Buchtipp: Rabenliebe – Eine Erschütterung

rabenliebe

Ich hörte soeben auf Deutschlandradio Kultur eine Besprechung des Buches „Rabenlieb“. Und sofort erinnerte ich mich an einen Talkshowauftritt des Autors Peter Wawerzinek. Er hat offenbar einen sehr persönliches, ergreifenden und literarisch wertvollen Roman geschrieben, in dem er sein Kindheitstrauma verarbeitet. Notgedrungen verarbeitet. Seine Sprache wurde sehr gelobt und er gewann mit „Rabenliebe“ 2010 den renomierten Ingeborg-Bachmann-Preis.

Buchtipp: Rabenliebe - Eine Erschütterung. Romain eines verlassenen Kindes

Wawerzinek wurde als 2-jähriges Kind von seiner Mutter verlassen. Er „verbrachte zehn Jahre in staatlichen Kinderheimen, bis er von einem Lehrerehepaar adoptiert wurde“. Er hat eine Schwester, die wichtig für ihn war, die aber selten Erwähnung findet. Und er ist nicht zerbrochen und ein erfolgreicher Schriftsteller geworden.

Die Jurorin Meike Feßmann plädierte für Peter Wawerzinek mit folgenden Worten:
„Ich stimme für einen Text, der die Lebenswunde seines Autors preisgibt und mit Hilfe der Fantasie in etwas verwandelt, an dem der Leser teilhaben kann. Eine Prosa, die ein großes Geschenk ist und die enorme Bedeutung der Sprache für das Dasein nicht nur behauptet, sondern ganz konkret vorführt. Ich stimme für die ‚Rabenliebe‘ eines verlassenen Kindes, für Peter Wawerzinek.“

Der 1954 in Rostock geborene Autor erhielt die Auszeichnung in Klagenfurt für einen Auszug aus seinem autobiografischen Text „Ich finde Dich/Rabenliebe“. Quelle: lesekreis.org

„Ich habe gedacht, wenn ich mich schreibend verschenke, entfliehe ich dem Teufelskreis der Erinnerung. Schreibend bin ich tiefer ins Erinnern hineingeraten als mir lieb ist“ befindet, Eichendorff zitierend, der Ich-Erzähler in „Rabenliebe“. Das „Winterkind“ nähert sich schreibend seinem ersten erinnerten, „mit Schneefall versehenen Tag“ an, und der kindlichen Verlassenheit als Waise im DDR-Kinderheim. Durchsetzt ist der Text mit Zeitungsschnipseln und Notizen elterlicher Gewalt.Quelle: bachmannpreis.eu

„Wenn ich mal was sagen darf: Es war nicht einfach, das zu schreiben, mich der eigenen Biographie zu nähern und ich habe Jahrzehnte dafür gebraucht – aber irgendwann muss man auch zu einem Schluss kommen. Irgendwann werde ich vielleicht auch mal lustige Bücher schreiben“, sagte der Auto Peter Wawerzinek bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur.

„Ein Buch wie ein Erdbeben. Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte.“ Aus der Kurzbeschreibung des Buchumschlags.

Buchtipp: Rabenliebe: Eine Erschütterung [Gebundene Ausgabe] von Peter Wawerzinek

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Ein Kommentar

  1. Klingt sehr spannend das Buch, ich werde es mir auf alle Fälle nochmal näher anschauen und versuchen etwas über das Buch zu finden.
    Liebe Grüße
    Saskia

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