Buchtipp: Fische, die auf Bäume klettern von Sebastian Fitzek

Cover-Ausschnitt: Fische, die auf Bäume klettern

Sebastian Fitzek merkt an, dass er kein Rollenvorbild ist. Siehe dazu das Video am Ende dieses Beitrags, in dem er aus seinem Buch Fische, die auf Bäume klettern liest und ein paar Dinge erklärt. Beispielsweise das Gesetz der „Entropie“, nach dem alle Dinge natürlicherweise der größten Unordnung zustreben, etwa wenn der Mensch älter wird, seine Zellen verändern sich und stirbt, Autobahnen werden löchrig, die Wohnung unordentlich usw. Daher gäbe es keine Perfektion. Das wäre natürlich ein Argument für seine Kinder, erklärt er, ihre Kinderzimmer eben nicht auszuräumen wegen der Entropie. Nein, er blieb dabei sein Buch zu Ende zu schreiben, es endlich fertig zu bekommen und nicht der Entropie nachzugeben. Denn das Buch ist am Ende ein langer Brief an seine Kinder, eine „geistige Hinterlassenschaft für seine Kinder“, für die er 5 Jahre gebraucht hat. Oha. Aber er hätte das Buch doch eher für sich anstatt für seine Kinder geschrieben. Ist doch klar.

Es ist ein Ratgeberbuch und soll ein Kompass sein „für das große Abendteuer Leben“. Das Erstaunlich dabei ist, das Fitzek eigentlich Romanautor ist. Dich offenbar hat ihn seine Vaterschaft dann doch anderes bewegt, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Jedenfalls ist es ein sehr intimes, authentisches und gutes Buch geworden, von dem wir alle etwas lernen können.

„Viele glauben, dass Ziel im Leben wäre es, seine Träume zu verwirklichen. Ich sehe das anders. In meinen Augen sind Träume der dringend benötigte mentale Treibstoff, den wir brauchen, um ein anderes, nicht zu klärendes Ziel zu erreichen.“
Wie haltet ihr das? Habt ihr noch Träume. Welche? Sie die realistisch oder abgehoben? Egal. Lest das Buch, denkt nach. Es ist hochinteressant. Das Thema mit dem Treibstoff der Träume klingt etwas nach Michael Endes Momo, aber viel modernen und eben nicht in eine Geschichte verwoben. Denn die Rechnung, ist später etwas zu gönnen, wie das wir jetzt arbeiten (Michael Endes „graue Männer“ von der „Zeit-Spar-Kasse“), ist eine Wette auf die Zukunft, die wir verlieren könnten. „Wir verwetten unsere Zeit gegen Geld, das wir später einmal gegen Glück einzutauschen hoffen“. Was für ein Satz. Toll. Denn so ist es. Aber welche Schlussfolgerung, welche Erkenntnis für unser Leben gewinnen wir daraus?

Das große Abenteuer namens Leben ist eine Reise

Eine weitere Erkenntnis Fitzeks ist, dass wir so gerne Geschichten lesen, weil das eben auch eine Reise ist. Eine Fantasiereise. Das Leben ist eine Reise und jedes Buch ist eine Reise. Für Sebastian Fitzek kommt es daher im Leben eben nicht darauf an, „jeden Tag glücklich zu sein oder jeden Tag immer nur das zu machen, was einen glücklich macht, sondern dass man so viele Reisen wie möglich im Leben machen sollte“. Das Buch ist voll mit solchem nachdenkenswerten Impulsen, Geschichten und Gedanken.

Gut ist, dass der Autor aus der Perspektive eines Vaters schreibt und das mit dem Werkzeug eines erfolgreichen Schriftstellers. Ich meine ja, dass Eltern einen besonderen Zugang zum Leben haben, einen verantwortlicheren, tieferen vielleicht. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Aber ich hätte diesen Blog nicht und würde nicht Fische, die auf Bäume klettern besprechen, wenn ich nicht Vater wäre und ein Verantwortungsgefühl nicht nur meiner Tochter gegenüber, sondern dem Leben gegenüber habe. Vielleicht ist es das, was mich an Fitzek und seinem Buch zu anzieht, was es mir so sympathisch macht und wo andocken kann. Das Gemeinsame Empfinden der Tiefe des Lebens und unserer Verantwortung, das Beste daraus zu machen. Das unperfekt Beste.

Fische, die auf Bäume klettern: Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben

Bestseller-Autor Sebastian Fitzek stellt sich in diesem Buch den existentiellen Fragen: Was zählt im Leben? Wie findet man sein Glück? Welche Lebensziele sind richtig? Was lernt man aus Niederlagen? Und wie geht man mit seinen Mitmenschen um? In spannenden persönlichen Episoden erzählt er, was im Leben wichtig ist und wie ein glücklicher Lebensweg gelingen kann.
Inspiriert wurde Sebastian Fitzek zu diesem Buch durch das Vatersein – und die Frage, was er seinen Kindern für das Leben mitgeben würde, wenn ihm nicht mehr viel Zeit bliebe. Und so ist Fische, die auf Bäume klettern ein sehr persönliches Vermächtnis eines Vaters an seine noch jungen Kinder, zugleich aber ein Buch für alle, die Halt suchen und sich der Werte, die ihnen wichtig sind, vergewissern möchten.

Sebastian Fitzek – Fische, die auf Bäume klettern | Das Taschenbuch

Fazit
„An Fitzek kommt echt keiner vorbei.“ Rheinische Post
„Sebastian Fitzek scheut weder die große Sinnfrage noch die Preisgabe sehr persönlicher Informationen.“ Westdeutsche Zeitung
„Mit Sicherheit das persönlichste Buch des Autors.“ Bild am Sonntag
„Fitzek, der sonst so routiniert von Gewaltmördern schreibt und hartgesottene Ermittler das Gruseln lehrt, zeigt jetzt seine sensible Seite.“ Frankfurter Neue Presse
„Herzenswarm statt eiskalt.“ Abendzeitung
„Das Erfolgsgeheimnis? Der Mann hat keine Leser, er hat Fans!“ Brigitte

Fische, die auf Bäume klettern: Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben

Buch hier kaufen
von Sebastian Fitzek
320 Seiten, Knaur TB (3. August 2020)
ISBN 3426790521
Taschenbuch 12,- Euro

Video Fische, die auf Bäume klettern

Sebastian Fitzek liest aus „Fische, die auf Bäume klettern“ – LovelyBooks Livestream-Lesung

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Ein Kommentar

  1. Dieses Buch wurde ja allerorts hochgelobt, wobei ja Fitzek wirklich ein eher überschätzter Autor ist.
    Solche Töne hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
    Danke für die Vorstellung

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