Geschichte von Keuchhusten, Masern und Co.

Fieber messen

Kinderkrankheiten sind vielfältig: Von Keuchhusten und Masern bis hin zu Windpocken und Mittelohrentzündungen können sich die Kleinen allerlei einfangen. Die Erkrankungen sind immer eine Quälerrei und als Eltern leidet man natürlich mit, wnn man sein Kind hochfiebrig und mit Schmerzen leiden sehen zu muss. Doch sogenannte Kinderkrankheiten sind im Kindesalter am besten zu überstehen. Gegen viel dieser Krankheiten existieren bereits ausgereifte Impfungen, da manche so alt sind wie die Geschichte selbst. Die Geschichte der Menschheit und ihrer Krankheiten.

Pertussis: Der 100-Tage-Husten

Keuchhusten wurde bereits im 1. Jahrtausend in China unter dem Namen 100-Tage-Husten bekannt. Doch erst im 16. Jahrhundert beschäftigte sich ein französischer Arzt namens Guillaume de Baillou eingehend mit der Kinderkrankheit und grenzte diese Art von Husten vom sogenannten Krupphusten ab. Etwa ein Jahrhundert später wurde der Husten erneut zum Thema, diesmal jedoch in England. Hier setzte sich der populäre Mediziner Thomas Sydenham mit dem Husten auseinander und gab ihm die Bezeichnung Pertussis, was im Lateinischen so viel wie starker Husten bedeutet. Doch auch er konnte bezüglich des Erregers nicht viel Erkenntnis erlangen und ließ von der Krankheit ab. Schließlich kam es im 18. Jahrhundert zu großen Epidemien, wodurch die Ärzte sich erneut mit Pertussis beschäftigten. Doch erst 1906 schaffte es der belgische Bakteriologe Jules Bordet gemeinsam mit seinem Kollegen Octave Gengou, den Krankheitserreger des Keuchhustens zu isolieren. Allein durch diesen Schritt konnte eine Entdeckung des Impfstoffs ermöglicht werden, welcher schließlich 1933 eingeführt wurde.

Tödliche Vergangenheit: Masern

Die uns bekannten Masern haben eine wesentlich umfangreichere Geschichte als der Keuchhusten. Sie wurden das erste Mal im 7. Jahrhundert beschrieben und von einem persischen Arzt im 10. Jahrhundert als enorm gefürchtet eingestuft. Bereits im Mittelalter kam es zu den ersten Epidemien, welche zahlreiche Opfer forderten. Weiterhin schleppten die Europäer die Krankheitserreger der Masern als auch das der Pocken, des Keuchhustens und des Typhus mit in die Neuentdeckung Amerika ein. Ein Großteil der einheimischen Bevölkerung starb an diesen Krankheiten, da sie keinerlei Immunität besaßen. In Santo Domingo, Guatemala, Mexiko und in ganz Mittelamerika kam es zu verheerenden Massensterben durch die Kinderkrankheit. Erst 1954 kam es dazu, dass der Virus erstmalig isoliert werden konnte, was schließlich zur Entwicklung des ersten Impfstoffs führte, der im Jahre 1963 erhältlich war.

Unscheinbar: Poliomyeitis

Die Kinderlähmung oder auch Poliomyelitis, kurz Polio, besitzt eine ganz andere Geschichte. So fand man bereits auf einer ägyptischen Steintafel eine Abbildung eines Mannes, der unter einer Deformation des Beines zu leiden schien. Allerdings fanden sich im Gegensatz zu Masern oder Pocken im Laufe der Zeit keine größeren Epidemien. Sie fanden sich erst Ende des 19. Jahrhunderts ein, als sich die hygienischen Lebensbedingungen verbesserten. Dadurch ließ die Autoimmunisierung enorm nach und mehr Kinder erkrankten am Polio-Virus. 1894 gab es in den Vereinigten Staaten die erste Epidemie, bei der 123 Fälle gezählt wurden, wobei die Hälfte ohne Folgeschäden genesen konnte. Daraufhin beschäftigten sich mehr Mediziner mit der Kinderlähmung. Albert Sabin erreichte 1960 schließlich mit seinem abgeschwächtem Lebendimpfstoff einen Durchbruch.

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2 Kommentare

    1. Danke für den Link und den Hinweis.

      Es sind sehr interessante Gedanken von denen ich auch einige nachvollziehen kann.
      Am Ende ist es aber so, das wir Menschen sehr, sehr erfolgreich sind und immer älter werden. Weniger Kriege, weniger Gewalt, weniger Armut. Mehr Sicherheit, Wohlstand und auch Gesundheit.

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