Ich hatte hier schon ein ähnliches Buch von Katharina Saalfrank vorgestellt. Da aber die Rest der „Schwarzen Pädagogik“ sehr tief in uns eingebrand sind, kann man nicht oft genug wiederholen und betonen: Es geht auch ohne Strafen.
Aus meiner Sicht ist dies eine wichtige Maßnahme für eine andere Gesellschaft, für ein anderes, nicht destruktives Wirtschaftssystem, für eine humanere Welt. Kinder sind wehr- und machtlos. Wir Erwachsenen machen es und oft sehr leicht, in dem wir unerwünschten oder scheinbar falsches Verhalten der Kinder mit Strafen belegen. Dabei geht es viel mehr um Konsequenzen, um Dialog, also BEZIEHUNG und um die Vorbildfunktion. Um Augenhöhe, was eigentlich Würde meint.
In diesem Buch Es geht auch ohne Strafen – Kinder auf Augenhöhe begleiten geht es daher auch um „Handlungsalternativen für kritische Momente“. Es werden „typische Konflikte in der Familie, in der Schule und der Kita“ beispielhaft aufgezeigt. Und natürlich werden die subtilen Strafen, der Einsatz von Macht in all ihren Facetten aufgezeigt, um einen Blick für die Sache zu bekommen. Denn Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
Aida S. de Rodriguez war Projektmanagerin in einem Weltkonzern, bevor sie radikal ihre Wertorientierung in den Mittelpunkt ihrer Berufstätigkeit stellte. Sie ist eine der beiden Gründerinnen der APEGO-Schule in Berlin, die komplett ohne Straf- und Belohnungssysteme auskommt und in der alle die Kinder betreffenden Entscheidungen auch gemeinsam mit den Kindern getroffen werden. Mit ihrem gemeinnützigen Verein Madrina Sophia e. V. setzt sie sich in Deutschland und Lateinamerika für das Recht von Kindern auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Aufwachsen ein. Sie bloggt erfolgreich auf elternmorphose.de und administriert seit mehreren Jahren die Gruppe „unerzogen“ auf Facebook. Derzeit widmet sie sich der Gründung der APEGO-Kita in Berlin und ist als Coach und Trainerin für interkulturelle Kompetenzen sowie als Beraterin für Veränderungsprozesse eine gefragte Expertin. Ihr Familienleben mit drei Kindern ist multilingual und interkulturell geprägt.
Fazit
Besonder hervorheben mochte ich den hinteren Teil des Buches: „Womit du sofort beginnen kannst: 28 Alternativen zur Strafe.“ Diese Tipps sind wirklich wertvoll. Denn natürlich haben Eltern oft Schwierigkeiten mit schwierigen Situationen umzugehen und nicht zu bestrafen. Etwas bei zu viel Medienkonsum oder bei der Verweigerung im Haushalt etwas mitzuhelfen, das Zimmer aufzuräumen oder andere Wünsche der Eltern zu erfüllen. Dabei macht jeder Fehler. Das Kind und auch du als Erwachsener. Und als Erwachsener kann man sehr viel tun bei diesen Konflikten – anstatt zu strafen. Nach Alternativen suchen, kreativ sein, eine neue Chance geben, etwas gemeinsam unternehmen. Tipp 16 „Erhöhe keine Konfliktkompetenz“. Und das gilt eigentlich für jeden Erwachsenen, da wir ja nicht nur Konflikt mit den Kindern haben, sondern da Konflikte zum Leben dazu gehlren. In diesem Sinne ist es ein sehr sinnvolles Buch und gerade ls Geschenk wärmstens zu empfeheln.
Es geht auch ohne Strafen – Kinder auf Augenhöhe begleiten. Impulse für Familie, Kita und Schule
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von Aida S. de Rodriguez
208 Seiten, Kösel-Verlag (28. Oktober 2019)
ISBN 3466311276
Broschiert 18,- Euro
Es geht auch ohne Strafen Leseprobe
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