Weltfrauentag in der Epoche des Gendering

Weltfrauentag: Gendering und eine Frau mit Bart

Ich lasse es mir als Mann und Vater nicht nehmen, mich am Weltfrauentag zum Thema Männer und Frauen zu äußern. Nicht nur, weil meine Sprache massiv gegendert wird, sondern auch, weil ich Vater einer Tochter bin, die einmal eine Frau wird. Außerdem möchte ich einen kleinen Überblick geben über den Stand der Dinge und die Ausformungen des Genedering, einer „geschlechtergerechte Sprache“. Darf es noch ein Vaterland geben oder nur die Muttersprache?

Gerade fordert die Gleichstellungsbeauftrage des Bundesfamilienministeriums, Kristin Rose-Möhring, die Umdichtung der deutschen Nationalhymne. Aus Vaterland soll Heimatland werden, aus brüderlich „couragiert“. Es ist ja nur konsequent, dass dies gefordert wird und war nur eine Frage der Zeit. In diesem Fall handelt es sich auf einen direkten Angriff auf ein Kunstwerk, eine Dichtung, und auf unsere, meine geliebte deutsche Sprache.

Apropos Kunstwerk: Die Manchester Art Gallery hat das Gemälde „Hylas and the Nymphs“ von John William Waterhouse, in dem junge Nymphen aus einem Teichheraus einen Jünglin anschmachten, wegen Sexismus kurzerhand angehängt. Eine gefährliche Entwicklung – oder nur eine PR-Maßnahme? Das Museum ist in aller Munde und man debattiert über eine gendergerechte Kunst. Wenn man mal gut geht, da wird sich sicher Widerstand regen.

Nur kurz bevor Frau Rose-Möhring vom Bundesfamilienministerium auf den Plan trat, hatte der Bundesgerichtshof darüber zu befinden, ob die Sparkassen in ihren Formularen zum Gendering gezwungen werden dürfen. Nein, dürfen sie nicht. Eine Seniorin wollte nicht als „Einzahler“ und „Zahlungsempfänger“ angesprochen werden. Ist ja auch in Ordnung, aber muss man dazu die Gerichte bemühen? Haben sich diese nicht um Wichtigeres zu kümmern? Weshalb wechselt die werte Damen nicht die Bank? Wer ist denn noch bei der Sparkasse?

Gendering und Frauenrechte überall auf dem Vormarsch

Während immer wieder die Debatte um eine Frauenquote auf die Agenden gehievt wird, besetzte Frau Merkel ihr Kabinett und den Posten des Generalsekretärs der CDU mit … Frauen. Wenn wir Jens Spahn unter die Frauen sortieren, bleiben gerade mal zwei CDU-Männer in Merkels Regierung übrigen. Gut, Peter Altmeier könnte auch für zwei zählen, Fakt aber bleibt, dass die Kanzlerin die Frauenquote sehr eigenwillig interpretiert. Ein Sieg für die Frauen. Oder etwa nicht?

Anfang März eine weitere Erfolgsmeldung in der Sache von der Unicef: Die Zahl der Kinderehen ist in den letzten 10 Jahren rückläufig, schätzungsweise 25 Millionen Kinderehen wurden verhindert. Sehr gut.

Auch bei der Oskar-Verleihung in diesem Jahr, war nach dem Harvey-Weinstein-Skandal, waren Frauenrechte ein Thema. Hier forderte etwa die Schauspielerin Frances McDormand die Frauen auf, eine bestimmte Klausel in ihren Filmverträgen zu integrieren, die auf Gleichberechtigung der Geschlechter setzt. In der Oskar-Nacht waren zwei Film erfolgreich, „von denen viele Hollywood-Männer dachten, das sei unmöglich: ‚Filme mit Frauen oder Nichtweißen in der Hauptrolle!(Black Panther und Wonder Woman)'“

Typisch für die deutsche Filmbranche allerdings ist der etwas spießige Ansatz, eine Frauenquote in geförderten Filmen zu erzwingen. So jedenfalls versteht Otto Normalverbraucherin die Intitiative ProQuote genau so. Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, wenn das Buch für einen Film diese Rollen nicht hergibt. Wenn Beispielsweise der „Kontrabass“ verfilmt würde – es spielt nur EIN Mann – wäre der nur ihne Fördermittel machbar. Nein, da ist schon eine Diskrepanz zwischen Hollywood und Deutschland.

Am Vorabend des Weltfrauentages bot die phoenix Runde ebenfalls ein in dieser Hinsicht erstaundliches Bild. Zu einem klassischen „Männerthema“ – Wirtschaft, Handel, internationale Verträge – saßen 4 Frauen in einer 5er-Runde um „Trump droht mit Strafzöllen – Kommt der Handelskrieg?“zu diskutieren. Also, bitteschön!

Aus meiner Sicht, der Sicht eines Mannes, eines Vaters einer wunderbaren Tochter, fällt das Fazit des Weltfrauentags 2018 sehr positiv aus. Es gibt noch viel zu tun, nicht immer werden die richtigen Stellschrauben erwischt, aber insgesamt geht es für Mädchen und Frauen deutlich voran. Die Hauptprobleme für Frauen und Mädchen auf der Welt existieren weniger bei uns, als vielmehr in den armen, religiös geprägten Ländern, in denen eine ganz andere Kultur Frauen konkret unterdrückt. Davon war hier nicht die Rede.

Titelbild: Bestimmte Rechte vorbehalten

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