Zwischen Pregnant Hill und Steuerbauch

Baby - Pregnant Hill und Steuerbauch

Im Mai hatte meine Mutter mich auf eine Bus-Tour nach Berlin eingeladen. Das besondere war der Reiseführer. Johannes Kahrs (SPD, MdDB). Sehr beredt unterhaltsam erklärte er uns die Hauptstadt. Unter anderem, dass der Berlinder Stadtteil „Prenzlauer Berg“ wegen seiner vielen jungen Familien – und Schwangerschaften – auch Pregnant Hill genannt wird. Wie der Spiegel enthüllt, handelt es sich bei dem angeblichen Babyboom“ um Die Kinder-Lüge vom Prenzlauer Berg. Mir ist das doch wumpe.

Ich lebe ja selbst in einem Stadtteil, in Hamburg-Ottensen mitten in Altona an der Elbe, der sehr viele Kinder, Familien, Kindergärten, Spielplätze und Schwangere beherbergt, so dass ich denke, die Kinderdichte hier ist die höchste der Republik. Aber die ist nur gefühlt. Ich könnte mir jedoch lebhaft vorstellen, dass die Deutsche Post aus Altona die meisten Grußkarten zur Geburt – Geburtskarten – verschickt. Dabei lautete eine Meldung, dass in Bielefeld immer mehr Kinder geboren werden. Allerdings meint DIE WELT in ihrem Wirtschaftsteil: Den Deutschen fehlen mehr Kinder zum Glück. Also was denn nun? Und warum werden nicht jedes Jahr gleich viele Kinder geboren?

Jedenfalls ist der Bauch einer Schwagerin nicht der Steuerbauch, auch wenn viel Geld dort hineingepumpt wird. Aber nicht für die freien Hebammen, die sind irgendwie am Arsch. Trotz Steuerbauch, der eigentlich genug Geld abwerfen dürfte. Aber Hebammen werden wiederum von der Krankenkasse bezahlt. Und verkaufen auch keine Geburtskarten. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste.

Nach dem ich spät noch Vater geworden bin und viel, viel früher im Leben – trotz allem – eine Familie hätte gründen sollen, habe ich kein Verständnis mehr für junge Leute, die mit Anfang dreißig weder eine Familie haben, noch planen. Sie denken entweder, sie haben noch ewig Zeit oder glauben, den richtigen Partner noch nicht gefunden zu haben. Diese Einwände verstehe ich Recht gut. Aber die Lebenserfahrung spricht eine etwas andere Sprache. Von ein Wille ist, da ist auch ein Weg, weiß der Volksmund. So und nicht andere ist es auch.

Ich für meinen Teil will nach der Wahl ohne diesen schrecklichen Steuerbauch leben, aber nie mehr ohne Kinder. Auch ohne Elterngeld, wenn es sein muss, hört ihr, werte Poltiker!?

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Ein Kommentar

  1. Eines war mir ab meinem 13. Lebensjahr klar, als mein kleiner Bruder zur Welt kam, namlich: Ich möchte später einmal Kinder haben. In diesem zarten alter wusste ich sogar schon, dass ich mein Kind einmal, sofern möglich, in einem Gebutrshaus zur Weltbringen möchte. Nun kam erstmal die Schule, dann die Ausbildun. Schon mit 21 habe ich aufgehört hormonell zu verhüten, da diese ja die Fruchtbarkeit einschränken kann, etc. Mit 22 frage mich meine erste große Liebe, ob ich nicht ein Kind mit ihm möchte. gerade ausgelernt und in der „Erwachsenen Welt“ angekommen. Meine Antwort lautete, Nein. verständlich.
    Mit 26 war ich dann auch ankommen in der Welt, sicherer Job, einen tollen Partner und eine Wohnung in einer Gegend in der ich mir super vorstellen konnte Kinder großzuziehen. „Hamburg-Ottensen bzw. Hamburg Bahrenfeld“. Mein Partner und ich waren uns einig, ja, wir beginnen mit dem „Baby-Plan“. Und im Juni 2015 sollte es losgehen. Tja, da hatte man schon alles geplant,welche Kita, wer bleibt wie lange Zuhause, wo zur Schule, sogar ein halbes Kinderzimmer liegt schon auf dem Dachboden(weil die Sachen sonst weggeworfen worden wären,etc.)und und und. Aber das Leben ist nunmal ein Arschloch. 6 monate später war ich immernoch nicht schwanger. Zwei meiner Freundinnen wurden schwanger und im Sommer kam die große Frage. „Und wie sieht es bei euch aus? oder Wann ist es denn bei euch soweit?“ Das war ein schlag in Gesicht! Und nun, zwei Jahre später ist eine Schwangerschaft immernoch nicht in Sicht. Langsam verliert man den Glauben daran. Diesen Herbst werden mein Partner und ich heiraten, das hat finanzielle Vorteile bei der Repruktionsmedizin. Aber eines ist mir schon jetzt klar. Ich möchte nicht auf biegen und brechen ein Kind. Dazu ist mir meine physische und psychisch Gesundheit und meine Patnerschaft viel zu wichtig. Und eine Adoption ist für mich keine Option.

    Nun ist es so, dass ich regelmäßig deinen Blog lesen und nun bin ich doch etwas empört. Selbst wenn ein Paar mit Anfang Dreißig einem Außenstehden gegenüber sagt, es plane keine Kinder oder habe sich dazu noch keine Gedanken gemacht, heißt das ja nicht, dass sie sich „intern“ mit dem Thema beschäftigen oder nervigen Fragen einfach aus dem Weg geht.
    Also mein Statement, wo ein Wille ist, und mag er noch sooo groß sein, ist leider nicht immer ein Weg und wenn man schon Hebammen-Fachliteratur hoch und runter gelesen hat.

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