Wenn dein Kind Fußballprofi werden will – wieso, weshalb, was dann?

Wenn dein Kind Fußballprofi werden will

Für das eigene Kind wünscht man sich meist nur das Beste – auch beruflich. Glücklich soll es später einmal sein, auf eigenen Beinen stehen und gut für sich und seine eigene Familie sorgen können. Wenn der Spross dann jedoch verkündet, Fußballprofi werden zu wollen, hält sich die väterliche Begeisterung oft in Grenzen.

Viele Jungen und Mädchen träumen von einer Profifußballerkarriere und stellen sich vor, wie ihr Name bei Live-Wetten als wahrscheinlicher Torschütze auftaucht.

Doch wie damit umgehen?

  1. Beweggründe ergründen
    Zunächst sollten Eltern sich fragen, woraus der Wunsch des Kindes resultiert. Ist es wahre Leidenschaft eines schon seit es denken kann fußballverrückten Kindes? Da ist eine gute Voraussetzung, wenngleich klar sein dürfte, dass auch das Leben als Profisportler kein Zuckerschlecken ist. Resultiert der Wunsch hingegen aus der Vorstellung, nichts anderes zu können und ein millionenschweres Jetset-Leben voller Ruhm und Anerkennung führen zu können, sollten Väter näher hinsehen – und gegebenenfalls ihr Kind ermutigen, seine wahren Talente zu finden und zu stärken.
  2. Die Schule hat selbstverständlich Vorrang
    Gerade wenn eine Laufbahn als Profisportler angestrebt wird, sollte nie alles auf eine Karte gesetzt werden. Denn es ist eine unumstößliche Tatsache, dass jede Karriere als Fußballprofi ein jähes Ende finden kann. Eine unglückliche Verletzung und es kann vorbei sein – trotz allem Talent und aller Anstrengung. Kinder sollten dann nicht vor dem Aus stehen, sondern Alternativen haben, die sie auffangen.

    Der angestrebte Schulabschluss sollte daher unbedingt beendet werden und Priorität haben. Sollten die Aussichten auf eine Profi-Laufbahn nach dem Schulabschluss noch immer gut aussehen, bestünde z.B. auch die Möglichkeit eines Teilzeit-Studiums, um weiterhin die Karriere zu verfolgen, aber trotzdem noch eine Sicherheit in der Hinterhand zu haben.

    Dass eine Karriere im Profisport nicht bedeutet, automatisch Schule, Ausbildung und Uni schmeißen zu müssen, beweisen Fußballstars wie Oliver Bierhoff. Dieser hatte schon 2002, also noch während seiner aktiven Profikarriere, sein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit dem Diplom abgeschlossen.

  3. Fördern, fordern – aber nicht überfordern
    Wer es erst meint, beginnt üblicherweise im lokalen Fußballverein. Viemral oder häufiger Training in der Woche sind keine Seltenheit. Doch mit dem Training im Verein nicht genug, auch außerhalb fester Zeiten muss trainiert werden, zum Beispiel die Kondition.
    Zeigt Ihr Kind Überlastungsanzeichen, sowohl körperliche als auch mentale, sacken die Leistungen in der Schule ab oder bemerken Lehrer eine Überlastung, sollte der Sport zurückstecken – nicht andersherum. Diese Regeln sollten vorab gemeinsam mit dem Kind besprochen werden und als vereinbart gelten.
  4. Organisatorisches und Finanzielles
    Vereinsmitgliedschaften, Sportkleidung und nicht zuletzt Fahrten zum Training und zurück können viel Zeit und Geld verschlingen. Auch hier sollten vorab gemeinsam klare Regeln besprochen werden, die dann für Kind als auch Eltern gelten.
  5. Regelmäßige Check-ups
    Die körperliche Auslastung bei der Vorbereitung auf eine Karriere als Fußballprofi ist enorm. Gerade, wenn sich Ihr Kind noch im Wachstum befindet, sollten eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige ärztliche Check-ups nicht zu kurz kommen.

Ob nur eine Phase oder ernsthafter Wunsch, ob begeisterte oder entsetzte Väter: Der häufige Wunsch nach einer Karriere als Fußballprofi muss nicht dazu führen, dass der Haussegen schief hängt. Klare Absprachen ermöglichen Ihrem Kind, seinem Wunsch eine Chance zu geben, aber dennoch die nötige Portion Realismus nicht zu verlieren.

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