Ich bin Mann und Vater und schreibe hier über Väter- und Männerthemen, über Familie, Kinder, Erziehung, Partnerschaft und Familienpolitik. Was „Frausein heute“ bedeutet kann ich nur von Aussen betrachten und ist auch nicht mein Thema. Aber vielleicht doch, da ich ja unmittelbar von der tiefen Krise, in der das „Frausein heute“ steckt betroffen bin – etwa in Form einer Heile-Welt-Familienpolitik, der feministischen Macht in diesem Bereich, in der Grundschule, in der Lehrerinnen dominieren, in der Freizeit mit meinem Kind, wo Männer die Ausnahme sind usw. usf. Und da entdecke ich den Beitrag „Ich schäme mich für mein Geschlecht“ auf WELT.DE, der die schwerwiegende Identitätskrise der modernen Frau brillant erhellt. „Die erste Hälfte deines Lebens versauen dir deine Eltern und die zweite die Kinder – hat Autorin Julia Friese von Barbara Schöneberger gelernt“. Schauen wir hin.
Es ist ein echt klasse Artikel von Frau Friese und zeigt messerscharf, was ich an dieser Frau Schöneberger und an anderen wie etwa Ina Müller, Bettina Böttinger und wie sie alle heißen, nie mochte. Davon und von solchen klugen Frauen wie Julia Friese, die sich sehr reflektiert mit dem Thema „Frausein heute“ auseinandersetzen, brauchen wir mehr. Viel mehr.
Hier Auszüge aus Frieses Beitrag Moderne Frauen – Ich schäme mich für mein Geschlecht
„Sehr viele lachen über eine Tatsache, die wirklich überhaupt nicht lustig ist: Die „Frau“ ist der „Frau“ größter Feind. Woran das liegen könnte? Vielleicht ja daran, dass sie alle unglücklich sind, denn knapp die Hälfte aller befragten berufstätigen Frauen gibt laut der Rheingold-Studie an, unglücklich zu sein, da zwischen Job und Familie nichts mehr von ihren Bedürfnissen übrig bleibe.“
Und:
„Wer wissentlich mit jemandem ein Kind bekommt, der sich darum nicht oder nur wenig kümmern will, ist, sofern ihm das nicht gefällt – entschuldigen Sie bitte meine Härte –, selbst schuld. Kein Staat und keine Politik kann einer Frau bei der Gleichberechtigung helfen, die sie selbst nicht für sich einfordert. Sie mögen keinen Chauvinismus? Dann heiraten Sie als Erstes doch schon mal bitte keinen Chauvinisten!“
Nun, ich will mich kümmern und eine Frau verhindert das bis auf rüdimentiere Wochenendereste und einen schlappen Nachmittag mit brutalster Gewalt. Das ist die andere Seite. Wenn ich so darüber nachdenke und mich der Frauen, die ich kenne und kennengelernt habe, entsinne, dann geht mir ein Licht auf: Nicht „der Mann“ steckt in einer tiefen Krise. Es ist die „moderne Frau“.
Mit Bier in der Hand und einen Glimmstengel zwischen den Kiemen stimmen die jungen Dinger sich schon mal darauf ein, was einmal auf sie wartet. Kinder stören bei allem. Es ist normal, dass die Männer, die Frau sich anlacht, Peifen sind. Aber nun, ich bin ein Mann und habe meine eigenen Themen. Dieser Artikel aber bringt ziemlich helles Licht in die ganz finsteren Ecken der fraulichen Existenz in unserer Gesellschaft.
Nach meiner Erfahrung denken manche Leute einfach nicht genau nach, was sie anderen Leuten in diesem kurzen Leben alles antun. Na ja …
Leider ist der Artikel auf WELT.DE kostenpflichtig gesperrt. Bei einem solch wichtigem Thema „Frausein heute“ sehr bedauerlich.
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