Das Ende der Liebe

Angerostete Liebesschlösser

Das Gespräch mit Frederike gestern zum Thema „Liebe“ war sehr gut. Selten so etwas. Ich stelle halt ganz konkret und immer wieder fest, dass sehr viele Menschen nicht bereit sind zu „lieben“. Ich habe keine Ahnung, worauf sie warten. Dass endlich alles vorbei ist? Sie endlich Glück haben? Warten sie auf den Ritter, der sie auf Händen trägt und vor lauter Bewunderung in der Mitte zersägt und sie danach heil aus der Kiste springen? Keinen Ahnung, wirklich.

Sie haben keine Zeit, es passt nicht zu ihrem Leben, sie sind nur mit sich selbst beschäftigt, besetzt, verletzt, unglücklich „verliebt“, sie haben keinen Platz, arbeiten und arbeiten und arbeiten, sie betrinken sich gern, qualmen bis der Arzt kommt und haben öfter Visionen, nämlich ganz klare Vorstellungen wie ein Partner und eben die Liebe gefälligst zu sein haben. Da geht dann naturgemäß gar nichts. Es ist allzu oft die Unfähigkeit zu trauern, zu streiten, zu lieben und zu leiden – und das bedeutet die absolute Beziehungsunfähigkeit. Die Beziehung zu sich selbst, zum Leben, zur Welt, zum eigenen und fremden Geschlecht sind in diesen Zeiten in unseren Metropolen offenbar gestört. Keine Ahnung, wie das kam. Weil der Vater versagt hat?

Frederike fragte, ob ich das Buch DAS ENDE DER LIEBE kenne. Ich hatte davon gehört, aber kannte es nicht. Von dem eben Gesagten erzählt dieses Buch. Offenbar bin ich nicht der einzige, der das alles als krass und traurig empfindet. Was stimmt nur mit uns Menschen nicht? Ich habe mir dieses Buch gleich bestellt.

„Unsere Zeit ist bestimmt von der Unendlichkeit all dessen, was möglich ist. Mit seiner Analyse trifft Sven Hillenkamp den Nerv unserer Gesellschaft. Für ›Das Ende der Liebe‹ erhielt Hillenkamp den Brentano-Preis.

Das Buch analysiert die Welt struktureller Freiheit ausschließlich in Bezug auf die Kategorie des Möglichen. Im Fokus steht nicht die Liebe, sondern die Erfahrung der Nicht-Liebe, eines Entliebens noch vor der Liebe, der Enttäuschung, Entbehrung, Abstoßung, des Schmerzes, der Sehnsucht und Hoffnung. In dieser Sehnsucht und Hoffnung werden alle anderen Möglichkeiten – der Arbeit, der Geistigkeit, der Lebensform, der Entwicklung, der Sexualität, des Lebensortes, des Erfolgs – mituntersucht. Wie ein Brennglas bündelt die Liebessuche alle Unendlichkeiten.

Was geschieht, wenn der Mensch in allen Bereichen des Lebens einer Unendlichkeit des Möglichen ausgesetzt wird? In welchen Gefühls- und Denkzuständen wird das Unendliche erfahren bzw. die Tatsache, dass es – in Arbeit, Liebe, Selbsterschaffung – verfehlt wird? Auf welche Weisen versucht der Mensch, es zu erreichen? Wie scheitert er? Was geschieht mit der Erinnerung, dem Körper, der Sexualität, der Stadt, dem ‚eigenen Raum‘?“

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