Unfuck your Sommerurlaub nach der Pandemie und während der Rezession

Schlechtes Wetter im Paradies. Was nun? Unfuck your Sommerurlaub

Niemand hat Anspruch auf einen schönen Sommerurlaub. Schon gar nicht nach Katastrophen, nach der Corona-Pandemie und während der Klimakatastrophe und eines verheerenden Krieges in Europa.

Meine Tochter (jetzt 13) hat einen Onkel und eine Tante samt zwei Cousins im ungefähr selben Alter in Kanada. In Vancouver, British Columbia. Sie erinnert sich nicht mehr an ihren Urlaub vor 5 Jahren dort, es war zum Höhepunkt des Umgangsstreits vor dem Familiengericht. Und auch ihre Mutter hatte sich sehr gefreut, ihren Zwillingsbruder auf der anderen Seite der Erde mal wieder besuchen zu können. Leider kam es ganz anders.

Da meine Tochter drei Wochen nicht da sein würde, hatte ich mir überlegt, in diesem Jahr ebenfalls drei Wochen Urlaub zu machen. Als Freischaffender kann ich mir das nicht leisten, aber als „Digitaler Nomade“ (Digital Nomad) schon. Da ich einen Freund in Bulgarien habe, der in einem Hotspot der internationalen digitalen Nomaden lebt, hatte ich mich dort für drei Wochen eingebucht. Hier sitze ich nun und schreibe.

Der Sommerurlaub nach Corona ist Urlaub während Omikron

Alles war geplant und vorbereitet. Über Pfingsten, wenige Wochen vor unserem Sommerurlaub, wollte ich zu einer Konferenz nach Porto in Portugal. Dafür ließ ich das zauberhafte Elbjazz-Festival im Hamburger Hafen sausen. Doch was passierte? Ich infizierte mich mit Omikron. Auf einer offziellen House-Party Ende Mai, auf der man endlich wieder ausgelassen tanzen konnte, infizierte ich mich mit der neuesten Corona-Variante. Meine Stiefschwester, die die Party mit Maske mitmachte, ist nix passiert. Eine Bekannte, die ich dort traf, infizierte sich ebenfalls.

Ich war 3 mal geimpft und hatten einen mittleren Verlauf. Hohes Fieber, 9 Tage infektiös, schweren Husten, Nebenhöhlenentzündung und Verlust des Geruchssinns. Es dauerte 4-5 Wochen, bis ich wieder einigermaßen normal zuwege war.

Als die Schule dann endlich zu Ende war und die Sommerferien für meine Tochter begann, infizierte sie sich mit Corona. Da sie bei ihrer Mutter war, war es zu spät, zu mir zu kommen. Zumal ich in Gefahr geriet, mich ein zweites Mal zu infizieren und vielleicht an Long-Covid zu erkranken. So versuchte die beiden, mithilfe von Oma und Opa, die Tochter zu isolieren und sie gleichzeitig gut zu versorgen. Ohne WhatsApp & Co wäre das eine richtige Katastrophe für meinen Teenie. Es hat aber nicht wirklich funktioniert.

Oma und Opa blieben zwar von Corona verschont, aber die Mutter nicht. Und so kam es, dass die Mutter meiner Tochter 5 Tage vor Abflug in den wohlverdienten Sommerurlaub mit der Omikron-Variante infiziert wurde. Scheiße. Und so namen die Dinge ihren Lauf. Jeder zeigte seine schwierige Seite, der Konflikt, die Ohnmacht, die Angst versauten nicht nur die Stimmung.

Den krönenden Abschluss der kleinen persönlichen Katastrophen aber bildete der Streik des Bodenpersonals der Lufthansa. Meine Tochter hätte mit ihrer Mutter einen durch die Coronainfektion einen verkürzten Sommerurlaub in Kanada antreten können und wollen. Da der Flieger aber genau an dem Streikmittwoch gehen sollte und die Zubringerflüge gecancelt wurde, war dann alles dahin. Die Reise und die Träume von Kanada geplatzt und selbst ich stehe nun da wie der Ochs vorm Berg, wäre ich doch gar nicht geflogen, wenn die Tochter in Deutschland geblieben wäre.

Der Sommer hätte so schön sein können …

Das waren jetzt die persönlichen Katastrophen, die natürlich eingebunden sind in größere Katastrophen. Die Folgen der Corona-Pandemie sind für die Fluggesellschaften in ganz Europa ein gravierender Personalmangel und damit eine Mehrbelastung für die bestehende Belegschaft. Überhaupt war die Veranstaltungs- und Reisebranche schwer von den Lockdowns und den Einschränkungen durch die Pandemie getroffen. Wie natürlich auch die Menschen. Daher freuten sich ja alle, dass es endlich wieder losging. Doch man hatte die Rechnung ohne Omikron gemacht. Und ohne Wladimir Putin, der die arme Ukraine mit einem fruchtbaren Krieg überziehen musste. Die Folgen davon für uns: Rezension.

Von der Klimakrise wollen wir gar nicht erst anfangen. In diesem Sinne ist ja jeder abgesagt Flug gut und Sommerurlaub geht auch ohne CO2. Aber die Folgen der Lockdown, Omikron und dieser ungerechte, menschenverachtende Krieg in der Ukraine vernebeln die Klimakatastrophe ja noch. Alles zusammengenommen wäre jedoch Grund genug für uns alle, einen tollen Sommer, einen richtig schönen Sommerurlaub zu verleben. Aber nun. Wir müssen das Beste daraus machen.

Ich gehe in Bulgarien in mich und versuche mein Leben aufzuräumen und ein paar Veränderungen vorzunehmen. Meine Tochter ist bei ihrer besten Freundin in Osnabrück, den Kids geht es sehr gut. Und die Mutter meiner Tochter kommt auch langsam wieder zur Ruhe und lässt es sich so gut gehen, wie es nur möglich ist. Hoffen wir auf den nächsten Sommer, den nächsten Urlaub, den nächsten Kreml-Herrscher und auf ein Wunder in Sachen Klima.

Sommerferien-Hit für unseren missglückten Sommerurlaub
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