Beide Taschenbücher drehen sich um humoreske Klassiker von denen man nie genug bekommt und die ständig Nachschub bekommen: Lustige kleine Texte im Internet in »Nach dem Pfefferspray war das Steak ungenießbar!«: Die lustigsten Produktbewertungen aus dem Internet und literatische „Klingelstreiche“, die mit teilweise brillanten Briefen und Antworten sehr, sehr unterhaltsam sind in »Eine alte Frau ist doch kein WLAN!«: Die kuriosen Briefe von Oma Mathilde. Es sind sehr lustige Bücher.
Zwei aktuelle lustige Bücher von Ullstein
Wusste ich noch gar nicht, dass es sehr lustige Produktbewertungen bei Amazon gibt. Aber es scheint hier auch richtige Fangemeinden zu geben. Darüber und über noch viel mehr, klärt das lustige Taschenbuch mit dem Pfefferspray auf und enthält Unmengen an echten Beispielen dazu: „Ich bin echt begeistert von dem Spray! Damit habe ich endlich meinen lästigen Exfreund aus meinem Leben vertrieben:“
Oder dies hier: „Wozu ein altes Testament? Es gibt doch ein neues, das reicht völlig.“
Oder: „Das Ende (des Romans) war wahrscheinlich nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die meisten Leser eine Erlösung.“
Aber ich will nicht zu viel ausplaudern. Man muss es im Zusammenhang lesen, da der Autor die Umstände bzw. die Sache, um die es geht, vorstellt und kommentiert. Aber man kann wild herumblättern in dem Schinken und sich dabei köstlich amüsieren. Ich kann den Klappentest dieses lustigen Taschenbuchs nur bestätigen:
Buch kaufen bei AMAZON: »Nach dem Pfefferspray war das Steak ungenießbar!«: Die lustigsten Produktbewertungen aus dem Internet
von Jörg Breithut
224 Seiten, Ullstein Verlag, November 2017
Taschenbuch 10,- EUR
Eine alte Frau ist doch kein WLAN!
Die kuriosen Briefe von Oma Mathilde Jägers. „Mathilde Jägers, 81, gibt es eigentlich gar nicht. Sie ist das herzensgute Alter Ego eines Redakteurs vom Zeit-Magazin in Berlin, der beim Verfassen der Briefe eine geradezu diebische Freude entwickelte.“
Tolle Briefe von dieser Oma Mathilde. Die diebische Freude, die der Autor beim Verfassen seiner Brief gehabt haben muss, kann ich sehr gut nachvollziehen. Etwa wenn er dem Bundesjustizminister schreibt und angebliche Unstimmigkeiten „zu Lasten des Einkäufers“ beim Rückgeld an der Kasse von durchschnittlich 0,63 % anprangert und ein neues Gesetz fordert. Natürlich antwortet das Ministerium seiner werten Bürgerin.
Aber die dreiste Oma schreibt nicht nur Ministerien und Behörden an. Auch Vereine, das deutsche „Rote Kreuz“ oder ganz normale Unternehmen sind vor ihren Briefen nicht sicher. Etwa wenn Mathilde ihren zuhause am Mittwochabend herumgammelnden Mann an eine neue Skatrunde zu vermitteln möchte oder von einerm Klinikum de DRK das Schnarchen lernen möchte, um mit ihrem Gatter mithalten zu können. Sie fragt GMX an, was denn ein Brief ins Inland kostet, weil sie gedenkt von Schreibmaschine auf E-Mail-Post umzusteigen.
Ich glaube, am meisten habe ich gelacht bei der Bitte an die Polnische Botschaft in Berlin. Da sie aufgrund ihres Alters nicht mehr selber die Früchte ihrer alten Apfelbäume ernten kann, beantragt sie Erntehelfer, da ja bekannt ist, dass Polen sehr gute Fachkräfte an dieser Stelle zur Verfügung stellt. Leider betreibt die Landesvetretung keine Arbeitsvermittlung.
Das Büchlein ist ein herrliches kleines Weihnachtsgeschenk, das ich sehr gerne weiterempfehle. Beide lustige Bücher kann ich euch nur herzlichst unter den Baum empfehlen.
Buch kaufen bei AMAZON: »Eine alte Frau ist doch kein WLAN!«: Die kuriosen Briefe von Oma Mathilde
von Mathilde Jägers
192 Seiten, Ullstein Verlag, Dezember 2017
Taschenbuch 10,- EUR