Entwicklungsschritte im Kindergarten

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In einem Garten sollen Blumen und Pflanzen wachsen und gedeihen. In einem wilden Garten geschieht dies von ganz alleine, in allen anderen Gärten durch mehr oder weniger intensive Pflege. Und so ist es auch in einem Kindergarten. Man kann deutlich sehen, welche Kinder eine Kita besuchen und welche nicht. Ebenso ist es mit Kindern, die – leider – einen ganzen Tag in einem Kinderkarten verbringen müssen. Manche kleine Bengel sind ganz schön wild und oft sind es gerade die, die täglich 8 Stunden unter pädagogischer Aufsicht verbringen dürfen. Andere Kinder bleiben nicht so lange dort und sind manchmal auch pflegeleichter. Unsere kleine Tochter geht schon länger in den Kindergarten, allerdings bisher nur drei Stunden täglich. Vorgestern hat sie das erst Mal dort Mittagsschlaf gemacht und seit dem ist sie beinahe wie ausgewechselt und richtig gut drauf!

Mit den Kindergarten- und Hortplätzen ist das ja bekanntlich so eine Sache in Deutschland. Sie sind einerseits für die Eltern sehr teuer – gleichzeitig betonen die Politiker wie wichtig Bildung wäre und wie viel sie dafür täten – andererseits recht unflexibel. Hat sich zwar schon gebessert, aber Betreuungszeiten und von der Behörde bewilligte Stunden passen nicht immer zur realen Lebenssituation. Beispielsweise brauchen wir keinen 8-Stunden-Kita-Schein und haben nur einen für 6 Stunden beantragt (die wir auch nicht unbedingt brauchen und schon gar nicht, wenn man das auf eine Woche rechnet). Die Kitas aber nehmen aus Kostengründen natürlich lieber 8-Stunden-Kinder. Sechs geht gerade eben noch und wir hatten auch Glück dabei. Aber alles was darunter ist, funktioniert in diesem System gar nicht. Jeder Arbeistlose ist eh aufgeschmissen, leidtragende sind aber stets die Kinder.

Die kleine Maus ist manchmal sehr schüchtern

Kürzlich hatten wir Besuch von unseren Nachbarn mit ihren Töchtern. Eine ist so alt wie unsere Kleine, nämlich gut 2,5 Jahre alt. Diese aber ist wesentlich aufgedrehter und unsere schien viel zu schüchtern. Dies bestätigen auch die Erzieherinnen in der Kita, das unser süßes kleines Mädchen manchmal sehr schüchtern ist. Nun dachte ich als sorgender Vater sofort, dass läge vielleicht an mir. War ich zu überhütend? Hatte es etwas falsch gemacht? Aber was? Oder liegt es daran, dass sie ein Einzelkind ist und keine Geschwister hat? Das aber läge auch im Verantwortungsbereich der Eltern. Was also tun? Gar nichts, sie SEIN LASSEN? Oder an dieser Stelle fördern? Sie hat doch alles, was sie braucht, bekommt genug Liebe und Aufmerksamkeit, Herausforderungen und auch mal Grenzen. Es arbeitete in uns, das kann ich sagen.

Bisher hat unsere Maus im Kindergarten nicht schlafen müssen, weil ich sie vor der Mittagsruhe um 12.00 Uhr immer abgeholt hatte. Wir wollten, dass sie in Ruhe und Frieden zuhause im süßen Babybett schlafen konnte und dachten, dass dies bisher für ihre Entwicklung sei. Nach dem Mittagsschlaf war meistens die Mama, die als Lehrerin arbeiten, wieder von der Arbeit zurück, so dass er der Lütten an nichts fehlen musste. Da ich als Freelancer – übrigens mit WordPress Service – sehr flexibel arbeiten kann, war es kein Problem für mich, sie so früh aus dem Kindergarten abzuholen und sie in ihrer vertrauten Umgebung zum Schlafen zu legen. Das wurde in den letzten Wochen allerdings schwieriger, dass sie schon nicht mehr täglich zu Mittag schläft.

Schlafen im Kindergarten

Per Zufall das erste mal im Kindergarten geschlafen

Diese Woche war eine Erzieherin in unserer Hortgruppe krank, eine weitere ist im Urlaub. So kam es, dass eine der beiden Aushilfen nicht wusste, dass unsere kleine Maus NICHT im Kindergarten schläft, sondern von ihrem Vater, nämlich von mir, mittags abgeholt wird. Schwuppidiwupp war das Mäuschen wie auch die anderen Kinder zum Schlafen ausgezogen. Und unsere Tochter war auch schon fast eingeschlafen als ich kam. Auch ihre Kindergärtnerin bestätigte, das sie gesagt hätte, sie wolle auch mal im Kindergarten schlafen. Wie die anderen Kindern eben auch. Und wir haben sie mehrfach gefragt und sie sagte stets – außer vorgestern morgen – ja. Also versuchten wir es. Und siehe da: Gar nichts los. Unser Mädchen hat dort problemlos Mittagsschlaf gehalten und wurde quietschvergnügt am frühen Nachmittag von mir abgeholt. Sie hat am Dienstag nicht nur das erste Mal in der Kita geschlafen, sondern war auch die volle Zeit, nämlich 6 Stunden, in der Krippe. Wir waren sehr stolz. Und sie selbst auch.

So gut gelaunt, so lebendig und vergnügt hatten wir sie nachmittags und bis sie zu Bett ging lange nicht mehr erlegt. Auch morgens ist sie jetzt ganz anderes drauf. Das ist richtig toll mitanzusehen. Wir freuen uns sehr

Fazit
Es tut unsere kleinen Tochter richtig gut im Kindergarten zu sein und dort Mittagsschlaf zu machen. Es ist beinahe so, als hätte sie sich davor nicht recht zugehörig zur Gruppe gefühlt, wie eine Erzieherin vermutete, wenn ich sie zur Schlafenszeit schon abgeholt habe. Sie blüht regelrecht auf, hat offenbar richtig Spaß mit den anderen Krippenkindern und den Erzieherinnen in der Kita zu pennen. Das ist wirklich erstaunlich. Denn sie kann sich ja noch nicht richtig äußern, es läuft noch sehr viel unbewusst ab. Sie hätte ja nur sagen brauchen, dass sie dort auch mal schlafen möchte. Wie die anderen. Andererseits ist sie auch gern beim Mama. Klar. Aber das passt ja zusammen – nur etwas später! Wir alle was gelernt. Es ist ein toller Entwicklungsschritt, den sie gerade gemacht hat. Sie ist noch ein klitzekleines Stückchen unabhängiger geworden. Toll.

Fotos: Titelbild Monceau; Schlafendes Kind Kirill Kedrinski

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