Honjok – Die Kunst, allein zu leben – Der Alleinsein-Trend aus Korea

Buchcover: Honjok - Die Kunst, allein zu leben

Meine Neugier war geweckt, als ich von diesem Buch hörte, den Text dazu las und etwas recherchierte: Honjok – Die Kunst, allein zu leben. Bin ich doch seit der Trennung von der Mutter meiner Tochter auf der Suche nach einer neuen Liebe, einer neuen liebevollen Partnerschaft. Und lebe, sie den überwiegenden Teil meines Lebens … allein.

Wie mir geht es Millionen anderer Menschen überall in der industrialisierten Welt. In Ost-Asien, in Südkorea – wo diese Bewegung der „Honjokker“ herstammt – und Japan, ist der Begriff und diese sehr bewusste Art zu leben, schon länger bekannt und ein Thema. Überall auf der Welt steigen die Einzelhaushalte, die Zahlen der Menschen die, aus welchen Gründen auch immer, alleine Leben. Nicht immer bedeutet das, dass diese Menschen sich einsam fühlen oder keine Partnerschaften führen, keine Familie haben. Aber eine echte bewusste Lebensart war es bisher zumindest bei uns auch noch nicht.

Das ändert sich nun und diese Philosophie des Alleinlebens, wie es in diesem tollen Buch beschrieben wird, ist überfällig und folgerichtet. In Honjok – Die Kunst, allein zu leben wird der Ursprung der Honjok-Bewegung beschrieben. Die strengen gesellschaftlichen Normen in Südkorea haben bei jungen Menschen zu einem gesunden Trotz, einem Widerstand gegen das vorgestanzte Leben, den vorgezeichneten Lebensweg inklusive Rollenverteilung in Ehe und Haushalt geführt. Das wollen in den genannten Ländern immer weniger Menschen mitmachen. Auch bei uns sieht es so aus, obwohl ich manchmal befürchte, das die Beziehungsfähigkeit der Menschen nachhaltig und aus vielfältigen Gründen stark gelitten hat.

Aber Honjok beschreibt keinen defizitären Lebensstil – im Gegenteil. Es feiert nicht die Unfähigkeit Beziehungen einzugehen und zu erhalten, sondern die Bewusste Entscheidung allein zu leben. Und zwar so zu leben, dass man sich selber frei, bereichert, lebendig und wohl fühlt. Muss ja nicht immer so bleiben, aber diese Bewegung wächst und sie ist eine sehr konstruktive, originelle und beachtenswerte Sache.

Ein Manifest für das selbstgewählte Alleinsein

Honjok ist die südkoreanische Bezeichnung für ein Lebensmodell all jener Menschen, die gern für sich sind und allein etwas unternehmen. Für alle, die das Alleinsein genießen und es nicht als Einsamkeit empfinden, geschrieben von „Honjokkern“, die statt gesellschaftlichen Erwartungen zu folgen ihre Individualität feiern. Dieses stil- und zeitgerechte Buch lädt uns ein, das Honjok-Leben mit all die Möglichkeiten, die es eröffnet, kennenzulernen. Es hilft einzuschätzen, wieviel Zeit man für sich allein braucht und vermittelt den Unterschied zwischen einsam und allein. Diese Art zu leben vermittelt, wie schön und bereichernd die Innensicht von sich selbst sein kann, welche Chancen zur Selbstfindung und zum Aufbau von Selbstwertgefühl sie bereithält.

Fazit
Es ist nicht nur eine ungewöhnlich Art zu leben, diese neue „Kunst des Alleinseins. Es ist auch ein wunderschön gestaltetes, ungewöhnliches Buch, dass Spaß mahct zu lesen. Es ist voller interessanter Details, einfühlsam und lebendig und bewirkt es am Ende, uns den Druck zu nehmen, Alleinsein wäre etwas, dessen man sich schämen müsste, etwas Belastendes, Unziemliches, Abzulehnendes. Honjok ist die Antwort darauf und sie ist befreiend. Es ist eines der seltenen wirklich bereichernden Bücher für alle, die allein leben, ob selbstgewählt oder erzwungen. Ich kann dieses Buch nur jeden Großstadtmenschen ans Herz legen. Eine wirklich tolle Sache.

Honjok – Die Kunst, allein zu leben

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von Crystal Tai, Francie Healey
160 Seiten, Allegria (12. Oktober 2020)
ISBN 3793424286
Gebundenes Buch 19,99 Euro

Leseprobe

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