Kürzlich aß ich ein Kalbsschnitzel. Meine Tochter (16) meinte, da könnte ich auch gleich einen kleinen Hund, einen Welpen essen. Weshalb essen wir Kälber, aber keine kleinen Hunde? Berechtigte Frage. Die weiterführende Frage ist, wie wir mit den sog. Nutztieren umgehen. Pferchen wir sie ein, bis wir sie umbringen und aufessen, legen sie an die Kette und mästen sie schnell? Eine Aktion von foodwatch sorgt für Aufsehen.
Über eine Million Rinder stehen in Deutschland buchstäblich am Band. Fixiert am Hals, kaum Bewegungsfreiheit, kaum Würde – und das im Jahr 2025. Agrarminister Alois Rainer zeigt sich bisher unbeeindruckt: kein klares Enddatum, keine verbindliche Strategie zur Abschaffung der Kettenhaltung, nicht einmal eine Stellungnahme zu 55.000 gesammelten Unterschriften. Das ist eine Haltung, die nicht zu einem modernen, aufgeklärten Land passt.
Ein kreativer Protest von foodwatch
Foodwatch will das nicht länger hinnehmen und ruft Familien, Kitas und Schulen dazu auf, gemeinsam Protest-Kühe zu basteln. Bunte Pappkühe, verziert mit eigenen Botschaften – mal liebevoll, mal wütend, immer klar. Am 17. Dezember 2025 stellt foodwatch diese Kühe auf Milchkartons vor dem Landwirtschaftsministerium auf. Ein symbolisches Feld aus Farbe und Fantasie, das eine politische Botschaft trägt: Tiere sind fühlende Wesen, keine Maschinen.
Es ist eine dieser kleinen, anschaulichen Aktionen, die Kindern zeigen können:
Man kann Dinge verändern. Man kann Haltung zeigen. Und Politik gehört nicht nur in Talkshows, sondern mitten in unser Leben.
Mitmachen? Geht schnell – und macht Kindern Freude
Die Bastelvorlage ist simpel. Ausdruck, Farbe drauf, eine Botschaft schreiben, abschicken – fertig. Wer mag, bastelt gemeinsam mit seinen Kindern oder Enkelkindern. Wer eine Kita oder Schule kennt, kann die Aktion weiterreichen. Je mehr Kühe dort stehen, desto sichtbarer wird der Druck auf die Politik.
Deadline für alle Einsendungen: 5. Dezember 2025.
Denn die Installation soll vor Weihnachten stehen – genau dann, wenn sich niemand der Frage entziehen möchte, wie wir mit Tieren umgehen, die uns ernähren.
Weil es um Verantwortung geht. Und weil Väter ihren Kindern vorleben, wie man für das Richtige einsteht – mit Herz, Verstand und einer Portion Kreativität. Die Frage, wie wir Tiere behandeln, ist nicht nur Landwirtschaftspolitik. Sie ist ein Spiegel unserer Haltung zum Leben, zu Lebewesen und unserer Bereitschaft, Missstände klar zu benennen.
Diese Aktion macht es leicht, selbst Teil davon zu sein. Und vielleicht ist sie sogar ein Einstieg für Gespräche zu Hause: über Tierschutz, über Landwirtschaft, über Macht – und darüber, warum manche Dinge sich nur verändern, wenn genug Menschen laut werden.
Link: www.foodwatch.org/de/mitmachen/lasst-die-kuh-los-ketten-haltung-verbieten



