Führungskräfte und ihr Zugang zu sich selbst

Führungskräfte sind oft keine guten Vorbilder

Der „Führungskräfte-Coach“, Wirtschaftsmathematiker, Speaker und Coach für kluge und intelligente Menschen in Unternehmen, Christoph Theile sagt: „Was sie fast alle eint ist, dass ihnen der souveräne und authentische Zugang zu ihren Emotionen fehlt.“

Für mich ist das eine Aussage mit echter Sprengkraft. Ich meine, mir ist das sofort klar. Auf Business-Ebene finden sich die Blender, Drogensüchte, Schönsprecher – nicht nur „Männer“ – Leute, die Bullshit reden, den ganzen Tag, die Erfolg brauchen, die technische „denken“, die irgendwas sehr gut können und tun – aber keinen „souveränen und authentischen Zugang zu ihren Gefühlen haben.

Nach meiner Erfahrung liegt das an zwei Gründen:

  1. An der mangelnden Vaterbeziehung bzw. am Umgang mit Gefühlen der Zuneigung in der Ursprungsfamilie
  2. An der Bild, an Schule und Uni. Die einseitige Fixierung auf Leistung und Konkurrenz lässt Potential verkümmern und führt zu einer nachhaltigen Entmenschung, die in Burnout, Drogensucht, Scheidungskrieg und Depressionen endet.

Das WIR alle so etwas mitmachen – in Partnerschaften, Unternehmen, im Freundeskreis – liegt daran, dass wir, etwa in der Schule, ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich selber bin anders gebaut. Ein Entfremdung von meinen „Emotionen“ – also von Teilen meines eigenen Inneren – ist nicht möglich ohne relativ schnell Symptome zu entwickeln. Eine Art Schutzmechanismus. Man muss sich selber sehr gut kennen, um gut mit sich und anderen zu sein. Das ist der Kern.

Aber mich erschüttern solche Aussagen dieses Coaches. Hier liegt für mich der Schlüssel zur Zerstörung der Natur, des Klimas und der Lebenwesen. Die Fixierung auf äußeren Erfolg, auf Leistung und Härte, auf frühes Aufstehen und technisches Denken, führt nicht nur geradewegs in die persönliche Katastrophe – beim anderen früher, beim anderen später – sondern ebnet den gesellschaftlichen, globalen Weg zu Rücksichtslosigkeit, Gleichgültigkeit, Fake News und den Tot ganzer Lebenswelten („Ökosystemen“, ein scheußliches Wort aus der emotionslosen Businesswelt).

Ich bin eben auch freischaffend, um den eingangs genannten emotionslosen Entscheidungsträgern aus dem Weg zu gehen. Ich ertrage die kaum. Und, diese Bemerkung sei mir erlaubt, ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Frauen diesen Weg mitgehen. Aber auch sieh sind durch die Leistungsmühle der Schulen gegangen, hatten einen DISTANZIERTEN Vater und eine latent depressive Mutter.

Das muss aufhören. Wir alle brauchen andere Vorbilder, andere Typen, andere Führungskräfte, die etwas anderes wollen.

Quelle: Morning Briefing Podcast von Gabor Steingart Nr. #60

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