter Schritt für Schritt vorgingen. Unterstützt von Medienpädagogin Saskia Nakari, wurden die Chats analysiert und Täter-Strategien offengelegt. Die Expertin erklärte, wie Täter gezielt Unsicherheiten ausnutzen – etwa, wenn Kinder sich einsam fühlen oder Bestätigung suchen.

Das Verifizierungsteam von RTL arbeitete parallel daran, Täter zu identifizieren. Die gesammelten Beweise wurden an die Ermittlungsbehörden weitergegeben, was zu 15 Strafverfahren führte.

Die Rolle der Eltern bei Cybergrooming bei Kindern

Steffen Hallaschka sagte als Vater:
„Cybergrooming ist ein Verbrechen, das unbemerkt bleibt und dramatisch unterschätzt wird. Die Täter sind trickreich und skrupellos. Ich möchte Eltern ermutigen, mit ihren Kindern über die Gefahren zu sprechen und aufmerksam zu bleiben.“

Das bedeutet in der Praxis:

  • Frühzeitig aufklären – schon im Grundschulalter altersgerecht über Online-Gefahren sprechen.
  • Offen zuhören – Kinder ernst nehmen, ohne sofort zu verurteilen.
  • Technische Hilfsmittel nutzen – Jugendschutzfilter, Privatsphäre-Einstellungen, Blockierfunktionen.
  • Interesse zeigen – Spiele, Apps und Social-Media-Kanäle kennen, die das Kind nutzt.
  • Vertrauen stärken – Kinder müssen wissen: „Ich kann alles sagen, auch wenn es unangenehm ist.“

Experteneinschätzung

In der Sendung ordneten Psychologin Julia von Weiler und Cyberkriminologe Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger die Ergebnisse ein. Beide betonten: Prävention muss viel früher beginnen – am besten, bevor Kinder das erste Smartphone bekommen. Außerdem sei es entscheidend, dass Ermittlungsbehörden technisch besser ausgestattet sind, um Täter schneller zu stoppen.

Ein besonderes Angebot während der Livesendung: Über den Zebra-Chat der Landesmedienanstalt NRW konnten Zuschauer Fragen stellen, Unterstützung erhalten und sogar direkt Anzeige erstatten.


FAQ zu Cybergrooming bei Kindern

Was ist Cybergrooming?
Cybergrooming bei Kindern ist die gezielte Online-Annäherung von Erwachsenen an Minderjährige, um sexuellen Kontakt herzustellen – ob im Chat, über Social Media oder in Online-Spielen.

Wie erkenne ich, ob mein Kind betroffen ist?
Warnsignale können sein: plötzliche Geheimhaltung beim Chatten, Rückzug, Stimmungsschwankungen, ungewöhnliche Geschenke oder Geld.

Wie kann ich mein Kind schützen?
Offen reden, Vertrauen aufbauen, technische Schutzmaßnahmen einsetzen und die Online-Aktivitäten dezent begleiten.

Soll ich jeden Chat kontrollieren?
Nicht ohne Grund – das kann Vertrauen zerstören. Besser: regelmäßige Gespräche, klare Regeln und ein Vertrauensverhältnis, in dem Kinder von sich aus erzählen.


Warum wir handeln müssen

Cybergrooming bei Kindern passiert nicht „nur den anderen“. Es kann jedes Kind treffen – unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht. Die beste Prävention ist eine Kombination aus Aufklärung, technischer Sicherheit und einer offenen, vertrauensvollen Beziehung zwischen Eltern und Kindern.

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Papalapapi

Ich heiße Mark und bin Vater einer wundervollen Tochter. Papalapapi Vaterblogger, Elternblogger und Männerblogger beschäftigt sich mit Themen rund ums Kinderhaben und Mannsein aus einer subjektiven männlichen und vor allem väterlichen Sicht.

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