Drew Daywalts Tagebuchroman über Sam, den selbsternannten „Nein-Sam“, öffnet ein Fenster in den Kopf eines Hundes, der glaubt, die Welt verstanden zu haben – und damit herrlich scheitert. Seine Missverständnisse sind so liebevoll geschildert, dass man ihn sofort ins eigene Wohnzimmer setzen möchte.
Ein Einstieg voller Wärme
Sam beginnt sein Leben bei einem einsamen älteren Mann, der ihn mit laufendem Fernseher allein lässt. Als Sam im Tierheim landet, das er für ein Gefängnis hält, und anschließend von Justin und dessen Familie aufgenommen wird, deutet er das als spektakuläre Befreiungsmission. Und ab diesem Moment wird jede Alltagsszene zu einer Action-Sequenz, die nur Sam sieht.
Missverständnisse, wohin man schaut
Staubsauger? Killerroboter. Föhne? Monster. Eisverkäufer? Verdächtige Bedrohung.
Nur zwei zwielichtige Gestalten vor dem Haus stuft Sam als harmlose Freunde ein. Dieses ständige Danebenliegen erzeugt nicht nur Lacher, sondern weckt Empathie: Wir erleben, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können – und wie ehrlich Sams Beschützerdrang wirkt, auch wenn er komplett falsch abbiegt.
Ein Mops, der mehr fühlt, als er versteht
Sam kann „Gefühle riechen“ und nimmt Emotionen intuitiv wahr. Seine Naivität mischt sich mit einem übergroßen Ego, das jede Situation völlig überzeichnet. Gerade diese Kombination macht ihn für Kinder greifbar: ein Held, der keiner ist, und doch unbedingt einer sein will.
Themen, die Kindern Mut machen
Zugehörigkeit, Vertrauen, Mut zum Fehler – die Geschichte zeigt, dass man nicht perfekt sein muss, um wichtig zu sein. Sam tapst durch Peinlichkeiten und Missverständnisse, wächst daran und wird zum Symbol dafür, dass Liebe nicht von fehlerfreiem Verhalten abhängt.
Sprachwitz und starke Bilder
Die Tagebuchform lässt uns direkt in Sams Kopf hören – nah, warm, dialogreich. Die Illustrationen von Mike Lowery setzen Sams Fantasie in klare, pointierte Bilder um: Monster, Roboter, überdrehte Dramen – alles auf charmante Art überzeichnet. Perfekt für Kinder ab etwa acht Jahren, aber ebenso köstlich für Erwachsene, die gerne vorlesen.
Warum dieses Buch bleibt
Weil Sam eine Figur ist, die zeigt, wie viel Humor in der Wahrnehmung steckt – und wie viel Herz in einem kleinen Mops, der einfach dazugehören will. Nein-Sam ist ein Antiheld, der die Welt falsch liest und trotzdem alles richtig macht.
Alle nennen mich Nein-Sam – Ein ahnungsloser Mops beißt sich durch
Autor: Drew Daywalt
Übersetzung: Alexandra Rak
Illustrationen: Mike Lowery
Deutsche Erstausgabe
224 Seiten
ISBN 978-3-423-76585-5
Erscheinungstermin: 11. September 2025
Verlag: dtv
Lesealter: ab 8 Jahren
Buch schnell hier bestellen!



