Mein Leserbrief an den SPIEGEL: Familiengericht Tempelhof-Kreuzberg: Familientragödie, letzter Akt

Graffiti Gesicht

Mein „Leserbrief“ an den SPIEGEL zum Beitrag Familiengericht Tempelhof-Kreuzberg: Familientragödie, letzter Akt: „Das größte Familiengericht Deutschlands versucht täglich zu retten, was nicht mehr zu retten ist: wenn Eltern sich bekriegen, Kinder vernachlässigt werden, das Leben aus der Spur gerät. Porträt einer unverzichtbaren Institution.“

Liebe Spiegel-Redakteure,
Ihre Arbeit ist sehr wertvoll und es ist wichtig zu zeigen, was Familiengerichte leisten, um Kindern zu helfen, sie vor wildgewordenen Eltern zu schützen.

Aber, Bitte – für einen unbescholtenen Vater, der vor dem Familiengericht auf das Recht seiner Kinder eine angemessene, „gelebte“, wie es im Juristendeutsch heißt, Vaterbeziehung zu haben, ist ein solcher Artikel zynisch und sehr schmerzhaft. Denn die Familiengerichte entscheiden nicht selten gegen die Väter und am Ende auch gegen die Interessen der Kinder. Diese Tatsachen kommen bei Berichten über die deutsche Familiengerichtsbarkeit viel zu kurz.

Die Verfahrensbeteiligten sind sicher schlimmen Fällen von Kindesmisshandlungen ausgesetzt, so dass sie selbst harmlose Väter nicht mehr von Gewalttätern und Kriminellen unterscheiden können. Das sog. „Kindeswohl“ wird ideologisch verbrämt und die Vaterbeziehung samt Vätern einem Sicherheitsbedürfnis der Juristen und Sozial-Pädagogen geopfert – es ist eine Face und für die betroffenen Väter die Hölle.

Ich schreibe darüber in meinem Blog PAPALAPAPI:
https://papalapapi.de/2016/gesellschaft/geschlechterrollen/vaterrolle/vaeter-sorge-umgang/

Aber lassen Sie mich von der Website der KIMISS-Studie 2012 der Universität Tübingen zitieren – und das scheint mir unter dem Strich wesentlich für die deutsche Familiengerichtsbarkeit zu sein:
„Die Studienergebnisse zeigen systematische Probleme im familiengerichtlichen Bereich auf. 70-80% der Befragten berichten, dass ihnen systematisch eine Elternschaft verwehrt werde und sie an einem geeigneten Kontakt zum Kind / zu den Kindern gehindert würden. 75% der Befragten sehen ihr Kind in der geschilderten Trennungs- oder Scheidungssituation einer Form von Kindesmissbrauch oder -misshandlung durch den anderen Elternteil ausgesetzt, 49% verwenden diese Begriffe auch in ihrer direkten Form. Etwa 20% der Befragten geben an, dass das Kind vollständig von ihnen entfremdet sei.

Täuschung von Gerichten, Falschbeschuldigungen und Beeinflussung von Verfahren und Verfahrensbeteiligten werden in fast jedem zweiten Fall genannt. Eine Kommerzialisierung des familienrechtlichen Systems durch Rechtsanwälte und Sachverständige wird kritisiert. Betroffene berichten von Willkür und Inkompetenz von Behörden, oder dass sie psychisch und/oder finanziell zerstört und um einen der wichtigsten Bestandteile ihres Lebens beraubt worden seien.“
Quelle: https://www.kimiss.uni-tuebingen.de/de/2012studie.html

Vielen Dank
M. H.

P.S.: Buchtipp Sorgefall Familienrecht: Ursachen und Folgen grundgesetzwidriger Praxis auf der Basis regelmäßigen Missbrauchs des Kindeswohlbegriffs von Dr, Jorge Guerra González

(Visited 111 times, 1 visits today)

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert